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If-Klausel (Grammatik)
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Tophy


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Beitrag #1
If-Klausel (Grammatik)
Konnichiwa,

ich habe angefangen, Japanisch zu lernen und wollte schonmal ein paar coole Sätze bilden, um mir selbst auf die Schulter zu klopfen. Ich hab irgendwie versucht, einen if-Satz zu bauen, weiß aber nicht, ob der so stimmt; er soll heißen "Wenn du mir dein Problem nicht sagst, kann ich dir nicht helfen!"
(Meine Version: Anata no mondai watashi o tsutaemasen to, (watashi wa) tasukemasu dekimasen yo.)

Meine Frage(n):
Stimmt der Satz so von der Grammatik her? (Besonders Partikelstellung)
Was wäre die bessere Variante (+ Erklärung)?
Gibt es noch etwas, was man beachten sollte, wenn man solche if-Sätze schreiben will?

Das hier ist meine erste Frage hier im Forum.
Es geht mir darum, dass ich das sofort richtig lerne und mir nicht erst falsch einpräge.

Danke im Voraus <3
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.19 20:33 von Tophy.)
22.01.19 20:31
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vdrummer


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Beitrag #2
RE: If-Klausel (Grammatik)
Hallo und willkommen im Forum!

(22.01.19 20:31)Tophy schrieb:  "Wenn du mir dein Problem nicht sagst, kann ich dir nicht helfen!"
Anata no mondai watashi o tsutaemasen to, (watashi wa) tasukemasu dekimasen yo.

In deinem Satz sind noch einige Fehler drin, aber man erkennt, was du sagen willst.

Zitat:Meine Frage(n):
Stimmt der Satz so von der Grammatik her? (Besonders Partikelstellung)

Zunächst mal zu den Partikeln: Dir fehlt in dem Satz ein "ni".
In deinem "Nebensatz" hast du ja zwei Objekte:
Wen oder was sagst du (direktes Objekt): "anata no mondai"
Wem sagst du das (indirektes Objekt): "watashi"

Beide Objekte müssen mit entsprechenden Partikeln gekennzeichnet werden. Für direkte Objekte gibt es "o" (Achtung, das schreibt sich を), für indirekte gibt es "ni". Partikel stehen hinter dem, was sie kennzeichnen, daher müssten die beiden Objekte (= der erste Teil der ersten Phrase) wie folgt aussehen:
"{anata no mondai wo}{watashi ni}"

Das Verb vor dem "to" steht normalerweise in der sogenannten Grundform (höflichkeitsleere Form / Plain Form / Dictionary Form). Das ist sowas wie der Infinitiv im Deutschen. Im Falle von "tsutaemasen" wäre das "tsutaeru". Die Negation in der Grundform ist "tsutaenai".

Der Nebensatz wäre also "anata no mondai o watashi ni tsutaenai to".

"tasukemasu dekimasen" ist ein typischer Fehler für jemanden, der noch nie mit Japanisch zu tun hatte zwinker Vom Deutschen oder Englischen her sind wir es gewohnt, "können" als Modalverb zu realisieren:
"helfen können" → "tasukemasu dekimasu".
So einfach ist das im Japanischen leider nicht. Japanisch ist eine sogenannte agglutinierende Sprache, das heißt, anstatt Einzelwörter hintereinanderzuschreiben, erweitert man lieber das bestehende Wort.
Um "können" auszudrücken, gibt es die sog. Potentialform. In dieser wird "tasukeru" (Grundform von "tasukemasu") zu "tasukerareru". Das ganze negiert ist dann "tasukerarenai".
Das "können" steckt in dem "rare" drin.

"dekiru" heißt natürlich "können", aber das kann nur in bestimmten Kontexten eingesetzt werden (Die jetzt noch zu erklären, würde zu weit führen).

Zitat:Gibt es noch etwas, was man beachten sollte, wenn man solche if-Sätze schreiben will?

Es gibt verschiedene Arten von "ifs"; je nach Kontext. "to" ist grammatikalisch am einfachsten, kann aber nur eingesetzt werden, wenn die Konklusion quasi natürlich aus der Prämisse folgt.
A to B: Wenn A passiert, dann passiert automatisch B.
Wenn ich den Ball loslasse, fällt er runter.
Wenn es regnet, wird die Straße nass.

Dein Satz passt aber auch in dieses Schema, denke ich.

Zitat:Das hier ist meine erste Frage hier im Forum.

