Hallo Takeru,
ich will dir ja nicht den Mut nehmen, aber mir fiel es sehr leicht, die Hira- und Katakana-Zeichen zu lernen. Allerdings habe ich auch 2 Wochen lang nichts anderes gemacht.
Für mich sind und waren Kana nur der Auftakt in eine weite, weite Reise ;-)
Ich habe zunächst die Abfolge des japanischen Silbenalphabetes auswendig gelernt, damit ich eine Art "Gerüst" hatte, woran sich meine Erinnerung festhalten konnte.
Danach war es für mich wichtig, von vorneherein die Zeichen auch zu "malen". Ich habe jedes Zeichen so oft gezeichnet, bis ich es konnte. Gleichzeitig habe ich mir immer klar gemacht, was ich da gerade zeichne und mir bildlich vorgestellt, wo sich die jeweilige Silbe in meinem "Gerüst" befindet.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich am Anfang (und z. T. auch heute noch) manchmal Katakana und Hiragana durcheinander brachte. Aber das habe ich als normal eingestuft, mir Fehler immer sofort korrigiert und einfach weitergemacht.
Dann habe ich folgende Programme verwendet:
http://www.erling.de/Japanisch/Sensei/sensei.html
http://www.tejina.de
Dann habe ich mir kleine JavaScripts geschrieben, mit denen ich Kanji/Kana üben konnte. Durch diese Beschäftigung sind die Zeichen, Kanji wie Kana, noch stärker in mein Gedächtnis gerückt.
Eine nächste Übung, die man überall machen kann und die mir viel Spaß macht, ist, sich zu überlegen, wie wohl deutsche Wörter und Namen auf Japanisch klingen und das Ergebnis dann aufzuschreiben - immer sowohl in Katakana als auch in Hiragana. Später kann man selbiges auch mit Kanji machen - ist wirklich ein Spaß.
Inzwischen nutze ich - der Papierersparnis wegen - eine "Zauber- oder Magnettafel" für Kinder. Das finde ich total praktisch.
Einziges Problem, welches ich immer noch habe:
Katakana
シ(shi) <-> ツ(tsu) und ソ(so) <-> ン(n)
Diese Zeichen sehen jetzt hier recht unterscheidbar aus, aber in handschriftlich geschriebenen Texten und je nach Computerfonts verwechsele ich sie doch öfter einmal. Aber das wird noch ;-)
Bei den Kanji mache ich es eigentlich ähnlich...ich komme zwar nicht auf diese hier im Forum teilweise angegebenen Traumgrößen von 50 Kanji pro Tag (ich bin froh, wenn es 5 - 10 sind, so neben den Vokabeln, Sprechen, der Arbeit und verschiedenen Freizeitaktivitäten ;-) ), aber das, was ich gelernt habe, vergesse ich so schnell nicht wieder.
Schon während meiner Kana-Phase habe ich angefangen, alles zu lesen, was irgendwie asiatisch/japanisch aussieht (z. B. die Zeichen an den Chinarestaurants), habe mir japanische Bücher (gerne Kinderbücher) ausgeliehen und surfe gerne auf japanischen Websites. Zwar habe ich am Anfang rein gar nichts verstanden, aber es trainiert das Auge und den Kopf. Mit der Zeit, je mehr Vokabeln, Kanji und Kanjiwörter ich verstehen kann, stellt sich auch ein leichtes Verständnis für die gelesenen Texte ein. Was ist es für eine Freude, wenn ich mal auf
http://www.msn.co.jp u. ä. mal ein paar Sätze verstehen kann ;-)
Na ja, inzwischen sind es nicht mehr die Kanas, sondern die Kanji - hier macht es mir z. B. Spaß, auch unbekannte, teilweise komplizierte Zeichen zu schreiben und dann zu überprüfen, ob ich die Regeln verstanden habe (klappt inzwischen meistens). Ich glaube, durch das Verinnerlichen der allgemeinen Kanji-Regeln fällt es mir inzwischen immer leichter, Kanji zu lernen, da ich mich mit der Strichfolge nicht belasten muss. Auch lerne ich eigentlich die Radikale nicht wirklich auswendig - schon gar nicht die einzelnen Nummern. Kaum ein Japaner hat dieses Wissen (zumindest jene, die ich fragen konnte). Nach längerer Beschäftigung erkennt man ähnliche Zeichen in den Kanji eh - ich lerne lieber aus dem Bauch heraus.
Aber alles in Allem gibt es wohl kein Geheimrezept, jeder muss den für ihn richtigen Weg selbst herausfinden. Immer mal etwas ausprobieren und anders machen, bis man das Gefühl hat, dass es gut "fluppt" :-) Und sich nicht von solchen Meldungen wie 50 Kanji pro Tag frustrieren lassen ;-)
Gruß
Shino