Wieder einmal wurde ich auf die deutsche Vergangenheit hingewiesen, doch das ist nicht das Thema. Ich denke allein durch den Lehrplan an den deutschen Schulen, kann sich kein Deutscher seiner Geschichte entziehen, und das ist auch sehr gut so! Deshalb denke ich, dass Deutschland besonders im Vergleich zu Japan meilenweit voraus ist, seine Schuld einzugestehen und möglichst das gutzumachen, was wieder irgendwie reparabel ist...
Mir geht es auch nicht darum, dass sich heutige Japaner für ihre Vorfahren entschuldigen sollen, denn die heutigen Japaner tragen keine Schuld an der Vergangenheit, genauso wenig wie die Deutschen an ihrer Vergangenheit.
Ja, natürlich hat jede Kultur ihre Einflüsse, auch das bestreite ich nicht, aber Korea und China haben sich kulturell ausgetauscht, auf friedliche und freundliche Art und Weise, auch wenn China immer der große Bruder war....Japan hat die Kultur der anderen erobert und sich durch Waffengewalt geholt....Bis heute liegen tausende von koreanischen Kulturschätzen in japanischen Museen, werden dort als japanisch ausgegeben.
Das die Wurzeln Japans in Korea liegen, weiß ich auch
Es wurde ja in Japan das Grab des ersten Herrschers gefunden und weil da zu viele eindeutig koreanische Grabbeigaben zutage kamen, wurde das ganz schnell wieder zugebuddelt und so getan, als wär nichts gewesen...Soviel auch zum japanischen Stolz
Allerdings kritisiere ich den Umgang des heutigen Japans mit seiner Vergangenheit und da haben Japaner ohne Zweifel große Defizite...Wenn in Schultextbüchern die Vergangenheit so verklärt wird wie erst neulich...Da die Kolonialzeit als Zeit des Fortschritts und der Modernisierung der unterentwickelten Völker gerechtfertigt wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln.
Ebenso, wenn durch Tokyo diese schwarzen Busse fahren und "Provinz Chosen wieder zum Reich" (sinngemäß^^) rufen und keinen stört es anscheinend....
Weitere Beispiele habe ich ja schon aufgezählt...Mir geht es nicht um die Vergangenheit oder um Schuld, sondern nur um Aufklärung...
Das sich beide heute noch nicht leiden können, zeigt sich ja immer wieder: Ich sag nur Kimchi/Kimuchi-Streit, Tokdo/Takeshima, wo sogar Kriegsschiffe auffahren müssen!
Die Jugend beider Länder hat natürlich diese Schranken kaum noch (da fällt mir als Beispiel die koreanische Sängerin BoA ein, die auch in Japan sehr erfolgreich ist...) und das ist auch ganz gut so...Trotzdem fällt mir auf, dass japanische Jugendliche und auch Erwachsene so gut wie nichts über ihre eigene Vergangenheit wissen...Da ist die Edo-Zeit und Shogune und Samurai, aber nichts über Kolonie Chosen, über 2. Weltkrieg etc.
Zum Vorwurf, ich sollte mehr Toleranz üben...Ich denke, dass ich meine Meinung hier in diesem Forum (überleg mal, welches Forum das hier ist...) zur Diskussion stelle und mit Experten der "anderen Seite" unterhalte, zeigt doch, dass ich bereit bin, auch andere Meinungen zu akzeptieren und mich umstimmen zu lassen oder ? Ich fand halt einfach deine Argumente nicht so berauschend, weil sie im Prinzip nichts berühren, was ich gesagt habe...
Ich kenne ebenfalls Koreaner, die Japanologie studieren und ich weiß wie schwer es diese Leute in ihrer eigenen koreanischen Umgebung haben, denn welcher Israeli studiert schon Germanistik ? Das ist doch klar und es erfordert Mut, aber wie schon gesagt: Die Jugend ist da nicht mehr so verbissen...Auch weil die koreanische Jugend die alten Geschichten nicht mehr hören will...