Beitrag #1

Im Mai gibt es in Berlin im Haus der Kulturen der Welt mehrere Vorführungen eines Kabuki-Gastspiels

Zitat: Ein einzigartiges Kabuki-Erlebnis: Nach Gastspielen in New York wird das Stück „Sommerfest: Ein Spiegel von Osaka“ zum ersten Mal in Europa zu sehen sein. Die New York Times schrieb 2004: „Theater that keeps adrenalin pumping“.

- Mit englischer und deutscher Simultanübersetzung -

Volkstheater auf höchstem ästhetischen Niveau: Dafür steht Kabuki. Vor allem seit Nakamura Kanzaburo, der japanische Schauspielstar, Hauptdarsteller und Leiter des 118-jährigen Tokioter Schauspielhauses Kabuki-za, sich in der 18. Generation einer Theaterdynastie der Tradition angenommen und sie zugleich verändert hat.

Über 400 Jahre lang wurden die ritualisierten Spielformen von Vater auf den Sohn weitergegeben - bis der erfolgreiche Film- und Fernsehschauspieler Nakamura Kanzaburo es sich zur Lebensaufgabe machte, Kabuki in das Zeitalter des Mangas und Animés zu führen und weltweit bekannt zu machen.

Zusammen mit seinem Ensemble Heisei Nakamura-za ist es ihm gelungen, die opulenten Bilder und das raffinierte Schauspiel mit Slapstick, Hochspannung sowie unerwarteten Einbrüchen der Realität zu kombinieren. Die Bühne des Hauses der Kulturen der Welt verwandelt sich für elf Vorstellungen in ein traditionelles Edo-Theater. 104 Akteure und Techniker des Theaterensembles kommen nach Berlin, 20 Schauspieler stehen auf der Bühne. Die Frauenrollen werden traditionsgemäß von Männern gespielt: Kostümierung und Maske sind eine Kunst für sich.

Die Handlung von Sommerfest: Ein Spiegel von Osaka basiert auf dem Don-Quichote-Motiv: Drei Möchtegern-Samurais, im wirklichen Leben Fischhändler, laufen bei dem Versuch, Ehre und Ruhm „ihrer“ Kaste zu wahren, geradewegs ins eigene Verderben. Charakterspiel, Bühnenevent, Karneval, Straßentheater zugleich – das Gastspiel von Heisei Nakamura-za verspricht ein einzigartiges Kabuki-Erlebnis!

http://www.hkw.de/de/div/veranstaltungen..._21777.php

Beitrag #2

Und das sollte man sich nicht entgehen lassen; die letzte Kabuki-Aufführung
in Deutschland war vor 15 Jahren. Nakamura Kanzaburo XVIII. und seine Gruppe
kommen wohl auch deshalb nach Berlin, weil dieser Ort für ihn eine große
persönliche Bedeutung hat, da sein Vater und Lehrmeister Nakamura Kanzaburo XVII.
vor 43 Jahren schon einmal in Berlin in der Volksbühne als Kabuki-Schauspieler
aufgetreten war.
Parallel gibt es schon jetzt in Dahlem im Museum für Asiatische Kunst eine
Foto-Ausstellung "Im Inneren des Kabuki". Leider schon vorbei ist der sehr
interessante Vortrag, den Herr Reese vom Japanischen Kulturinstitut letzte
Woche zur Eröffung dieser Ausstellung gehalten hatte.

Beitrag #3

Ich war da - und jeder der nicht hingegangen ist, ist ein Gaijin!

Zugegeben, ich bin auch nur hin weil ich eingeladen wurde, schliesslich war die Sache ja ziemlich teuer. Aber es war schlicht und einfach großartig! Geniale Kulissen, tolle Effekte mit Licht und selbst mit offenem Feuer (auf einer dt. Bühne!), derben Sprüchen, einem dramatischem Mord in einer echten Schlammgrube, Taiko-Solo, Schauspielern in den Gängen und natürlich einem großen Schwertkampf zum Finale. Der Regisseur gilt wohl als eine Art "Erneuerer" des Kabuki, das ja sonst schweinetraditionell ist. Ich denke die effektvolle Inszenierung scheint ein Ausdruck dafür gewesen zu sein. Trotzdem war es natürlich ur-japanisch.
Man konnte der Handlung auch als Unkundiger ohne Übersetzung ganz gut folgen, aber natürlich hatten die meisten Zuschauer den Kopfhörer auf. Das war auch das einzig Störende, dass man das Quaken durchgehört hat.
Das Ensemble wurde mit Standing Ovations sehr lange gefeiert und der Trommler musste einen "Nachschlag" geben.
Das hätte ich nicht verpassen wollen und mich sehr geärgert wenn ich nicht hingegangen wäre. Zumal, wann hat man hier schon wieder die Möglichkeit so etwas live zu sehen?

Beitrag #4

Schön, dass es dir gefallen hat.
Ach.... wenn man das so liest, kann man echt neidisch werden.

Wenn ich mal sehr viel Zeit und sehr viel Geld habe, dann geh ich auch mal dahin.
Ich hoffe, dass die Leute noch mal nach Deutschland kommen.

Sae

Beitrag #5

Hallo!

Ich fand es riesig, und zwar sowas von, dass ich spontan gleich nach 2 Tagen nochmal hinmusste (es gab auch kurzfristig noch einige, sogar sehr gute Karten übers HKW online)..

Und es war einfach nur GROßARTIG Ich würde sofort wieder hingehen.-. wobei jetzt auch meine Lust geweckt ist, mal die Tao Trommler zu besuchen ^^

Leider gibt es die DVD von Nakamuro Kanzaburo nur in Japan, mal schauen ob ich mir die trotzdessen bestelle..