@Hellstorm
Ich nicht
(19.06.10 00:40)Gast schrieb: Was genau wäre an meiner Rinditz Version nicht 'richtig'?
Tatsächlich gibt es keine Regeln, die festlegen, wie unsere Namen und Wörter in die japanische Sprache aufgenommen werden sollen oder müssen (berichtigt mich, wenn ich falsch liege) und die existierenden
Transkriptionssysteme orientieren sich an der englischen Aussprache und sind für deutsche Wörter nur bedingt geeignet.
Über das Thema, ob man nun deutsche Namen der Aussprache oder der Schreibung nach transkribieren sollte, gab es schon eine längere Diskussion in diesem Thread.
Zum Einen hängt es davon ab, ob du nun länger in Japan verweilen möchtest und eine "offizielle" Transkription deines Namens für z. B. eine Visitenkarte wünschst oder ob du einem Japaner die Aussprache deines Namens näher bringen möchtest - beides muss sich aber nicht ausschließen, denn die Transkription hat aufgrund der anderen Schrift und der für unsere Sprache nur bedingt geeigneten Transkriptionssysteme in jedem Fall Unzulänglichkeiten - also warum dann nicht gleich den Weg wählen,
die Aussprache so gut wie möglich abzubilden? Für mich hieße das: "Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen".
Ich vertrete dazu die Ansicht, dass es für Japaner und für Deutsche wichtiger ist, dass sie den Namen aussprechen können, denn sie können ja durchaus Rōmaji lesen - wissen aber oft nicht, wie sie z. B. deutsche Wörter und Namen aussprechen müssen (möglicherweise kommt dabei eher eine englische Aussprache heraus). Englische Wörter und Vokabeln werden ja auch der Aussprache nach in die japanische Schrift aufgenommen, warum also bei deutschen Wörtern und Namen anders verfahren?
Um nicht bei jedem Überreichen einer Visitenkarte erklären zu müssen, wie mein Name richtig ausgesprochen wird, würde ich die Transkription als Aussprachehilfe ansehen. Ich könnte mir sogar vorstellen, Furigana über einen in Rōmaji geschriebenen Namen zu setzen, dann ist die originale Schreibweise und die teilweise besondere Aussprache klar.
Ryndycz
Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich die zweiseitig bedruckte Visitenkarte, eine Seite auf Japanisch, die andere Seite auf Deutsch oder Englisch.
Ich bin mir auch im Klaren darüber, dass es umgekehrt genauso problematisch ist, da Deutsche im Allgemeinen auch nichts über die japanische Aussprache wissen. Japaner verwenden die offiziellen Transkriptionen ihrer Namen und achten nicht darauf, ob diese in diesem oder jenem Land auch richtig ausgesprochen werden können. So wird z. B. der Name "Yamashita" oft falsch ausgesprochen, weil kaum jemand weiß, dass die zweite Silbe betont und das "i" verschluckt wird. So liest ein Deutscher diesen Namen eher "Jama
schita" (Betonung auf der dritten Silbe, "i" wird nicht verschluckt). Soll ein Japaner nun auf seine Visitenkarte für Deutsche "Jamaschta" schreiben?
Und überhaupt, wie ist es, wenn man weltweiten Kontakt pflegt: Sollte man Visitenkarten für jedes Ausspracheproblem verschiedener Landessprachen bereit halten?
(Die beiden letzten Fragen sind rethorisch gemeint).
Für mein Sprachgefühl liegen japanische Transkriptionen deutscher Wörter und Namen oft etwas daneben, daher mache ich grundsätzlich meine eigenen - und meiner Erfahrung nach hilft das meinen Tandem-Partnern sehr.
Was deine Umsetzungen angeht:
Du hast ja ganz klar erläutert, dass deine Familie den Namen "wie "Rinditz, also mit einem deutlichen und hartem Z am Ende" ausspricht, hier bietet sich das "ツ" einfach an.
リンディクス: Wenn ein Japaner das lesen würde, käme dabei tatsächlich "
Rindik(u)s(u) heraus. Möchtest du das?
リンディートズ: Mir fällt auf Anhieb kein deutsches Wort und kein deutscher Name ein, der ein weiches "s" (also mit Anlaut) am Ende hätte - besonders nicht nach einem "t". Im Japanischen gibt es das durchaus: So würde diese Umsetzung von einem Japaner wahrscheinlich als "
RindihtoSu" gelesen werden (wobei das S einen Anlaut hat und weich ausgesprochen wird, ähnlich wie in "Susanne")
Solltest du die originale Aussprache abbilden wollen, würde ich z. B. リンディチ vorschlagen.