Meine Güte, dazu habe ich eine Anekdote beizusteuern o_O
Gerade heute habe ich mich über Kombinationsmöglichkeiten für einen Magisterstudiengang Japanologie informiert. Mein (kleinstädtischer) Studienberater hatte mir vor Monaten schon Deutsch als Fremdsprache - DaF schmackhaft gemacht, was eigentlich schon meine perfekte, bevorzugte Kombi ergab. Nun hab ich mich informiert über das was in DaF-Kreisen teilweise so abgeht und bin absolut geschockt.
In den Foren der Seite
http://www.deutsch-als-fremdsprache.de tauschen sich DaF-Dozenten (also Leute *schon mit Abschlüssen*, nicht wie hier gößtenteils Studis/Studienanfänger) über ihre Erlebnisse aus, und, es mag sein das die da besonders schwarz malen, aber augenscheinlich ist es heutzutage keineswegs selbstverständlich, an einer VHS oder sonst einer Einrichtung in der Sprachkurse angeboten werden, einen <b>qualifizierten</b> Lehrer gewährleistet zu haben. Es gibt augenscheinlich keine Festlegung, die Personen dazu berechtigt bzw. ihnen verwehrt, eine Fremdsprache zu unterrichten (mal abgesehen von richtigen Schulen und, hoffentlich, Universitäten) - konkret auf das Beispiel DaF angewendet: der eigentliche Job der DaFler, Leuten aus dem Ausland Deutsch beizubringen, wird von VHS UND öffentlichen Bildungsträgern etc bevorzugt an unausgebildete "Billigkräfte" vergeben. *Wenn* ein DaFler eine Anstellung findet, dann bekommt er meist keinen festen Arbeitsvertrag. Damit auch kein geregeltes Einkommen, sondern nur ein "Honorar", und jetzt der Clou: diese studierten, gebildeten Leute arbeiten teilweise zu Stundensätzen von 5-8 Euro!!! (und das als Freiberufler, d.h. das Arbeitsamt und die BfA liegen dir ständig in den haaren und wollen Geld). Vergeich: bei uns im Kaufland gibts 6 Euro die Stunde für Regale einräumen.
Naja, für *den* Preis (oder ehr noch "günstiger") kann man natürlich auch gleich unstudierte von "nebenan" nehmen die die betreffende Sprache, aus welcher Quelle auch immer, beherrschen (besonders im Bezug auf den Deutschunterricht hierzulande scheint wohl jeder deutsche Muttersprachler geeignet zu - und kann! - unterrichten) oder eben, wie in Taakefjells Fall, Studenten, die meist keinerlei Erfahrung mit dem Unterrichten bzw es überhaupt nicht in ihrem Studiumsspektrum drin haben. Tja, daher kommen die Dumping-Preise. Und daran geht momentan augenscheinlich ein Berufszweig zugrunde.
Ein Hoch auf die deutsche Wirtschaft.
Also: das beste ist wahrscheinlich, vorher bei der VHS vorbei und sich den Lehrer anzuschauen, nachzufragen, was sind die Kompetenzen. Eine professionelle Ausbildung, also sowas wie ein Pädagokig- oder Lehramt-Studium kann man wahrscheinlich gar nicht erst erwarten, aber wenn man dann noch Leute vorgesetzt bekommt die von der Sprache selbst nicht wirklich Ahnung haben, sollte man sich das zweimal überlegen.