(13.08.18 01:22)ケルシュ schrieb: Ich dachte, Hiragana seien sozusagen die Standardschrift - wie denn nun?
Ja, so in etwa.
Mit Hiragana kannst du prinzipiell alles schreiben. Aber durch Kanji erhält das eine bessere Lesbarkeit und wenn du nicht nur schreiben, sondern auch lesen können möchtest, solltest du auch Kanji lernen. Katana ist das gleiche Silbenalphabet wie Hiragana, sieht nur etwas anders aus. Wird für fremde Begriffe verwendet. Die Lernreihenfolge, sowohl von der Anwendungshäufigkeit wie auch von der Schwierigkeit definiert, ist für gewöhnlich Hiragana > Katakana > Kanji.
(13.08.18 01:22)ケルシュ schrieb: Nichts ist schlimmer als falsch zu lernen, sagt mir meine Erinnerung.
Naja, es geht. Solange du nicht wirklich falsch lernst (z.B. Hund = ねこ <- falsch), sondern nur nicht unbedingt am effizientesten, ist es schon okay. Ich habe vor kurzem meine Kanjisortierung geändert, ein wenig ärgerlich, weil ich meine jetzige Methode für sinnvoller halte. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht und umsonst ist nichts beim Lernen von Sprachen. Was man hat, das hat man. Solange die Freude erhalten bleibt, ist alles richtig.
(13.08.18 01:22)ケルシュ schrieb: Ja, aber ich muss da trotzdem Hiragana lesen und schreiben und "übersetzen" können
Ganz ruhig, du musst erstmal gar nichts.
Geh da lockerer ran! Wenn dich irgendetwas überfordert, teile es auf. Ich wusste auch nicht, wo ich anfangen sollte und wollte alles auf einmal. Setze dir realistische Lernziele und wenn du sie nicht einhalten kannst, waren sie nicht realistisch. Lass Vokabeln und Grammatik erstmal weg. Konzentriere dich voll und ganz auf Hiragana. Schreibe entspannt ein paar Zeichen und sage sie dabei laut auf. Schreibe Wörter aus bekannten Hiragana. Behalte deinen Fortschritt im Auge. Wenn dir das leichter fällt, lies einfache Texte in Hiragana und schlage die unbekannten Hiragana nach.
Wenn es dir zu eintönig wird, fang mit Katakana an. Lerne nebenbei Hiragana weiter. Dann irgendwann die ersten Kanji. Hör dir japanische Dialoge an, selbst wenn du sie nicht verstehst, hilft es deinem Lernprozess. Und wenn du doch Wörter ausmachen kannst, freust du dich umso mehr. Schau dir Filme/Anime in Japanisch an. Oder versuche Sätze nachzusprechen, die du hörst. Aber deine absolute Priorität sollte sein, dass du dich nicht überforderst, den Spaß nicht verlierst und deine Fortschritte sehen kannst. Kein Stress.
(13.08.18 01:22)ケルシュ schrieb: An Anki traue ich mich nur bedingt heran. Ich fürchte, da würde ich nur das draufschreiben, was ich schon halbwegs sicher kann. Ich bräuchte wahrscheinlich ein fremd ausgefülltes Anki.
Nachtrag: Habe ich gerade gefunden!
Sehr gut!
Ich habe auch einige fertige Decks, aber am liebsten lerne ich mit Bezug. Alles, was ich so aufschnappe, packe ich da rein. Ich lerne ja mit JapanesePod101, da gibt es zu jeder Lektion Vokabellisten. Aus der Grammatiksektion fische ich mir auch noch ganze Sätze. Browser und Anki nebeneinanderlegen und per drag & drop schnell neue Karten machen.
Anki ist nicht nur großartig zum Lernen von Vokabeln, sondern vorallem zum Behalten!
Wirklich interessant wird es erst, wenn man nach einem Monat nochmal gefragt wird.
(13.08.18 18:56)Dorrit schrieb: (12.08.18 17:34)Adriana schrieb: Ich konnte es auch nicht glauben bis es mir passiert ist. Als deutsche Muttlersprachler dürften wir da die kleinsten Probleme haben, aber bei mir waren es vorallem Rhythmusstörungen.
Z.B. beim ん und langen Vokalen?
Hm, leider fällt mir nicht mehr ein, was ich mir falsch eingeprägt hatte. ん kann gut sein, wenn darauf eine weitere n Silbe wie な folgte. Aber ich erinnere mich an Probleme mit きゃ und きあ, die ich nicht unterschieden habe und ja, lange Vokale sind bei mir auch manchmal kurz geworden.
Aber vielleicht hängt das auch einfach mit der Lernmethode zusammen. Ich kann mir die Hiragana besser bildlich vorstellen, als die Silben aus Buchstaben zusammenzusetzen.
(13.08.18 18:56)Dorrit schrieb: Zitat:Dieses zusätzliche Erlernen der Aussprache kann man sich ersparen, wenn man direkt in Kana lernt. Französisch hat auch eigene Buchstaben und man stelle sich vor, diese zuerst in unserem Alphabet zu umschreiben und danach erst die tatsächliche Aussprache zu lernen. (à â æ ç è é ê ë î ï ô œ ù û ü ÿ)
Was meinst du denn mit "zusätzliches Erlernen der Aussprache" ?
