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Prostitution in Japan
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Kikunosuke


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Beitrag #11
RE: Prostitution in Japan
(29.03.16 22:17)Hachiko schrieb:  Wow, das ist aber ein Ding, und woher kamen dann die vielen Hafus, die die Japaner so gar nicht haben wolltenkratzkratz

Von der RAA, Vergewaltigungen, nicht verfügbaren Verhütungsmitteln und manchmal auch Liebe kratz ?
Das ist aber wieder eine ganz andere Baustelle.

Vom GHQ kam 1946 die Forderung nach einer Abschaffung der bis dahin staatlich kontrollierten Prostitution. In der Folge kamen dann aber von japanischer Seite weitere Einschränkungen bis es 1956 zum Verbot der Prostitution kam. Da sind also nicht nur die Amerikaner alleine Schuld, es kam in der Nachkriegszeit wohl zu einer generellen Verschiebung der Moral innerhalb der Gesellschaft.

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
30.03.16 21:50
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torquato


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Beitrag #12
RE: Prostitution in Japan
(29.03.16 17:14)Kikunosuke schrieb:  
(28.03.16 21:19)UnDroid schrieb:  Moment, Sex gegen Geld ist in JP verboten? Deshalb heißt es "Soapland"? Und obwohl jeder weiß, was dort drin passiert wird trotzdem nichts unternommen und legalisiert wird es aber auch nicht?

Ja, auf Druck der Amerikaner wurde Vaginalverkehr gegen Bezahlung in den 50ern verboten. Ich dachte das wäre allgemein bekannt und habe deswegen dazu nichts weiter geschrieben.

Das ist interessant. Ich habe gerade die Tage etwas darüber gelesen. Das soll im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 geändert, d.h. legalisiert werden. So wie es aussieht auf Druck des IOC hin.

Es ist ja bekannt, daß die parastaatlichen Verbände FIFA und IOC regelmäßig die Wettkämpfe austragenden Staaten zu Gesetzesänderungen zwingen. In Brasilien z.B. gab es ein radikales Alkoholverbot in Stadien, das extra für die letzte Fußball-WM außer Kraft gesetzt wurde, weil eine Großbrauerei Sponsor der FIFA ist und entsprechend Druck gemacht hat. Gängige Praxis ist es auch, daß das Einkommenssteuerrecht geändert wird, damit Sponsorenvertragsabschlüsse mit Sportlern und Verbandsmitgliedern in dieser Zeit steuerfrei bleiben.

Anscheinend interessieren sich die Herren vom IOC aber nicht nur für steuerliche Vorteile, sondern auch für andere Freuden des Lebens. Ich bin da nicht überrascht.

Das Tanzverbot wurde auch schon aufgehoben. Paßt ungefähr in die Richtung. Es ist aber wohl noch unklar, ob das in Abes Beschäftigungsförderprogramm für Frauen oder doch besser in einem anderen Gesetzespaket für Olympia 2020 untergebracht werden soll.

Das B in Rassismus steht für Bildung.
01.04.16 04:21
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Nia


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Beitrag #13
RE: Prostitution in Japan
Es ist schon krass welche Macht Organisationen wie die FIFA haben...
Über solche Dinge sollte man wohl besser nicht nach denken.
Macht macht unsere Welt nicht unbedingt schöner.

Andererseits ist es wohl gerade deshalb wichtig, diese Machtgefüge nicht, wie man das gerne manchmal tut, an die Seite zu schieben...

Hm.

Ist euch das eigentlich jemals aufgefallen, daß wir die Wörter 'Macht' und 'macht' haben...?

Wir dürfen uns gar nicht zu sehr über die immer gleich klingenden japanischen Worte beschweren. Deutsch ist da gar nicht soviel besser.

Ääähmm... back to topic...

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
01.04.16 21:30
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torquato


Beiträge: 2.823
Beitrag #14
RE: Prostitution in Japan
Dann klär ich mal auf:

April, April! zunge

In der Tat haben diese Organisationen teilweise extreme Macht, und die Beispiele, die ich genannt habe, sind auch nicht erfunden, aber vom Sexualstrafrecht lassen sie natürlich wohlweißlich die Finger. zwinker

Das B in Rassismus steht für Bildung.
02.04.16 02:15
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otaku


Beiträge: 24
Beitrag #15
RE: Prostitution in Japan
"Bei meinen japanischen Bekanntschaften schaut das ganz anders aus, nach ein paar Bier hat fast jeder zugegeben schonmal Sex gegen Bezahlung genossen zu haben."

Was genau passiert ist erzählen sie aber nicht oder? Am Ende war es etwas anderes als was wir uns vorstellen beim Besuch eines Bordells...


