(15.08.10 23:18)*a* schrieb: Sollen sie Purzelbäume schlagen? ;-)
Da gibt es ja nicht viel zu reagieren ...
Wie? Es gibt nichts zu reagieren? Immerhin ist es
das Thema, welches die Beziehungen der beiden Länder bisher am meisten belastet hat...
Im Übrigen ist der heutige jp. Staat Rechtsnachfolger des damaligen Regimes. Dass sich der höchste Repräsentant eben dieses Staates zu diesen Themen zu positionieren hat, hat nichts mit Philosophie zu tun und ist auch keine "nette Geste". Spätere Generationen haben auch keine "Schuld", sondern eine
Verantwortung gegenüber den Geschehnissen früherer Tage. Zu dieser Verantwortung gehört u.a. das Reflektieren, Beurteilen und das möglichst wahrheitsgemäße Tradieren vergangener Geschehnisse. Diese Verantwortung besteht übrigens nicht nur für die "Täterseite", sondern im gleichen Maße auch für die "Opferseite", wenn man Vergangenheitsbewältigung als Prozeß zur Findung einer gemeinsamen Geschichtsschreibung begreifen will. Auf der "Täterseite" kommen jedoch auch eventuelle Wiedergutmachungsleistungen für entstandene Schäden hinzu. Sollten die direkt Beteiligten nicht dazu imstande sein, geht diese Verantwortung (nochmal: nicht etwa eine
Schuld) selbstverständlich auf nachfolgende Generationen über. Im Rahmen dieser gegenseitigen Verantwortung ist jetzt Korea gefragt zu reagieren.
Die jetzige jp. Regierung legt ein gänzlich anderes Verhalten an den Tag, als es zu Jiminto-Zeiten üblich war und wieder üblich sein wird, sollte es zu einem neuerlichen Regierungswechsel kommen. Es bietet sich nun tatsächlich die Gelegenheit, auch offiziell die Differenzen über den Umgang mit der gemeinsamen Geschichte zu verringern. Ließe man nun Kan und die Minshuto abblitzen, sähen sich die Rechten in Japan in ihrer Vorgehensweise bestätigt. Für einen eventuellen Rechtsruck bei den nächsten Wahlen wäre das sicher nicht abträglich ...