Beitrag #1
Japanisch in vier Wochen
Konnichiwa (こんちは), liebe Leute.
Da ich im kommenden Frühjahr das erste mal nach Japan reisen möchte, dachte ich mir, es könnte eine gute Idee sein, wenigsten die Grundlagen der Japanischen Sprache zu erlernen.
Man will ja nicht als kompletter Depp dastehen, der im Restaurant sitzt und sich gebratene Zayaku (さしぐすり) mit Reis und Gemüse bestellt.
Jetzt habe ich einen schicken Pocket-Sprachführer „JAPANISCH IN VIER WOCHEN“. Also genau das, was ich brauche.
Gleich auf den ersten Seiten fand ich, was beim Erlernen einer Sprache das Wichtigste ist: nämlich WIE man die Sprache erlernt; zu erkennen, was das Wesen dieser Sprache ausmacht.
Habt Ihr z.B. gewusst, daß die gesamte japanische Sprache komplett von Partikeln durchsetzt ist?
Kein Scheiß. Davon gibt es sogar drei: FUNKTIONSPARTIKEL, DISKURSPARTIKEL und SATZENDPARTIKEL.
Die haben was mit den Substantiven zu tun, die im Japanischen immer unveränderbar sind, niemals auf das Geschlecht markiert sind (also die nun wieder) und natürlich auch keinen Artikel bei sich haben. Wozu auch…?
Und so habe ich jetzt gelernt, daß Funktionspartikel immer HINTER dem Substantiv stehen und die Rolle anzeigen, die diese im Satz spielt. Während Diskurspartikel lediglich anzeigen, ob das VORANGEHENDE Substantiv aus dem (bisher geführten) Gespräch schon bekannt ist oder nur im Kontrast zu etwas anderem steht. Zu was stand da nicht.
Die Diskurspartikel soll ich jetzt an die Funktionspartikel anhängen, aber nicht vergessen, dass die Funktionspartikel „ga“ und „o“ dann einfach wegfallen, was ich ziemlich schade finde.
Aber es führt folgerichtig, und das ist jetzt der absolute Hammer, zu den Satzendpartikeln, die immer NACH dem Prädikat stehen und dann nur noch die Rolle des Satzes im Gespräch anzeigen, bzw. die Einstellung des Sprechers zum Gesagten.
Ich war nun dermaßen von den Socken, dass ich erstmal nicht weiterlesen konnte. Ich habe mir einen Tee gemacht.
In solchen Situationen rufe ich gern meine Mutter an. Hab ich auch gemacht und sie gefragt, ob sie wisse, was PARTIKEL sind. Sie kannte das Wort aber nur aus der Gebrauchsanweisung für ihren neuen VORWERCK Staubauger VR200 “KOBOLD“, den sie für 749,- Euro bei OTTO gekauft hatte.
Diskurspartikel kannte sie überhaupt nicht. Sie sagte, sie wolle sowas nicht in ihrer Wohnung.
Nach Flexionsstufen habe ich sie gar nicht mehr gefragt.
Die kamen dann auf Seite 14.
Daß japanische Verben niemals an die Person markiert sind, ist unter Japan-Kennern ja mittlerweile ein offenes Geheimnis.
Zeiten, Verneinung und Höflichkeit werden durch Endungen ausgedrückt, die an einer der fünf Flexionsstufen der Verben angehängt werden. Wobei die u-Stufe die Grundform ist, die dem deutschen Infinitiv entspricht und im neutralen Stil auch das Präsens ausdrückt. Verblüffend, nicht wahr? Und in seiner Klarheit so leicht zu durchschauen.
Ich freue mich nun schon auf das nächste Kapitel. Dabei geht es um Sätze, die ich nicht selber sagen werde.
Tja, so einfach ist Japanisch.
Und Ihr habt das alles gewusst.
Ich bin stolz auf Euch.
Und jetzt gehe ich ins Reisebüro und buche auf Schwarzwald um.
Euch allen einen schönen Abend. Oder Tag. Oder was auch immer.
Sayonara (じゃまた)
Fureddo Fuyuda
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.11.14 22:05 von Fuyuda.)
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