(18.06.13 18:25)Hellstorm schrieb: Hallo,
mich würd mal interessieren, wie ihr so japanische Bücher lest (Also doch schon etwas längeres, keine kleinen Aufsätze)?
Ich habe bis jetzt für mich drei Heransgehensweisen ausgemacht:
1. Wirklich durcharbeiten: Auf jeder Seite alle unbekannten Wörter in ein Vokabelheft herausschreiben, anschließend lernen (auch mit Anki o.ä.). Vorteil ist, dass die Vokabeln danach halbwegs gut sitzen; Nachteil ist, dass man in dem Buch praktisch gar nicht vorwärts kommt.
2. Einfach lesen, ohne Rücksicht auf Verluste. Vorteil: Man kommt gut voran. Nachteil: Lerneffekt ist praktisch Null, weil man unbekannte Wörter ja niemals verstehen wird („Ergibt sich aus dem Kontext“ zählt für mich nicht).
3. Lesen und viele unbekannte Wörter kurz im Wörterbuch nachschlagen, aber nicht aktiv lernen. Das mache ich im Moment mit einem Buch und es scheint schon relativ gut zu klappen: Man kommt gut in der Geschichte voran, so dass es nicht langweilig wird, allerdings bleibt auch was hängen (allerdings hauptsächlich nur passiv).
Wie sind da eure Erfahrungen?
Nun, da ich soweit bin, dass ich einigermaßen lesen kann, habe ich mir natürlich auch die Frage gestellt, wie ich dabei am besten vorgehe.
Ich werde in nächster Zeit 空飛ぶタイア lesen (400+ Seiten 文庫) und hoffe, dass ich mir dazu die japanischen Audiobücher auf Audible Japan kaufen kann.
Aktuell nutze ich nun hauptsächlich Methode 3, schreibe mir aber wichtige/interessante Wörter und Wörter die wichtige Kanji beinhalten handschriftlich in einen Block. Die neuen Kanji-Wörter kommen dann in mein ANKI Kanji-Deck.
Ich lese das Buch auf meinem Kindle und habe verschiedene 国語辞典 darauf installiert, die mir es erlauben die meisten Wörter schnell nachzuschlagen und so sehe ich auch den pitch-accent, was praktisch ist, da ich fast ausschließlich laut lese. Sobald ich die Audio-Bücher habe, werde ich dann so ähnlich weiter machen wie zuvor bei Harry Potter und der Stein der Weisen.
1. lesen mit Methode 3, x-neue Seiten pro Tag
2. danach konzentriertes Anhören der gelesenen Seiten (ohne Buch)
3. ab und an mit dem Hörbuch mitlesen (nicht laut) und bereits gelesene Seiten wiederholen.
4. zwischendurch per MP3 player etc. das Hörbuch nebenbei hören.
5. ab und an bereits gelesene Seiten wieder laut lesen (ohne Hörbuch)
6. interessante/praktische Sätze mit Kindle (Kindle speichert eine Text Datei) markieren und später in mein ANKI-Sätze-Deck übertragen.
Methode 1. wäre mir zu langsam und ist auch nicht nötig, da die Wiederholung mit dem Hörbuch etc. ausreicht um mir vieles einzuprägen.
Methode 2. hat zwar mit Englisch funktioniert, aber das habe ich nie so fokussiert gelernt, wie ich das mit Japanisch tue. Ich denke vieles ist im Englischen einfach sehr ähnlich zum Deutschen (Konzepte bestimmte Dinge auszudrücken etc.) und deshalb leichter verständlich als im Japanischen, wo für mich Methode 2 noch nicht funktioniert.
Außerdem habe ich Spaß daran mir die japanischen Worterklärungen in den Wörterbüchern durchzulesen (so bringt man auch gleich viele Wörter miteinander in Zusammenhang und entwickelt ein besseres Gefühl für die Verwendung).