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Nach Japan während des Studiums?
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Ninja


Beiträge: 115
Beitrag #11
RE: Nach Japan während des Studiums?
@Botchan: Danke für die Antwort; aber ich stehe voll im Berufsleben und kann ( leider ) nicht Japanologie studieren. Es hat mich einfach nur so interessiert was die Leute nach ihrem Studium machen.
30.07.04 08:40
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Botchan


Beiträge: 642
Beitrag #12
RE: Nach Japan während des Studiums?
Hm... wie gesagt: Das ist waaaaahhhhnsinnig verschieden. Es hängt z. B. ja auch davon ab, was man als weitere Fächer studiert (hat), welche Praktika man absolviert hat usw.
Man kann bei deutschen Firmen in Japan arbeiten oder bei japanischen Firmen in Deutschland/Europa/sonstwo oder als Mitarbeiter von Auslandsvertretungen oder als Journalist oder als Sprachlehrer oder als Wissenschaftler oder als Autor oder Übersetzer oder oder oder...

(natürlich kann man auch Taxifahren)

Wie gesagt: Ein Schema gibt es da nicht. Die Werdegänge sind super individuell. Und das wichtigste: Das sollte einem auch KLAR sein, wenn man sich auf Japanologie einläßt! (Aber das gilt für viele andere Fächer ja auch...)
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.04 10:57 von Botchan.)
30.07.04 09:22
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randomZ


Beiträge: 6
Beitrag #13
RE: Nach Japan während des Studiums?
Zitat:@Sebastian:
Zitat: Laut http://www.botschaft-japan.de/austausch/stipendien.html gibt's ja auch Stipendien für Leute aus anderen Richtungen. Gibt es irgendwelche reellen Chancen, da ranzukommen?
Ja, auf jeden Fall. Hier in München z. B. sind die Stipendiumsplätze, die für Japanologie-Studenten reserviert sind, stets hart umkämpft, während man für die Plätze für Nicht-Japanologen geradezu Propaganda machen muß, um überhaupt genügend Bewerber zu bekommen. Die meisten Leute aus den Fächern X und Y wissen ja oft gar nicht, daß sie z. B. auch die Möglichkeit hätten, nach Japan zu gehen... und wenn sie es wissen, dann ist das für viele doch offenbar zu gewagt. Also, soweit ich das hier mitbekomme, ist es für Nicht-Japanologen nicht wirklich schwierig, ein Japan-Stipendium abzugreifen... Die Japanologen selber jedenfalls sind regelmäßig neidgrün zwinker

Also wär's so gesehen vielleicht sogar sinnvoller, auf ein Japo-Studium zu verzichten und mir im Alleingang ein bisschen Japanisch anzueignen? Ein Japanologiestudium würde mich schon reizen, aber nicht so sehr, dass ich dafür mein Vorankommen im Informatikstudium gefährden würde...
30.07.04 14:35
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Botchan


Beiträge: 642
Beitrag #14
RE: Nach Japan während des Studiums?
Hm. Das kann ICH Dir nicht beantworten... vielleicht finden sich ja noch ein paar Auskenner. WAS ich sagen kann ist, daß man sich nur auf Japanologie einlassen sollte, wenn man sich berechtigte Hoffnungen machen kann, daß man es auch durchhält - sprich: wenn man v. a. genügend Zeit zum Lernen einplanen kann (und mit "genügend" meine ich VIEL). Ums Japanisch-Lernen mit allem Drum und Dran kommt man nunmal in diesem Studium nicht herum - egal, ob Haupt- oder Nebenfächler, aber mit "Japanisch" (also dem Sprachenlernen) ist es ja nicht getan!

