@zongoku
Angenommen, Du hättest einen Test mit 100 maximal erreichbaren Punkten. Je näher Du an die 100 Punkte herankommst, desto eher erfüllst Du die Vorgabe des Tests. Aber das ist das Problem: Ein Test hat immer einen
willkürlich festgelegten Rahmen, so dass die finale Aussage des Tests vollkommen relativiert werden kann.
Ich verstehe, denke ich, Deinen Wunsch nach einem verbindlichen Test, der eine wirklich zuverlässige Aussage macht. Aber das ist eben wie bei z.B. IQ-Tests. Wer vor dem Test nicht die zu testenden Gebiete übt und keine Ahnung vom Testablauf hat, wird zunächst meistens weniger toll abschneiden. Mit mehr Übung steigt dann aber (wundersamerweise
) der IQ um einiges an.. . Das Ergebnis zeigt eben nicht, dass man viel schlauer geworden ist oder wo man allgemein steht (was sich eh nicht messen lässt, da Bewusstsein und Verständnis ein dynamischer Prozess sind), sondern dass man sich auf die Testgebiete spezialisiert hat und nun auf Kommando Männchen machen kann.
Auch bei Sprachkompetenz geht es letztlich um Spezialisierung in Wortschatz wie Sprachgebrauch. Daher bringt ein allgemeiner 100-Punkte-Test keine Möglichkeit mit sich, z.B die tatsächlichen persönlichen Interessen einer Person an einer Sprache zu bewerten. Da kann ich nur Ma-kun zustimmen: Was willst Du selbst, unabhängig von irgendwelchen Tests und Vorgaben? Möchtest Du die Sprache wirklich in Wort und Schrift im Alltag gegenüber Japanern in aktiver Kommunikation anwenden oder aber Japanisch als abstrakte Lernaufgabe und Zeitvertreib betreiben?
Ich lerne beispielsweise Japanisch, einfach weil mir der Klang des Japanischen unheimlich gefällt und die Sprache m.E. sehr logisch aufgebaut und somit recht leicht zu erlernen ist. Nachdem ich jetzt so die grundlegenden Grammatikbausteine (JLPT LV3) drauf habe, fällt es mir immer leichter, Neues zu lernen. Außerdem stählt die Kanji-Lernerei bei regelmäßigem Studium meine Konzentrationsfähigkeit und mein Gedächtnis.
Ciao
Arufuredo