Kleiner Zwischenwurf: Die Sicht der Dinge, so wie sie ein Japaner vertritt, den ich im Internet kennen gelernt habe und mit dem ich auf das Thema 2. Weltkrieg bzw. Pazifikkrieg zu sprechen kam.
Hier mal kurz sinngemäß widergegeben, was er mir in für japanische Verhältnisse m. E. überdurchschnittlichem Englisch schrieb (wobei ich nicht weiß, inwiefern diese Haltung repräsentativ für nach dem Krieg geborene Japaner ist). Es handelt sich bei dieser Person nach eigenem Bekunden übrigens NICHT um ein Mitglied der Uyoku:
- Der Atombombenabwurf habe nicht für Gerechtigkeit gesorgt
- Japan habe seine asiatischen Nachbarländer vom europäischen Kolonialismus befreien wollen (...
besonders wohl in Nanking, das seinerzeit ganz doll kolonialisiert war)
- Über das Massaker von Nanking kursierten viele Informationen, die „doubtful“ seien
- Was sog. Trostfrauen anbelangt, so hätten Koreanerinnen sich auch für Geld Japanern hingegeben.
Ich stellte dann noch die Frage, wie es denn zu erklären sei, dass laut einer Videopräsentation (bei YouTube – hab den Link leider nicht parat) der Ergebnisse einer Umfrage der Yomiuri Shinbun („Wie finden Sie Japaner?“) in verschiedenen asiatischen Ländern vor einigen Jahren nur um die 20% der Koreaner und Chinesen „好き“ antworteten, es um die Sympathiewerte der Japaner also gerade in diesen durch die „Befreiung von europäischen Kolonisatoren“ besonders beglückten Ländern nicht so gut bestellt sei. UND warum es nach der Herausgabe eines japanischen Geschichtsbuchs seinerzeit wütende Proteste in China gegeben habe.
Darauf kam nur noch die amüsante Reaktion „*lol* you want to talk about war guilt? I wish you a peace day“.
Tja, so macht man seine Erfahrungen.
Wobei ich den Teufel tun würde, mich auf der internationalen Ebene des Internets japanischen Tabus hinsichtlich bestimmter Themen zu unterwerfen (höchstens als Gast in Japan wäre ich da etwas zurückhaltender).
Wenn manche Japaner gereizt auf das Thema reagieren, ist das jedenfalls ganz aufschlussreich.