(20.06.11 18:41)Great-Voltini schrieb: 1. Ein weiterer GAU im AKW Fukushima
2. Ein weiteres Erdbeben/Tsunami bei dem ein AKW betroffen ist
3. Radioaktive Strahlung in Tokyo/Nagoya
4. Nahrungsmittel -> verseuchte Lebensmittel im Supermarkt aus Tokyo/Nagoya
5. Strom -> ist in der Region genug Strom vorhanden
1.) sehr unwahrscheinlich. Die Lage ist weitestgehend stabil. Das schlimmste, momentan denkbare Szenario ist wohl, daß es entweder zu weiteren, um das Kraftwerk lokal begrenzten Verseuchungen kommt, oder daß erneut schwach radioaktives Wasser ins Meer geleitet wird. Also, auch wenn das eine ziemlich Sauerei ist, wird das nicht Tokyo oder Nagoya betreffen.
2.) Möglich, aber eher unwahrscheinlich. Zudem sind viele KKW's momentan heruntergefahren, und man strengt sich an, das die Ursache für Fukushima (mangelnder Schutz vor Überflutung) beseitigt wird. Das kritischste Kraftwerk in der Nähe von Tokyo (Hamaoka) ist zudem wohl dauerhaft abgeschaltet.
3.) Nagoya ist afaik überhaupt nicht betroffen (Hintergrundstrahlung wie vor dem Unglück). In Tokyo sind die Werte leicht erhöht; Tokyo ist weitestgehend ungefährlich. Jedoch gibt es, insbesondere _außerhalb_ der Innenstadtzonen in manchen Gegenden sog. lokale "Hotspots". Die sind sicherlich auch nicht gefährlich, wenn man da einmal hergeht, aber wenn man dort dauerhaft wohnt, ist das sicherlich nicht beruhigend.
4. verseuchte Lebensmittel
Insbesondere in Tokyo kommt nunmal viel aus den umliegenden Gebieten. Die Japaner rühren das Zeug aus Fukushima natürlich auch nicht an (auch wenn es als unbedenklich eingestuft wurde) und kaufen lieber Produkte aus dem Westen (hatten wir das nicht schonmal? :-) )
Allerdings findet man immer wieder neue Probleme, z.B. wurde neulich festgestellt das Tee aus Shizuoka belastet ist. In Restaurants weiß man nicht wo der Kram her kommt...
Kurz: In Nagoya ist das imho weniger ein Problem, trotzdem sollte man in beiden Städten aufmerksam beim Einkauf sein. Ich meine, es mag z.B. leicht irrational sein, aber trotz meiner Wohnsituation achte ich darauf entweder Milch aus lokaler Produktion, aus Hokkaido oder Kumamoto zu kaufen und nicht irgendwo aus dem Osten Japans.
5. Strom -> ist in der Region genug Strom vorhanden
Das sollte wohl das geringste Problem sein. Stell Dich aber darauf ein, daß evtl. Bahnhöfe nachts weniger beleuchtet sind (keine Angst, absolut ungefährlich), das weniger Leuchtreklamen leuchten und die Getränkeautomaten nicht mehr so viel blinken. Außerdem könnte es sein, daß Du in der Firma mehr schwitzen wirst, weil man sich an (imho sinnfreien) Energiesparkampagnen beteiligt á la Klimaanlage auf 50% etc.
Kurzum: Mach' es, es wird eine tolle Erfahrung sein und die Gefahr ist zwar nicht vernachlässigbar, aber sehr sehr gering. Wenn Du auf quasi 100% gehen willst, geh' nach Nagoya und nicht nach Tokyo.
Wobei, und das ist meine persönlich Meinung, Nagoya eine häßliche Stadt mit häßlichen Menschen ist und ich deswegen Tokyo immer vorziehen würde.
(Anm: Ich lebe im Westen Japans, grob nördlich von Osaka)