(14.05.07 20:15)Paul schrieb:Japanologie in Hamburg ab dem kommenden Semester (Wintersemester 07/08) nur noch im Bachelor/Master-System studiert werden kann.
Ich studiere an der Uni Heidelberg jetzt im 4. Semester Japanologie im Bachelor Ostasienwissenschaften. In Heidelberg ist es auch so, daß komplett auf das Bachelor/Master System umgestellt wird. Ob der Magisterstudiengang hier noch wählbar ist (soll seit 3 Jahren abgeschafft werden), weiß ich im Moment nicht so genau.
Die Japanologie ist in Heidelberg aber nicht in der Afrikanistik untergebracht (ich glaube die hat nicht überlebt, bin mir aber nicht sicher), sondern im ZO (Zentrum Ostasiens), und wird dort mit Sinologie und Ostasiatischer Kunstgeschichte verknüpft. Koreanistik gibts in Heidelberg leider (noch) nicht.
Für dich als Student bedeutet die Umstellung, daß du die gleichen Kurse besuchst wie deine Magister-Kollegen (Sprachunterricht, Proseminare Geschichte, Literatur, ab dem 4. Semester Bungo usw.) und zusätzlich noch ein paar Kurse besuchen musst, die nur für den Bachelor eingerichtet wurden, so z.B. Ostasien in der Weltgeschichte. Die Zielsetzung bei der ganzen Sache (bzw. der Werbespruch des Instituts) ist, daß man nicht immer nur mit Scheuklappen auf Japan schaut, sondern das in Bezug auf China und Korea und die ganze Welt in einen geschichtlichen, kulturellen, usw. Zusammenhang bringt.
Die meisten dieser zusätzlichen Bachelorkurse sind wirklich nicht schlecht. Mit wenigen Ausnahmen sind die Dozenten auch sehr gut und sehr bemüht, den Studenten was interessantes zu bieten. Natürlich gibt es wie überall auch immer mal das eine oder andere, was einen nicht so sehr interessiert oder was einfach nur lästig ist. Aber allgemein ist mein Eindruck von diesem Studiengang sehr positiv.
Hauptnachteil von dem Bachelor ist - er ist auf 6 Semester angelegt aber praktisch unmöglich in 6 Semestern zu schaffen. Der Arbeitsaufwand ist ein Wahnsinn, du machst viel mehr Kurse als ein Magisterstudent in den ersten 6 Semestern und hast ja trotzdem noch ein Beifach (bei mir Anglistik) zu bestreiten.
Zudem kommt das organisatorische Chaos hinzu - es gibt leider keinerlei Absprache zwischen den einzelnen Instituten in Heidelberg. Ob dein Nebenfach wählbar ist, welche Kurse du dort genau zu besuchen hast, und ob sich das überhaupt jemals mit deinem Stundenplan unter einen Hut bringen lassen wird, ist reinste Glückssache. Aber ich kenne auch keine andere Uni an der alles perfekt und reibungslos abläuft, insb. im Hinblick auf die Umstellung aufs Bachelorsystem.
Wenn du wirklich fest vorhast, Japanologie zu studieren, geh auf jeden Fall mal in die Studienberatungen der für dich in Frage kommenden Universitäten. Für mich kam nur Heidelberg in Frage weil ich halt zufällig da wohne, wenn das bei dir mit Hamburg genauso ist musst du halt nehmen was kommt.