(16.11.12 09:45)Hellstorm schrieb: Gerade am Anfang ist es aber so, dass man mit wenigen Japanischkenntnissen fast nichts versteht, und deshalb auch nicht wirklich gut wird. Meiner Meinung nach ist der Effekt wesentlich besser, wenn man schon ein gutes Niveau hat, so dass man den Großteil der Konversationen (sagen wir mal 70-80%) ohne Probleme versteht. Dann kann man nämlich wirklich die Sachen in Angriff nehmen, die man durch Selbststudium schwer meistern kann.
Ich glaube, es gibt da einfach mehrere Zugänge zu und es ist einfach je nach Person und zum Teil auch je nachdem, was man mit der Sprache eigentlich genau machen will, unterschiedlich, welcher einem besser liegt.
Der eine Zugang ist der, den du vorziehst, also der, dass man seine Sprachfertigkeiten erst einmal auf ein gewisses Niveau bringt und sich dann für längere Zeit in einem Land aufhält, in dem diese gesprochen wird, um eben eine bestimmte Perfektion der Sprache zu erreichen (sie natürlicher zu machen usw.)
Der andere, den du scheinbar eher (für dich?) ablehnst, ist der, dass man mit wenig bis gar keinen Sprachkenntnissen in ein entsprechendes Land geht und dort die Sprache einfach durch Alltag, vielleicht wirklich sogar ganz ohne "richtigen" Unterricht, (fast) von Grund auf erlernt.
(Zwischen beidem gibt es natürlich einen fließenden Übergang)
Meiner Meinung nach haben sie beide ihre Daseinsberechtigung.
Bei Japanisch war mir auch eher das erste wichtig, wobei ich sicher in Deutschland noch mehr hätte lernen können (es aber vermutlich nicht wirklich getan hätte), aber der Uniaufenthalt war nicht wirklich groß viel später möglich und das Studieren an einer anderen Universität als meiner eigenen in dem Land, mit dem ich mich beschäftige, wollte ich innerhalb meines Studiums schon mitnehmen.
Mit null Kenntnissen hätte ich aber nicht unbedingt nach Japan gehen wollen. Für mich gibt es da eben auch den Anspruch, dass ich diese Sprache halt nicht nach der reingeworfen-wie-ein-Baby-Methode lernen will, weil ich gerne in der Lage sein möchte, da einigermaßen erklären zu können, warum bestimmte Sachen in Grammatik und artverwandtem so sind wie sie sind. Und das wäre wahrscheinlich viel schwerer zu lernen, wenn ich nicht gezielt mit Unterricht und Büchern lernen würde (und am Ende wäre ich vermutlich zu faul dazu, es mir zu merken, weil - ich "kann" die Sprache ja dann auch so!)
Bei anderen Sprachen (will ich auch irgendwann mal lernen...) ist mir das aber eher egal und bei denen könnte ich mir dann auch die zweite Lernweise gut vorstellen - mit denen beschäftige ich mich dann aber nicht studiumstechnisch/vielleicht beruflich.