Wie versprochen die Übersetzung:
THE ZEIT GIST
Forensic science fiction
Bad science and racism underpin police policy
Von DEBITO ARUDOU
Wir hören regelmäßig von Nationalisten über die Besonderheit Japans - wie, dass beim „Japanisch-Sein" die Rede von „Rasse" und „Blut", nicht von Staatsangehörigkeit oder Kultur sei.
Das wird gewöhnlich als reine unwissenschaftliche Ansicht von Randelementen angesehen.
[We periodically hear from nationalists about Japan's distinctiveness -- how "Japaneseness" is a matter of "race" and "blood," not citizenship or culture. This is usually disregarded as mere unscientific sentiment from fringe elements.]
Aber nicht, so scheint es, von der National Police Agency. Eine ihrer Abteilungen, das National Research Institute of Police Science (NRIPS), schlug 2001 eine Verfahrensweise vor, um ein „Verzeichniss" („shihyou") der „Ausläner" in den forensische Verbrechenswissenschaften zu ertsellen.
[But not, it seems, by the National Police Agency. One of its branches, the National Research Institute of Police Science (NRIPS), in 2001 proposed a policy to create an "index" ("shihyou") of "foreignness" in its forensic crime science.]
Ein Versuch vermeintliches Wüten Straftaten Ausländer zu überwachen und zu vereiteln, behauptet NRIPS, es könne mithilfe von minütigen Blut,- und Biotaproben von Tatorten feststellen, ob der tatverdächtige „Ausländer" ist, oder nicht.
[An attempt to monitor and foil allegedly rampant foreign crime, NRIPS claims it can test minute samples of blood and biota from crime scenes to determine whether the suspect is "foreign" or not.]
Wie? Weil, begründet NRIPS Gesuch ausdrücklich, die DNS von Japanern „anders", als die von „Ausländern" sei. Das macht nichts, dass das japanische Bürgertum historische Spuren aus Korea, China, Ainu, Ryukyuan, und Süd Amerika etc. in sich hat, nicht mit einbezogen die Kinder von jährlich 40.000 internationalen Eheschließungen und 300.000 einbürgerte Bewohnern seit 1969.
[How? Because, the NRIPS proposal expressly states, Japanese DNA is biologically "different' than that of "foreigners." Never mind that Japan's citizenry has historical traces of Korean, Chinese, Ainu, Ryukyuan, and South American etc. in it, not including the children of 40,000 international marriages per annum and 300,000 naturalized citizens since 1968.]
Demnach ist dieses sonderliche Konzept unzulänglich: Ja, es könnte etwas über den rassischen Hintergrund eines Täters sagen. Aber es kann nicht unbestritten feststellen, ob jemand Japaner ist. Nichtsdestotrotz wurde dieser Antrag gebilligt und ihm 175 Millionen Yen (1,6 Mill. $) für Forschungszwecken und Ausstattung für die Zeitspanne von 2002-2006 zuerkannt.
[Thus the very concept is faulty: Yes, it may say something about the "racial background" of a suspect. But it cannot incontrovertibly determine if somebody is Japanese. Nevertheless, this policy was approved, and allocated 175 million yen yen ($1.6 million) for "research purposes" and equipment for the period spanning 2002-2006.]
Normalerweise sollte diese Schlangen-Öl-Wissenschaft nicht auf mehr hinauslaufen als ein Kichern um den Steuerzahler wieder anders hineinzulegen. Aber dieses „Ausländer-Verzeichniss" ist nicht ein harmloser kostspieliger Besitz. Es kann Daten missdeuten, auf Kosten Japans internationaler Minderheiten. Dieses „hinterhältige Positiv" (d.h.Ergebnisse zeigen an, dass rassisch-andere japanische Täter „Ausländer" sind.) könnte die Ausländer-Kriminalitätsrate fälschlicherweise erhöhen, und weiter die amtierenden Sündenböcke Japans, die Nicht-Japaner, als Kriminelle darstellen.
[Normally, snake-oil science like this should amount to no more than snickers for putting another one over on the taxpayer. But this "foreignness index" is not a harmless white elephant. It may misconstrue data, at the expense of Japan's international minorities. These "false positives" (i.e. results indicating that racially-diverse Japanese suspects are "foreign") could erroneously inflate the "foreign crime rate," further fueling Japan's current scapegoating of non-Japanese as criminals.]
Aber glaubt mir nicht. Dies kommt aus erster Hand.
[But don't take my word for it. This comes from the horse's mouth (translations by the author):]
[...]
The Japan Times: Jan. 13, 2004
Also ich hör hier auf. In dem Artikel folgen kommentierte Zitate des Antrags der NRIPS, aber dazu komm ich heute nicht mehr. Für das hab ich immerhin schon 2 Stunden gebraucht, bei etwa 600 Wörtern! Entschuldigt bitte meinen miserablen Stil und vielen Fehler!
Außerdem, ich finde das auch vollkommen rassistisch. Und so etwas von der Polizei. Da muss man sich doch wirklich fragen, ob wir noch im Mittelalter leben!
Ziemlich lang der Beitrag...