Zitat:Im Chinesischen gibt es weitaus mehr Schriftzeichen. Die Grammatik ist zum Teil mit der japanischen verwandt, jedoch ist der Einstieg ins Chinesische schwieriger, da man keine Kana hat mit denen man schon einfache Texte lesen kann.
Und eine große Hürde ist die Aussprache mit den 5 verschiedenen Betonungen, die das Wort verändern können.
Sicher, die meisten On-Lesungen der Kanjis, sind die der Chinesischen Hanzi, aber es ist meiner Meinung doch etwas schwerer, Chinesisch zu lernen.
- Die chinesische Grammatik hat nicht einmal im Ansatz etwas mit der japanischen zu tun. Beide Sprachen gehören völlig verschiedenen Sprachtypen an.
- Es gibt nur vier Töne, einer ist unbetont. Z.B.: pu (0), pū (1), pú (2), pû (3), pù (4)
- Die jp. On-Lesungen sind auch nicht größtenteils mit denen der 汉字gleich. Sie ähneln sich nur entfernt im Klang.
Zur eigentlichen Frage. Es kommt darauf an, wie lange und wie intensiv du Japanisch gelernt hast. Jedes 漢字, das du mehr kannst, jedes Kompositum, welches man darüberhinaus weiß, tragen positiv beim Erlernen von Chinesisch bei, da viele dieselbe oder eine ähnliche Bedeutung haben. Besonders aber die Kenntnis der Struktur der sinojapanischen Zeichen ist ein gewaltiger Vorteil gegenüber absoluten Neulingen. Man hat keine Probleme beim Schreiben oder Nachschlagen, was ja anfangs viel Zeit verschlingt.
漢文-Wissen ist in diesem Fall ein Optimum.
Ansonsten gehört die chinesische Grammatik mit zu den einfachsten der bekannten Sprachen. Allerdings wird diese „scheinbare“ Simplizität einem beim Lesen von anspruchsvollen Texten leicht zum Verhängnis, wenn man nämlich die Beziehungen im Satz nicht mehr eindeutig zuordnen kann.
Das Vorhaben beide Sprachen lernen zu wollen, ist ein äußerst kühnes Unternehmen und erfordert sehr viel Zeit und Geduld. Eine der beiden Sprachen wird immer darunter leiden werden. Aber das ist wohl eine Binsenweisheit.