Ich war gestern abend drin. Hat mich tief beeindruckt. Jeder der sich für Japan interessiert sollte unbedingt reingehen!
Habe auch einiges zu bemängeln, was die Authentizität der historischen Details und Kulissen angeht. Aber das ist ja hier schon andiskutiert worden, und wenn man den Film einfach als Kino der großen Gefühle auf sich wirken läßt, dann wird man voll mitgerissen...
Und wenn auch einiges kitschig ist, einige Locations mehr nach Operetten-Staffage aussehen (z.B. ist das Dorf der Samurai garantiert nicht in Japan abgedreht worden, es hatte zudem die gleiche Puppenstuben-Atmosphäre wie das Auenland in der "Herr der Ringe"-Verfilmung), die Abschlachterei und das spritzende Blut mir persönlich "too much" waren, und auch wenn die Realität ganz anders ausgesehen haben mag, so kann man doch einiges über japanische Mentalität lernen, die ein paar tiefe Wurzeln im Geist des Bushidou hat. Erstaunlich wirklich, dass ein US-amerikanischer Film diesen Geist so intensiv rüberbringen kann. Und ich glaube, dass Japaner diesen Film so begeistert (und bewegt!) aufnehmen, liegt zu einem großen Teil daran, dass in der gegenwärtigen "vaterlosen" japanischen Gesellschaft (Es gibt keine Väter mehr in Japan!) eine große Sehnsucht nach den alten Werten herrscht. Wenn Japan es nicht schafft, sich auf solche Werte zu besinnen (man schaue sich mal genau an, was die Kids da drüben heutzutage in ihrer Freizeit so treiben, sofern sie überhaupt noch sowas wie "Freizeit" kennen), dann werden die Probleme, die jetzt schon bestehen eines Tages sehr massiv werden und zum Untergang einer großartigen Kultur führen.
So, vielleicht hätte ich doch lieber Prediger oder Politiker werden sollen, ich wollte eigentlich nur kurz mitteilen, dass mir der Film sehr gut gefallen hat.