Und hoffentlich nicht deine letzte. Falls du weitere Frage hast, nur zu. Ich freue mich immer über Grammatik-Fragen grins

Zum Schluss noch ein paar Links, mit denen du vertiefen kannst, was ich angesprochen habe:
Partikel: http://www.guidetojapanese.org/learn/gra...iclesintro
Negation in der Grundform: http://www.guidetojapanese.org/learn/gra...ativeverbs
Konditionale: http://www.guidetojapanese.org/learn/gra...nditionals
Potentialform: http://www.guidetojapanese.org/learn/grammar/potential
22.01.19 21:36
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Tophy


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Beitrag #3
RE: If-Klausel (Grammatik)
Danke erstmal für die schnelle und ausführliche Antwort!! Hat mich sehr gefreut.
Wenn ich nicht komplett verdaddelt in der Birne bin, ist der richtige Satz nun:

Anata no mondai o watashi ni tsutaenai to, (watashi <partikel: wa?> tasukerarenai.

Meine weitere Frage dazu ist, wie funktionieren Sätze mit mehreren Verben? (Ich gehe in die Schule und lerne (dort).)
Wäre nett, wenn du auch dazu meinen Wissensdurst löschst. Danke dir <3
22.01.19 22:11
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vdrummer


Beiträge: 1.445
Beitrag #4
RE: If-Klausel (Grammatik)
(22.01.19 22:11)Tophy schrieb:  Danke erstmal für die schnelle und ausführliche Antwort!! Hat mich sehr gefreut.
Wenn ich nicht komplett verdaddelt in der Birne bin, ist der richtige Satz nun:

Anata no mondai o watashi ni tsutaenai to, (watashi <partikel: wa?> tasukerarenai.

Sorry, ich hab ganz vergessen, den kompletten Satz nochmal hinzuschreiben... Du hast das aber richtig kombiniert.

Das "tasukerarenai" kannst du übrigens auch höflich negieren. Dein Ausgangssatz war ja in der masu-Form. Dementsprechend kannst du aus "tasukerareru" auch "tasukeraremasen" machen.

Zitat:Meine weitere Frage dazu ist, wie funktionieren Sätze mit mehreren Verben? (Ich gehe in die Schule und lerne (dort).)
Wäre nett, wenn du auch dazu meinen Wissensdurst löschst. Danke dir <3

Erstmal kurz ein paar Vokabeln:
Schule = gakkō
lernen = benkyō suru
gehen = iku

Ich denke, dir ist klar, dass man nicht einfach "gakkō ni iku to benkyō suru" sagen kann. "to" heißt ja auch "und", weshalb das viele Anfänger nutzen, um Verben zu verbninden. Aber du kennst ja schon das to-Konditional und weißt, dass der Satz dann "Wenn ich in die Schule gehe, lerne ich (automatisch)" heißen würde.

Ebenfalls nicht möglich ist "gakkō ni iku benkyō suru". Da im Japanischen ein Verb schon ein Satz ist, könnte man daraus zwar "gakkō ni iku. benkyō suru." machen, aber das würde dann "Ich gehe in die Schule. Ich lerne." heißen.

Um Verben miteinander zu verbinden, brauchst du die sogenannte te-Form. Wenn du "iku" und "benkyō suru" (in dieser Reihenfolge) verbinden willst, steht "iku" in der te-Form, um die Verbindung anzuzeigen.
Die te-Form an sich ist ein bisschen komplizierter (bei fünfstufigen Verben zumindest), daher zeige ich dir erstmal nur die te-Form von "iku":
iku → itte

"Ich gehe in die Schule und lerne (dort)" wird also zu
gakkō ni itte benkyō suru

Eine Übersicht zur te-Form von mir gibt's hier: Thread-Adventskalender-3-Dezember-12月3日-te-Form



Dir ist vielleicht aufgefallen, dass ich aus Gewohnheit das "watashi wa" weggelassen habe. Im Japanischen lässt man viele Dinge weg, die man aus dem Kontext verstehen kann. Wenn du bei einer Aussage also nicht sagst, wer das Subjekt ist, kann der Gesprächspartner ja erstmal davon ausgehen, dass du dich selbst meinst. Daher wird "watashi wa" oft weggelassen.
Für Deutschmuttersprachler klingt das erstmal komisch, aber das ist sehr natürliches Japanisch.
23.01.19 09:36
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If-Klausel (Grammatik)
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