Wenn Du vor allem Informatiker werden willst, der vage Ambitionen hat, irgendwie mit Japan zu tun haben zu wollen, ist es - denke ich - wirklich nicht unbedingt nötig, Japanologie zu studieren. Die Japanologien haben an den verschiedenen Unis zwar verschiedene Schwerpunkte, aber letztlich gehört Japanologie nunmal zu den Kulturwissenschaften, d. h. Sprache lernen muß sein (sonst versteht man ja nix), aber der Rest besteht eben aus Geschichte, Literatur, Philosophie, Religion, Politik, Wirtschaft, Soziologie, Kunst etc. - Natürlich kann man sich da spezialisieren, aber normalerweise erst im Hauptstudium... vorher mußt Du die Grundlagen in all diesen Disziplinen erlernen (und Dich dazu in der Zwischenprüfung ausquetschen lassen - sofern Du in der Japanologie eine machen mußt). Schau Dir mal auf verschiedenen Japanologie-Homepages die Profile an, z. B. hier das von München [ http://www.japan.uni-muenchen.de/d_s/d_hin.htm ], dann siehst Du, was da gemacht wird.

Wenn Du also mit den meisten dieser Dinge wenig am Hut hast, würde ich mir wirklich überlegen, ob es unbedingt ein Japanologie-STUDIUM sein muß, oder ob es nicht vielleicht doch cleverer wäre, 'nur' Japanisch-Kurse zu besuchen (die gibt es ja auch für Hörer aller Fakultäten) und dann zu versuchen, einen Praktikums-/Stipendien-Platz in Japan abzugreifen. Und falls Du Dich über das Sprachenlernen hinaus für irgendwelche Aspekte im Zusammenhang mit Japan interessieren solltest, dann wird es Dir auch niemand verbieten (können), Dich in Japanologen-Veranstaltungen reinzusetzen, die Dich vielleicht interessieren, auch wenn Du nicht Japanologie studierst - das ist ja das schöne an deutschen Unis. Höchstwahrscheinlich kriegst Du da dann keine Scheine und Zeugnisse, aber dafür kannst Du Dir dann ja auch völlig frei aussuchen, ob und was Du machen willst... Hat alles Vor- und Nachteile.

Wie gesagt: Das ist MEINE Sicht der Dinge und nicht der Weisheit letzter Schluß. Aber entscheiden mußt Du letztlich sowieso alleine...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.04 18:44 von Botchan.)
30.07.04 14:59
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Denkbär


Beiträge: 677
Beitrag #15
RE: Nach Japan während des Studiums?
Ich studiere zwar nicht Japanologie, kann aber doch sagen, dass Botchans Aussagen im Grunde grundsätzlich für Geistes-/Sprachwissenschaften gelten. Beim Studium einer Sprache geht es normalerweise nicht darum, die Sprache zu lernen, sondern es ist eigentlich Voraussetzung, die Sprache in gewissem Maße zu beherrschen, damit die Studieninhalte beherrscht werden. Ich weiß nicht mehr, wievielen Studis ich im Anglistikstudium begegnet bin, die doch sehr überrascht waren, was die Studieninhalte sind. Sie stellten sich eher so eine Art erweiterte Übersetzerausbildung vor. Wer "nur" die Sprache lernen will (und das ist schon eine heftige Aufgabe), der sollte wirklich lieber Sprachkurse nehmen, das ist schon anstrengend genug. Und was Geisteswissenschaftler nach dem Studium machen, ist immer die Frage, die keiner so richtig beantworten kann, handelt es sich doch nicht um eine Ausbildung für einen bestimmten Beruf.
Ehrlich gesagt nervt es mich ein bisschen, dass immer nur Geisteswissenschaftlern diese Frage gestellt wird, denn auch Ärzte, Juristen u. a. sind später zu einem Großteil in ganz anderen Bereichen tätig. Sorry, OT, aber es ist wirklich ein Kreuz! grr
30.07.04 17:37
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randomZ


Beiträge: 6
Beitrag #16
RE: Nach Japan während des Studiums?
Gut, dann vielen Dank für all die Antworten. Ich denke mal, ich werd Japanologie bleiben lassen und vielleicht ein paar Japanischkurse belegen und mich dann für so ein Stipendium bewerben.

Grüße, Sebastian
01.08.04 12:07
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Anonymer User
Gast

 
Beitrag #17
RE: Nach Japan während des Studiums?
:l0a_d1v: Beitrag von:"SMB" Also ich studiere IBWL im ersten Semester in Tübingen mit Schwerpunkt Japanologie. Ich war mit RandomZ zusammen in der Schule und weiß, dass er etwas mehr japanisch auf dem Kasten hat als ich.

