(15.05.15 21:09)Sethalak schrieb: Ist es normal, dass ich am Anfang ein echt miserables und geringfügiges AKTIVES Vokabular habe und sehr lange brauche, um japanische Sätze zu formulieren oder bin ich lediglich zu dumm und unkonzentriert?
Du stößt auf das Grundproblem, daß es überhaupt schwierig ist, mit einem minimalen Vokabular Sätze zu formulieren, vor allen dann, wenn man sich wie auf Kentas Schulproblem auf eine komplexe aber nicht näher bezeichnete Situation bezieht. Wir haben uns hier alle naselang mit Beipielsätzen herumzuplagen, die meist sogar aus anerkannten Lehrwerken stammen.
In Kentas Beispiel ist, wie sich zeigte, schon die Kausalität unklar: keine Freunde -> mag nicht zur Schule oder umgekehrt?. Und man weiß nicht, wer das wann wo zu wem usw. sagt, wird wohl ein Selbstgespräch sein [war ein solches gemeint?]). Geht Kenta jeden Tag murrend in die Schule oder gar nicht oder steht noch vor der Einschulung - (wie ist/war es im Kindergarten?) oder handelt es sich schon um eine höhere Schulklasse? Usw.... Das alles hat Einfluß darauf, welche Wortwahl, welcher Satzbau usw. adäquat wäre.
Man könnte nun zwar daran gehen, all das sorgfältig abzufragen und abzuwägen, um entsprechend zu formulieren - aber das macht man nicht gerne, weil man dazu deinem Curriculum vorgreifen müßte, das die Kollegen hier wahrscheinlich ohnehin nicht genau kennen.
Du versuchst anscheinend, die Gewichte vom kognitiven in Richtung auf den intuitiven Spracherwerb zu verschieben, was ich durchaus für etwas gutes hielte, wenn nur die Voraussetzungen dafür bestünden. Wenn du z.B deinen schulpflichtigen Kenta in J nicht dazu bringen kannst, zur Schule zu gehen, dann wirst du dermaßen mit mehr oder weniger fachlich versierten Beratungsgesprächen traktiert, sowie mit Erzählungen anderer Mütter, daß bei dir die Sprachkompetenz gar nicht mehr ausbleiben kann!
Ansonsten ist es besser, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun, sondern darum zu beten, Gott möge Dir Geduld schenken - und zwar so schnell wie möglich.