Wenn ich mir merke, dass "sa" ein scharfes "s" hat und ein kurzes "a", weiß ich das doch dann gleich auch für さ .
Genau, so lernt man ja auch erstmal Hiragana.
Aber wenn ich Vokabeln in Rōmaji lerne, lerne ich über einen kleinen Umweg.
Hiragana sollte man früher oder später eh können. Da halte ich es für sinnvoller, es auf früher zu verschieben.
Beispiel:
Ich möchte die Vokabel きょえいしん (kyoeishin) lernen.
Ohne Hiragana zu beherrschen, könnte ich davon ausgehen, dass man das kyo als ki-o ausspricht. Oder kio als kyo. Eventuell mache ich aus dem ei sogar ein ai. Vielleicht erinnere ich mich an das hi, aber vergesse das s und lerne kyoeihin. Oder ich schreibe bei der nächsten Abfrage kyoeischin?
Alles Fehler, über die man fast lachen kann, aber wenn man am Tag 100 Vokabeln lernt, könnte sich sowas in der Eile einschleichen.
Spätestens wenn ich Hiragana nachhole, wird mir der Fehler auffallen. Aber er wäre vermeidbar gewesen, wenn ich direkt in Hiragana gelernt hätte.
Natürlich kann man auch etwas falsch lernen, wenn man die Vokabeln in Hiragana sieht, aber ich glaube das Potential ist sehr viel geringer. Zumal man nur noch 5 bzw 6 Zeichen zu lernen hat, anstelle von 9 Buchstaben. Vermutlich ist das nur mein persönliches Empfinden, aber ich finde es sehr viel schwieriger き mit こ zu verwechseln als ki mit ko
Und selbst wenn es bei einem Aussprachefehler bleibt, und hier kommen endlich die französischen Umlaute ins Spiel, lerne ich die Vokabel doppelt. Halte ich é für ein "e" wie in "elf", lerne ich die Vokabel mit einem ä-Laut und muss später umlernen, dass es glatt e ausgesprochen wird. Je nachdem wie festgebissen die Vokabel nun sitzt und wie viele ich davon falsch gelernt habe, kann das echt problematisch werden.
(13.08.18 18:56)Dorrit schrieb: Na ja, ich plädiere ja nicht für "Leute, lernt nur in Rōmaji". Ich finde es nur nicht so furchtbar schrecklich schlimm am Anfang.
Nein, furchtbar schrecklich schlimm ist es sicher nicht.
Es gibt auch Leute, die Japanisch ganz ohne Schrift lernen. Sich in Rōmaji rantasten kann auch nicht schaden. Aber es wurde ja nach dem effektivsten Weg gefragt und Hiragana vor allem anderen zu lernen halte ich persönlich für am sinnvollsten. Wenn es zu abschreckend ist, kann man es machen wie man will. Kann man sowieso. Ist alles nur Empfehlung.
(13.08.18 20:27)ケルシュ schrieb: (13.08.18 18:56)Dorrit schrieb: (Außerdem braucht man Rōmaji natürlich für einige Schreibprogramme. (...))
Ja, aber bis man flüssig Japanisch schreiben kann, sollte man die implizit ja auch schon können, oder?
Wenn du tippsicher bist und ohne Kanji schreibst, musst du sie theoretisch nicht können.
Du tippst in Rōmaji und es wird direkt in Kana umgewandelt. Allerdings kannst du dann nicht lesen, was du da schreibst und auf Kanji müsstest du verzichten, da du vermutlich nicht die richtigen auswählen wirst.
Also ja, wäre schon nicht schlecht
(13.08.18 20:27)ケルシュ schrieb: Ich muss für jedes Zeichen die "lateinische" Umschrift, das Zeichen selbst und die Aussprache "können" - Kanji noch gar nicht mitgezählt.
Die lateinische Umschrift beherrschst du doch schon perfekt. So kommunizieren wir hier doch.
Das Zeichen musst du lernen, ja. Bei der Aussprache musst du auch nicht viel dazulernen. あ a ist tatsächlich einfach nur a wie in Apfel. Besonderheiten sind die r Zeile, dazu gab es kürzlich einen eigenen Thread
Thread-ra-ri-ru-re-ro--12888 und ein paar kleine Ausnahmen. Wirst du mit den Hiragana lernen. Am besten du hörst dir alles ein Mal an. Hier hast du gleich einige Eselsbrücken
https://youtu.be/6p9Il_j0zjc (oder hier als Playlist in 10 Parts:
https://www.youtube.com/playlist?list=PL..._PrJsGf7Pn)
Meine Empfehlung: Sieh dir die erste Zeile in dem Video an. Dann schreibst du die 5 Zeichen mit den oben verlinkten Übungsblättern ein paar Mal auf. Am nächsten Tag knöpfst du dir die nächste Zeile vor. Ich glaube du stellst dir alles komplizierter vor, als es ist. Mut zu Fehlern!