(18.05.14 17:29)Woa de Lodela schrieb: Das würde schon einen Unterschied machen. Wenn kein Bewusstsein da wäre, wäre auch keine Bestätigung der Liebe durch den anderen nötig. Wen soll er denn da lieb haben?
Das macht ja nichts. Wenn auf beiden Seiten kein Bewusstsein existiert, wäre ja auch niemand da, der die Liebe vermissen würde. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist dass die von dir beschriebene Funktion nur ein Selbstzweck des Bewusstseins ist. Wenn ich einen Stein liebe, interessiert das den Stein nicht. Es würde ihn auch nicht stören wenn ich ihn hassen würde. Emotionen sind also nur nötig, wenn auf der anderen Seite jemand existiert, der diese Emotionen wahrnehmen kann.
Eis mag Gründe für die Entwicklung des Bewusstsein geben die wir heute noch nicht kennen, es könnte aber ebenso gut auch lediglich ein Nebenprodukt der Evolution sein, das seine Nützlichkeit erst im Nachihinein beweisen muss, um weiterhin eine Existenzberechtigung zu besitzen. Niedere Lebensformen bis hin zu Bakterien und Viren zeigen jedoch, das man seinen Platz in der Evolution auch über Jahrmillionen problemlos behaupten kann, ohne auf die Existenz eines Bewusstseins angewiesen zu sein.
Hoimar von Dithfurth vertrat die provokante aber ausserordentlich interessante These, das Intelligenz auch ohne Bewusstsein existieren kann. Bislang glauben die meisten Menschen ja instinktiv daran, das Intelligenz eine Eigenschaft des Bewusstseins wäre. Es erfordert etwas Abstraktionsvermögen, sich vorzustellen, das sich etwas intelligent verhalten kann, ohne ein Bewusstsein seiner selbst zu besitzen. Denkt man jedoch darüber nach, so würden sich aus dieser Annahme keinerlei Widersprüche ergeben, die diese Hypothese in den Bereich des absurden verweisen würde. Im Gegenteil würden sich bei einer solchen Annahme durchaus neue interessante Sichtweisen und Perspektiven auf unsere Welt ergeben.