Das Problem
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Ich weiß nich', ob ich alleine da stehe oder die Gruppe der "Betroffenen" größer ist als ich denke ...... ich dabbel jetzt seit ca. 3 - 4 Jahren mit Japanisch herum, bin wohl schon in der Lage, nach dem Zug zu fragen und mir im Nomiya ein Bier zu bestellen .... und mit dem Small-Talk klappt's auch .... wenn der Gegenüber langsam (nicht lahm!) und deutlich spricht und das Wörterbuch nicht all zu weit weg sein sollte ............... ;-)
Womit es (neben der mangelhaften Verfolgungsmöglichkeiten der Dialoge unter Japanern .... anderes Thema !) sind die vermaledeiten Kanji ......
Ich habe letztens mal einen Selbsttest gemacht und festgestellt, dass ich auf gerade 'mal 200 - 300 auf dem Kasten habe ......
Nun, ich gehöre jetzt nicht zu denen, die es a) für ihren Job benötigen, b) es studieren oder c) die JLPT-Lorbeerblatt in Gold über dem Schrank hängen haben müssen .......
Es ist mehr oder weniger mein Privatvergnügen, nur wäre es eben schön, wenn man 'mal einen Text entziffern könnte, ohne 80% im Kanji-Schinken nachblättern zu müssen ......
Die Überlegung
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Und damit sind wir schon beim Thema:
Wenn ich jetzt nur noch 10% oder weniger nachschaun müsste, wäre das schon eine akzeptable Situation!!
Denn: Ehrlich gesagt, bin ich nach dem Lesen diverser Forumsbeiträge und dem Kauf einiger Lehrwerke in starkem Zweifel, ob ich es in einer akzeptablen Zeit auf die Reihe bekomme 1.945 Kanji zu lernen
und (und das scheint wohl ein Knackpunkt zu sein) auch auf einiger Sicht zu behalten.... Alleine schon aus Zeitgründen, da mir leider nicht der Luxus gestattet ist, 3 oder 4 Stunden pro Tag für das Japanisch-Studiums zu investieren, sondern vielleich 30 - 45 Minuten und hier und da 'was am WE.
Praktisch gesehen bedeutet das, dass man eigentlich "nur" die Kanji lernen muss, die 80 bzw. 90% des Schriftlichen abdecken.
Sollte auch hier das "Pareto-Prinzip" gelten (Mit 20% Aufwand erreicht man 80% des Ergebnisses, die letzten 20% erfordern jedoch 80% Aufwand!) wäre das eine enorme Zeitersparnis beim Lernen ....... !
Die Analyse
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Tatsächlich gibt es eine Liste mit Häufigkeiten, das ist nicht neu.
Man kann sie unter
http://nozaki-lab.ics.aichi-edu.ac.jp/no...kanji.html sehen.
Quelle der Liste: Alle Artikel und Schlagzeilen der Asahi-Shinbun innerhalb eines Jahres bzw. die Analyse dieser.
Interessant ist des Ergebnisses:
1. Es gab wurden insgesamt verschiedene 3.074 Kanji benutzt.
2. Tatsächlich deckt man mit
- 151 Kanji 50% des Textes ab.
- 486 Kanji (483 Jôyô, 1 Jinmei, 2 andere) 80% des Textes ab.
- 1032 Kanji ( 1018 Jôyô, 9 Jinmei, 5 andere) 95% des Textes ab.
3.
5% des Textes teilten sich:
927 Jôyô-Kanji, 243 Jinmei-Kanji und 840 andere.
4.
Von den Jôhô-Kanji kamen 9 überhaupt nicht vor:
弐, 璽, 斤, 匁, 勺, 朕, 脹, 且, 遵
Von den Jinmei-Kanji (Basis: 284 Stand 2004) insg. 32 nicht.
(Bei den "anderen Kanji" mutmaße ich jetzt 'mal vor allem Ortsnamen)
Der Plan
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Die Überlegung ist jetzt, sich die 500 vorzunehmen, um damit 80% Text lesen zu können. Ich lerne sie anhand von Vokabeln bzw. dem Merksystem von Heisig ("Eselsbrücken"). Dafür genehmige ich mir ein Jahr (aus Zeitmangel ... ).
Die nächsten 500 (und damit 95%) noch ein Jahr.
Für den Rest habe ich mir folgendes gedacht:
Einige davon kommen einem sowieso im Zuge des Lernes der anderen "vor die Flinte", nur dass man sie nicht "aktiv" lernt.
Passiv kennt man sie also schon und deshalb ist der Anteil der nachzuschauenden Kanji relativ gering.
Die Frage
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Die Frage ist, ob sich in meinen Überlegungen irgendein Denkfehler eingeschlichen hat:
Evt., dass Zeitungstexte sich von restlichem alltäglichen Schriftmaterial wesentlich unterscheiden etc.
Ich würde das Thema gerne zur Diskussion stellen!
(Falls es so eine im wesentlichen schon gab, hab' ich diese nicht gefunden ............. sorry, Admins ......... ;-) )