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Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
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Yuki Montgelas


Beiträge: 3
Beitrag #1
Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
Hallo ihr lieben!
Erst mal: Ich bin neu hier - tut mir leid falls es zu diesem Thema schon etwas gibt.
Ich lerne Seit ein paar Monaten selber Japanisch. Im Moment geht's noch nicht aber ich will auf jeden Fall noch irgendwann einen Kurs belegen. Ich kann mittlerweile alle Hiragana und mehr oder weniger 60 Kanji.
Ich habe mehrere Fragen.

1.Bisher habe ich Kanji oder Kana immer mit Bleistift geschrieben. Ich würde aber gerne Kalligrafie können. Reicht da ein normaler Kalligrafie-Pinselstift oder muss das extra einer für Kanji sein? Welchen könnt ihr empfehlen?

2. Wie merkt ihr euch die ganzen verschiedenen Aussprachen der Kanji? Bei manchen finde ich es einfach, aber manche wollen einfach nicht in meinen Kopf.

Danke schon mal!
10.01.21 15:27
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AwesomeSepp


Beiträge: 199
Beitrag #2
RE: Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
(10.01.21 15:27)Yuki Montgelas schrieb:  1.Bisher habe ich Kanji oder Kana immer mit Bleistift geschrieben. Ich würde aber gerne Kalligrafie können. Reicht da ein normaler Kalligrafie-Pinselstift oder muss das extra einer für Kanji sein? Welchen könnt ihr empfehlen?

ich habe mir den hier, kostet 3,95:
Pinselstift, Fudepen
Ich bin sehr zufrieden damit. Habe den auch noch in Gold, finde nur den Link nicht mehr, aber der ist fast zu schade zum benutzen, und auf weißem Papier macht der halt keinen Sinn.

Aber nicht verwechseln, Kaligrafie ist eine Kunstform, während das einfache Schreiben zum Merken der Kanji damit schlicht nicht gehen wird, weil einfach zu langsam. Kaligrafie ist eine nette Spielerei, nicht falsch verstehen, ich mache es auch gerne, aber es ist was anderes ob ich 1 Kanji 3 Mal pinsle oder es 30 Mal runterratter.

(10.01.21 15:27)Yuki Montgelas schrieb:  2. Wie merkt ihr euch die ganzen verschiedenen Aussprachen der Kanji? Bei manchen finde ich es einfach, aber manche wollen einfach nicht in meinen Kopf.

Einfache Antwort: Gar nicht (zumindest lerne nicht irgendwelche Listen auswendig wie man z.B. 上 aussprechen kann, denn das wird Dir in der Natur, also beim Lesen nicht weiterhelfen).
Man kriegt mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie dass man z.B. 心 in zusammengesetzten Wörtern "shin" ließt, zb. shinpai, shinzou, shinri, und dann kommt ein Ausdruck daherwie 心地 kokochi. Lange Rede kurzer Sinn, wenn Du Zeit sparen willst lerne die Worte lesen (und wenn Du meinst auch schreiben), die Du beim Lesen so antriffst. Bei 10 Wörtern pro Tag sind das über 3500 Wörter pro Jahr. Wir reden dann in 3 Jahren nochmal, dann kratzt Du an den 10.000 Wörtern.

(Was ich aber empfehlen kann ist das Buch Remembering the Kanji Band 1 (nicht Band 2 und Band 3 nur eingeschränkt) von einem gewissen Herrn Heisig, gibts bei Amazon, damit habe ich Kanji gelernt, 25 pro Tag. Aber vorsicht, die Meinungen gehen über diese Lernmethode soweit auseinander wie die Meinungen über Veganismus. Wenn Du weitere Fragen dazu hast gerne per PM.)
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.01.21 19:09 von AwesomeSepp.)
10.01.21 18:45
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cat


Beiträge: 1.411
Beitrag #3
RE: Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
Heisig ist gut, muss man aber auch durchziehen wollen. Ich empfehle unbedingt die deutsche Ausgabe, der Übersetzer hat sich wirklich Gedanken gemacht.

Zum schreiben üben benutze ich einen Fallminenstift mit mittelweicher Mine.

