Hallo tommy-san,
ich glaube, du hast ein wenig eine falsche Vorstellung vom japanischen Wohnen, bzw. du wünscht dir eine idealisierte Welt.
Diese "Futonbetten" haben nichts mit Futons zu tun. Futonbetten sind eine westliche Erfindung und so nicht in Japan zu finden. Richtige Futons sind ein Set aus einer Matratze sowie einer normalen Bettdecke, welche direkt, ohne Bettrahmen, auf den Boden gelegt werden. Oft auch gerne direkt auf die Tatami-Matten. Die Futons kannst du dann tagsüber zusammenrollen und in den Schrank tun.
Wenn du dir überlegst, was Japanisch wohnen ist, kannst du dir im Grunde zwei Sachen vorstellen:
1. Das "traditionelle" Wohnen: Dafür müsstest du dir erst einmal so ein Haus bauen, wird aber wohl wegen der deutschen Bauvorschriften nicht möglich sein. Höchstens als Gartenhütte
. Dort hast du dann die Schiebetüren, Tatami-Matten usw. Das sieht dann ungefähr so aus:
Außerdem würde es wahrscheinlich dank der Einbrecher keine zwei Tage halten.
2. "Moderne" japanische Wohnungen sind auch etwas anders: Dort hast du zuerst einmal einen Eingangsbereich (den sogenannten
Genkan), dann ist der Rest der Wohnung etwas höher gelegen. Das gesamte Bad ist ein großer wichtiger Teil des japanischen Wohnens, aber das würdest du in Deutschland ja nicht ohne Komplettumbau hinbekommen.
Dann hast du vielleicht einen Raum mit Tatami (muss aber nicht unbedingt sein). Das kann man mit etwas Geld in Deutschland nachbauen.
Das Schlafzimmer selber sieht vielleicht ähnlich aus, d.h. ein normales Bett. Oder aber man schläft direkt auf der Matratze ("Futon") auf dem Boden. Moderner ist aber tatsächlich ein normales Bett.
Wenn ich "Japanisch wohnen" definieren würde, ist das tatsächlich folgendes:
a)
Niemals das Haus mit Schuhen betreten
b) Das Laminat ist etwas weicher als in deutschen Häusern. Fliesen wird es nicht geben.
c) Durch Abwesenheit von Isolation und einer Zentralheizung ist es im Winter kalt.
d) Die Dusche ist in einem eigenen Raum mit der Badewanne, die komplett genutzt wird (d.h. man stellt sich nicht in eine enge Duschkabine oder setzt sich dreckig in die Badewanne, sondern duscht sich vor der Badewanne und setzt sich anschließend in die Badewanne).
e) Die Toilette ist in einem anderen Raum als die Badewanne.
f) Der zentrale Wohnzimmertisch ist oft ein
Kotatsu.
g) Da es keinen Keller gibt und die Wohnungen enger sind, werden tatsächlich oft die Sachen zur Aufbewahrung in Boxen im Wohnzimmer oder Flur gelagert - das war kein Scherz.
Man kann den zweiten Teil vielleicht ansatzweise mit a) und f) nachbauen - das ist allerdings wahrscheinlich nur möglich, wenn man sich daran schon vor Ort gewöhnt hat. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass es den meisten Deutschen zuwider ist, ohne Schuhe eine Wohnung zu betreten oder aber direkt auf dem Boden zu sitzen.
Der ganze Teil mit dem Badezimmer ist natürlich nur möglich, wenn man eine Eigentumswohnung oder ein Eigentumshaus hat, und dann kostet er viel Geld.