Wo finde ich denn eine Quelle zum japanischen Sexualstrafrecht (am besten bilingual)?
05.04.16 01:02
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Kikunosuke


Beiträge: 434
Beitrag #16
RE: Prostitution in Japan
(05.04.16 01:02)otaku schrieb:  Was genau passiert ist erzählen sie aber nicht oder? Am Ende war es etwas anderes als was wir uns vorstellen beim Besuch eines Bordells...

Natürlich wird da ein bisschen gefachsimpelt. Als Ausländer sind einem ja manche Etablissements verschlossen, in anderen bekommt man dagegen eine Sonderbehandlung.

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
05.04.16 20:53
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Kikunosuke


Beiträge: 434
Beitrag #17
RE: Prostitution in Japan
Nach diversen Unterhaltungen mit diversen Damen (Schaumprinzessin, Domina, M-Seikan-Dame, Aromatherapeutin) bin ich zu folgenden Erkenntnissen gelangt:

- Die Japaner sind alle pervers. Das ist die Erklärung die immer als erstes kommt, aber auch die einfachste.
- Die Ehe hat keinen solch sakrosankten Status wie in christlich geprägten Ländern (zumindest ausserhalb der Wochenzeitschriften und den Fernsehsendungen). Solang für Sex Geld bezahlt wird gilt das nicht unbedingt als Untreue. Oft gibt's ja auch gar keinen Sex sondern nur eine Massage mit glücklichem Ende, Rumgerutsche mit Glitschi auf der Luftmatratze oder der Mann bekommt von der Frau diverse Gegenstände und Finger in den Hintern geschoben.
- Die japanische Ehefrau kümmert sich den ganzen Tag um Kinder & Haushalt. Wenn dann der Mann nach einem langen Arbeitstag abends nach Hause kommt und noch Spass haben will ist seine Frau total erschöpft und sagt ihm er soll sich schleichen. Da der unbefriedigte Drang nach Erleichterung beim Mann über kurz oder lang zu Beziehungsproblemen und Gewaltausbrüchen führt sei es die Aufgabe der japanischen Prostituierten, diesem Entspannung zu verschaffen und ihm Kraft für den nächsten anstrengenden Tag im Büro & mit der Familie zu geben. Das gehört wohl zum Selbstverständnis der Schaumprinzessinnen von Yoshiwara.

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
05.05.16 09:49
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #18
RE: Prostitution in Japan
(05.05.16 09:49)Kikunosuke schrieb:  Nach diversen Unterhaltungen mit diversen Damen (Schaumprinzessin, Domina, M-Seikan-Dame, Aromatherapeutin) bin ich zu folgenden Erkenntnissen gelangt:

- Die Japaner sind alle pervers. Das ist die Erklärung die immer als erstes kommt, aber auch die einfachste.
- Die Ehe hat keinen solch sakrosankten Status wie in christlich geprägten Ländern (zumindest ausserhalb der Wochenzeitschriften und den Fernsehsendungen). Solang für Sex Geld bezahlt wird gilt das nicht unbedingt als Untreue. Oft gibt's ja auch gar keinen Sex sondern nur eine Massage mit glücklichem Ende, Rumgerutsche mit Glitschi auf der Luftmatratze oder der Mann bekommt von der Frau diverse Gegenstände und Finger in den Hintern geschoben.

Nun ja, ob die Japaner alle pervers sind mag dahingestellt bleiben. Wahrscheinlich sind sie sogar ehrlicher als ihre christlich geprägten
Geschlechtsgenossen, die ebenfalls sehr gerne solche Etablissements aufsuchen und alles tun, um es zu vertuschen, denn bei
denen zuhause läuft es sehr oft genauso ab wie von dir beschrieben, die Ehefrau mag nicht mehr und er geht eben fremd und das nicht
selten, denn wieviele Affären gibt es hierzulande am Arbeitsplatz oder in Nachbars Garten....., vielleicht mag man auch gerne am Irrglauben festhalten, dass der Storch die unzähligen Kuckuckskinder ins Nest legt.
Aber pssssst, über solche Dinge spricht man im Gegensatz zu Japan eben nicht, das gehört sich nicht, wo kämen wir denn da hin
mit unserer Moral.rotrot
05.05.16 11:32
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UnDroid


Beiträge: 392
Beitrag #19
RE: Prostitution in Japan
(05.05.16 09:49)Kikunosuke schrieb:  - Die japanische Ehefrau kümmert sich den ganzen Tag um Kinder & Haushalt. Wenn dann der Mann nach einem langen Arbeitstag abends nach Hause kommt und noch Spass haben will ist seine Frau total erschöpft und sagt ihm er soll sich schleichen [...] sei es die Aufgabe der japanischen Prostituierten, diesem Entspannung zu verschaffen und ihm Kraft für den nächsten anstrengenden Tag im Büro & mit der Familie zu geben.
Ist es bei uns nicht genauso? Nur dass der 2te Part von weiblicher Seite aus nicht geduldet wird und daraufhin alle Männer als Untreu beschimpft werden?