Wie schon geschrieben, die Aussprachen nicht pro Kanji sondern nur in Wörtern lernen.
10.01.21 20:52
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #4
RE: Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
Fürs Üben des Kanjischreibens habe ich mir mal extra einen teuren mechanischen Bleistift gekauft, der sehr edel aussah. Hat aber geklappert, und das geht gar nicht, nervt, weil man bei Kanjis oft absetzen muß, wenn man nicht wirklich meisterhaft ist. Falls doch nimmt man halt den Pinsel.
Ich habe mir dann einen Kuru Toga aus Japan schenken lassen und einen weiteren per Amazon für kleines Geld bestellt, kam dann tatsächlich direkt aus Japan. Kaliber 0,5, das reicht für 3000 Kanjis pro Blatt Din A4, also eine Tagesration.Wenn du auf diese Weise einen Kollegblock gefüllt hast, dann hast du was geleistet und kannst den Kauf des nächsten Kollegblocks ein wenig feiern, denn auch deine eigene Handschrift wird dir immer besser gefallen.
Der Kuru Toga braucht Spezialminen, die außen härter sind als ihr weicherer Kern, bekommt man in Deutschland wohl auch nicht, und er sieht nicht edel aus.
Klappern tut der nicht im geringsten, und der Trick ist, daß er jedesmal, wenn du oben draufdrückst, um die Mine nachzuschieben, diese um -- keine Ahnung -- 25° oder was herumdreht, so daß du immer einen gleichmäßigen Strich hast.
Mit weicheren Minen macht es mehr Spaß als mit härteren. Und die überall billig erhältlichen Faber 0,5 oder gar 0,3, wenn du kaufen würdest, kannst eigentlich nach dem Bezahlen gleich im Laden zur Entsorgung zurücklassen, weil die nix taugen. Sie haben einen winzigen Radiergummi oben (ich habe viel Geld und kann mir auch einen normalen Radiergummi leisten) und ein Werkzeug für das Freiräumen des Minenkanals, was man oft benötigt (was aber nicht immer zureicht), weil ständig die Mine abbricht, die eben nicht außen härter als innen ist.
Das in dieser Hinsicht in Deutschland ist technisches Niveau nahe an der Sahelzone, zum schämen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.01.21 18:26 von Yano.)
10.01.21 22:26
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Jerry


Beiträge: 259
Beitrag #5
RE: Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
(10.01.21 22:26)Yano schrieb:  Mit weicheren Minen macht es mehr Spaß als mit härteren. Und die überall billig erhältlichen Faber 0,5 oder gar 0,3, wenn du kaufen würdest, kannst eigentlich nach dem Bezahlen gleich im Laden zur Entsorgung zurücklassen, weil die nix taugen.
Eine aus meiner Sicht recht gute Alternative zu den Faber Bleistiften in 0,3 und 0,5 mm, ist der in mindestens 0,3 mm 0,5 mm, 0,7 und 0,9 mm erhältliche Feinminen Druckbleistift KOH-I-NOOR Mephisto. Besagten Bleistift gibt es mittlerweile wahlweise mit schwarzen, blauen und rotem Gehäuse.

Die 0,5 mm Minen habe ich bei Verwendung in der Vergangenheit regelmäßig abgebrochen. Die 0,9mm Minen erscheinen mir mittlerweile manchmal etwas zu breit und sich beim Schreiben marginal ab zu flachen. Es kann sein das ich mir irgend wann mal wieder einen 0,7 mm Stift zum testen hole, um zu sehen ob er mir mittlerweile besser gefällt als besagter ein 0,9 mm Stift.

Angebotsbeispiel:
https://www.ebay.de/i/170625451974?chn=p...gJ5B_D_BwE
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.01.21 09:33 von Jerry.)
10.01.21 22:57
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Yuki Montgelas


Beiträge: 3
Beitrag #6
RE: Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
Vielen dank für die Antworten!

Dann werde ich mich wohl mehr auf die Wörter konzentrieren als auf die Aussprache. Ich lerne Kanji Momentan mit Karteikarten und Übungsheften von Tuttle. Ich werde wahrscheinlich vor allem in Bleistift schreiben, aber ich möchte die Kanji in Kalligrafie auf die Karteikarten schreiben und das sonst ab und zu mal machen. Nach der Heisig Methode werde ich mich auch mal umschauen bzw mich darüber informieren.
11.01.21 08:52
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #7
RE: Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
(11.01.21 08:52)Yuki Montgelas schrieb:  Vielen dank für die Antworten!

