RE: Japaninteressiert. Jedoch leider keine Ahnung.
@Shinja: Was Du beschreibst, wird die Auswahl für das von der japanischen Regierung vergebene Monbusho Stipendium sein. Da in Deutschland die Nachfrage dafür zur Zeit ziemlich groß ist, ist es allerdings nicht mehr ganz so einfach, wie es mal war, in dieses Program reinzukommen. In Deutschland wird das Ganze durch den DAAD organisiert.
Ich selbst hatte das mal in Erwägung gezogen, muß aber sagen, daß es eine extrem lange Vorlaufzeit hat. Meine Uni war da deutlich fixer - Aufnahmeprüfung im August, formelle Bewerbung dann im Oktober und Stipendienzusage im Februar.
Es gibt aber die Möglichkeit, zumindest für ein Graduiertenstudium, das Monbusho-Stipendium direkt von der japanischen Uni beantragen zu lassen die einen angenommen hat, statt es von Deutschland aus über den DAAD zu beantragen. Das hätte ich wohl versucht, wenn sich die Möglichkeit mit dem direkten Stipendium von der Uni nicht ergeben hätte. Dafür muß man dann allerdings, wenn die Uni das verlangt, bereits Japanisch können und ggf. im Test nachweisen und den Eingangstest der Uni bestehen, was im Falle guter Unis und vor allem im Undergrad-Bereich eine recht komplizierte Angelegenheit sein kann. Für Ausländische Undergraduate-Studenten wird da nämlich fast immer das Bestehen des EJU vorausgesetzt, um Japanischkenntnisse nachzuweisen. Vorteil des Ganzen ist halt, daß es auf diesem Weg schneller geht, wenn man keine 1 1/2 Jahre Vorlaufzeit zur Verfügung hat.
Generell würde ich empfehlen, auf jeden Fall nach Stipendien und Nebenjobs zu gucken, bevor Du soviel Geld für einen Aufenthalt hier ausgibst, denn ich glaube, irgendwas läßt sich da immer machen und 20.000 Euro kann man gut noch anderweitig gebrauchen. Außerdem glaube ich, daß man ohne Job und wenn man primär mit Ausländern zu tun hat, weil man den ganzen Tag Sprachkurs macht, das Land und seine Bewohner auch nur mit Einschränkungen kennenlernen kann. Vieleicht wäre es eine Option, die ersten 3 Monate oder so Vollzeit Japanisch zu lernen, damit Du einen Einstieg bekommst, und danach Job und Sprachstudium zu kombinieren. (falls Du dabei Vollzeit-Sprachstudent bleibst, kannst Du auf Dein Pre-College-Student-Visum eine Arbeitsgenehmigung für 14 Stunden die Woche beantragen). Sowas ließe sich ansonsten auch mit einem Working Holiday-Visum realisieren. Natürlich muß man immer Glück haben, auch einen passenden Job zu finden.
Falls Du nach Tokyo willst, kommst Du mit den Preisen für eine Wohnung, die Shinja genannt hat, leider nicht hin. Unter 70.000 Yen im Monat, wenn Du auf dem freien Markt was willst, ist kaum machbar. Günstiger gehen manchmal Zimmer ohne Bad und Küche über Sakura-Haus, aber ich war froh, da endlich ausziehen zu können. Vielleicht ist also eine etwas abgelegenere Ecke von Japan eine gute Wahl.
Viele Grüße,
Anja
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.12.06 05:06 von GeNeTiX.)
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