Zum einen wär zu sagen, dass meine fünf Jahre dritte Fremdsprache Japanisch in der Schule, mir nur etwa sechs SWS bis Januar erspart haben. Danach werden es wieder 14 sein. Aber es erleichtert mir den Einstieg unheimlich. Klar, es sind 22 neue Kanji und etwa 100 neue Vokabeln pro Woche, aber es ist schaffbar wenn man ein bisschen Zeit jeden Tag zum Lernen bereit stellt. (Bei den Kanjis mache ich das mit "Kanji Gold", einem richtig gutem Computerprogramm, und lerne so einfach ab und zu mal ne halbe Stunde Kanjis anstatt Computer zu spielen.)

Weil du gut in Mathe und Japanisch bist, weiß ich, dass du, RandomZ, es mit Informatik zusammen schaffen würdest und dabei noch genug Zeit hättest um Abends weg zu gehen.

Ansonsten kann ich aber dem Vorhergesagten nur zustimmen. Es ist ein schnelles Tempo und man sollte auch gleich von anfang an mitlernen, weil man sonst einfach von der Masse der Vokabeln und Kanjis überweltigt wird. Auf der anderen Seite habe ich gemerkt, dass mir das Lernen Spaß macht, weil ich jetzt viel mehr Zeit ins Japanisch lernen investieren und mit einer recht großen Gruppe (40 Leute) von Menschen zusammen studieren kann, die auch alle japanisch lernen wollen. (Das macht einen unterschied RandomZ)

Achso, noch mal zu Geisteswissenschaften und so. Bei uns in Tübingen ist das Sprachen lernen so ausgelegt, dass man so viel lernt wie man für sich für nützlich erachtet. Das heißt, dass wir BWLer nur da sind um die Sprache benutzen und andere um irgendwann Romane übersetzen zu können. Das Grundlegende und damit meine ich die Sprache und ein gewisses Grundverständnis der japanischen Kultur, wird im Grundstudium vermittelt. Danach werde ich nur noch die Kurse besuchen, die für mich als BWLer von interesse sind. Obwohl ich gestehen muss, dass ich nicht genau weiß, wie das Hauptstudium der Japanologie für IBWLer aussieht, so nehme ich an, dass es angemessen aufgebaut ist.

Aber soweit ich verstehe willst du doch eh nur die Sprache lernen RandomZ? Vielleicht solltest du dich nach einem kombiniertem Studium umschauen? (Computerlinguistik habe ich dir schon genannt, aber hier nochmal für andere)


Vielleicht noch zur Verdeutlichung:
Für alle 14 SWS des Grundstudiums der Japanologie ist Anwesenheitspflicht (im Gegensatz zu BWL, wo das auch verheerend wäre). In bestimmten Fächern würde ich aber raten vielleicht einen Laptop oder Übungsaufgaben aus anderen Kursen mitzunehmen wenn es zu langweilig wird. Z.b. in Landeskunde:

Ich habe 2 SWS Landeskunde. Dieses Fach ist auf Deutsch und das Einzige was ich machen muss ist ein 5 - 15 Minütiges Referat über einen Aspekt von Japan halten.

Oder Hilfsmittel:

Wieder 2 SWS und ebenfalls auf Deutsch. Hier steht das Kennenlernen von Lexika, Wörterbüchern und anderem Nützlichen zum Japanisch lernen im Vordergrund. Wieder ist nur ein 5 - 15 minütiges Referat verlangt. Auch hier gilt Beschäftigungsmöglichkeit mitbringen wenn man sich nicht für Hilfsmittel interessiert.

Die restlichen 10 SWS Japanisch sind glücklicherweise sehr nützlich und dienen dem erlernen und anwenden der Grammatik, Schrift (unter anderem auch Kanjis) und Vokabeln.

Ich schätze jeder muss für sich selbst entscheiden wie viel Zeit er für Gammeln Goffeln und eigene Projekte haben möchte. Es gibt wirklich unheimlich viele Möglichkeiten an der Uni. Wieder gilt: Sucht euch euren eigenen Weg.
15.11.04 18:17
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Nach Japan während des Studiums?
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