Dann werde ich mich wohl mehr auf die Wörter konzentrieren als auf die Aussprache. Ich lerne Kanji Momentan mit Karteikarten und Übungsheften von Tuttle. Ich werde wahrscheinlich vor allem in Bleistift schreiben, aber ich möchte die Kanji in Kalligrafie auf die Karteikarten schreiben und das sonst ab und zu mal machen. Nach der Heisig Methode werde ich mich auch mal umschauen bzw mich darüber informieren.

Kalligraphie ist anspruchsvoll und zeitraubend. Normal unterrichtet man Ausländer selbst auf Elite-Universitäten nur noch in einer Art Grotesk-Schrift, Seriphen usw. fallen unter den Tisch. Ältere, kompliziertere Kanji, sogenannte Langzeichen, werden von gebildeten Menschen verstanden, und es ist nicht falsch, nebenbei auch diese zu üben.
Deine Karteikarten, so sehr ich diese Lernmethode befürworte, kannst du entsorgen, wenn du mal gescheit schreiben kannst; dann mach eine kleine Feierstunde, und danach mach dir die nächsten paar tausend, mache ich auch so.
:
Was die Aussprache anbelangt, weiß ich nicht. Früher war das ein Problem, dem nur mit "total immersion" zu begegnen war, und es gibt alte Leute, die hervorragendes Japanisch aber mit fürchterlichem Akzent sprechen.
Die modernen Lehrmethoden haben jedoch dazu geführt, daß es heutzutage junge Leute gibt, die einerseits akzentfrei ein bißchen Japanisch sprechen, andererseits aber kein Hörverständnis und kaum Wortschatz haben, sodaß man nicht weiß, wie mit denen umzugehen angemessen wäre.
Ehrlich gesagt, wenn man ein bißchen soweit ist, würde ich immer noch total immersion empfehlen, wenn das nicht verboten wäre, heutzutage.
12.01.21 00:06
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AwesomeSepp


Beiträge: 199
Beitrag #8
RE: Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
(12.01.21 00:06)Yano schrieb:  Kalligraphie ist anspruchsvoll und zeitraubend. Normal unterrichtet man Ausländer selbst auf Elite-Universitäten nur noch in einer Art Grotesk-Schrift, Seriphen usw. fallen unter den Tisch. Ältere, kompliziertere Kanji, sogenannte Langzeichen, werden von gebildeten Menschen verstanden, und es ist nicht falsch, nebenbei auch diese zu üben.

Das wollte ich damit sagen. Ich dachte auch, ja lernste halt Kanji und danach machst Du große Kunst und lernst noch ein bischen was zusätzlich. Aber schnell habe ich gemerkt, dass
a) es viel zu lange dauert ein Zeichen "richtig" zu schreiben, also der Lerneffekt ist gleich 0. Vor allem ist mir dabei aufgefallen, dass man das Kanji schon können muss um sich voll auf die Pinselführung zu konzentrieren. Muss man noch die Strichfolge abschauen, dann ist es zu früh. Ausserdem ist die "Strichfolge" und Strichanzahl bei unterschiedlichen Stilen auch nicht gleich.
b) ohne Lehrer, der einem die Haltung korrigiert ist es wie Yoga im Telekolleg zu machen, am Ende hast Du nur Rückenschmerzen.
12.01.21 20:07
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #9
RE: Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
Die Strichfolge macht den Unterschied aus zwischen dem Malen und dem Schreiben. Die übliche Strichfolge ist jedoch logisch, leicht zu lernen, und ein paar individuelle Abweichungen sind auch nicht so tragisch. Wenn sie (Strichfolge) mal vom Auge über das Hirn in die Hand gewandert ist, kann das entstehen, was die Lehrer der Oberstufe eine "ausgeschriebene Handschrift" nennen. So lange dauert es halt (ich erwähnte bereits 3000 als Tagesration). Wenn das erreicht ist, ist deine Handschrift Spiegel deiner Persönlichkeit (intensiver als bei den wenigen Buchstaben im Westen), und in diesem Sinne kann dann deine Kalligraphie als Kunst angesehen werden.
12.01.21 22:22
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Kaniji wie merken und welchen Stift benutzen?
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