Habe vor kurzem auch gelesen, das Sex auch nur als Sex gilt, wenn er zwischen einem Mann und einer Frau stattfindet. Dementsprechend ist gleichgeschlechtlicher, bezahlter Sex (in JP) offiziell Legal.

mfg
05.05.16 13:10
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Zeichen
Gast

 
Beitrag #20
RE: Prostitution in Japan
(28.03.16 21:19)UnDroid schrieb:  Moment, Sex gegen Geld ist in JP verboten? Deshalb heißt es "Soapland"? Und obwohl jeder weiß, was dort drin passiert wird trotzdem nichts unternommen und legalisiert wird es aber auch nicht?
mfg

Ist doch mit unserem Pornographieverbot für Minderjährige und Stadtpärken, in denen jeder weiß, dass dort Drogen verkauft werden zu vergleichen. Alle wissen es, sehr viele machen es, trotzdem bleibt es illegal.

(28.03.16 19:57)Hachiko schrieb:  Erleichternd für die Herrenwelt ist ganz nebenbei, dass in Japan die Abtreibung eine ganz legale und selbstverständliche Angelgenheit ist, geht irgendwie
auch so ziemlich ruck-zuck ohne grosse Moralduselei.
Ernsthaft? kratz. Ich habe nur schnell gegooglet und dieses Karte gefunden. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwangers...n_Laws.svg Kann ja bereits veraltet sein.

(28.03.16 17:56)Kikunosuke schrieb:  So richtig erklären kann ich mir das nicht. Die deutsche Prostitution ist seit der Legalisierung ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus nah und fern, trotzdem kenne ich nur zwei Leute die schonmal so einen Service in D in Anspruch genommen haben. Bei meinen japanischen Bekanntschaften schaut das ganz anders aus, nach ein paar Bier hat fast jeder zugegeben schonmal Sex gegen Bezahlung genossen zu haben. Vielleicht kenne ich aber auch einfach die falschen Leute kratz

Kann man das nicht einfach damit vergleichen, wenn andere von ihren Eroberungen erzählen? Wenn ich gute Bekannte nach einiger Zeit und einigem an Alkohol wiedersehe, wird auch so manche Frauengeschichte mit mehr oder minder groben Details ausgetauscht. Ich glaube auch, dass Sex zumindest in meinem Alter und meinem Freundes-/Bekanntenkreis mehr auch eine Statussache ist. Mann erhält innerhalb bestimmter Gruppen Prestige, wenn er es häufiger schafft, jemanden abzuschleppen. Jemand, der dafür bezahlt, vollbringt keine wirkliche "Leistung", die Anerkennung finden kann, deshalb wird darüber nicht berichtet (vergleichbar zum Beispiel mit Muskeln, die entweder durch Training oder durch eine kosmetische Operation geschaffen worden sind). Das wäre vielleicht eine platte Erklärung, warum ich bei mir im Bekanntenkreis niemanden kenne, der solche Dienste in Anspruch genommen hat. Da gab es höchstens halbernste/halbscherzhafte Sprüche beim Vorglühen wie "wenn im Club nichts läuft, gehen wir gemeinsam ins Bordell" oder so.

Vielleicht wird Sex in Japan nicht als Statusspender oder Liebesgedöns oder so gesehen, sondern einfach als banale Triebbefriedigung.

Kommt aber auch wirklich auf den Bekanntenkreis an. Die meisten, die ich gut genug kenne, um mit ihnen darüber reden zu können, lassen sich in die Gruppen
Gut aussehend mit Selbstvertrauen (haben es gar nicht nötig Geld für Prostituierte auszugeben, da sie es häufig genug auch so schaffen, jemanden zu finden)
oder das andere Extrem
Leute, die aufgrund von äußerlichen und charakterlichen Defiziten kaum Chancen in der Damenwelt haben und, die deswegen am liebsten gar nicht über dieses Thema reden
einteilen. Da ist es schon schwer, jemanden, der über seine Bordellerfahrungen redet zu finden.

So viel zu meinem persönlichen Umfeld.
05.05.16 18:33
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Prostitution in Japan
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