Buchkritik 'minna no nihongo':
Ich lerne derzeit (im Selbststudium) mit minna no nihongo I und bin bis Kapitel
13 vorgedrungen.
Es handelt es um ein ganzes Set von Büchern, siehe link:
http://www.nihonya.de/Shop_Minna_no_Niho...hongo.html
Ich verwende das Hauptbuch (kanji + kana), das deutsche Begleitbuch, die
Begleit-CDs (müssen separat bestellt werden!), das Grundarbeitsheft, das
Satzmuster-Arbeitsheft, das Schreibübungs-Arbeitsheft sowie das
Hörverständnis-Textbuch.
Die Kanji-Bücher habe ich auch, die anderen Werke nicht.
Hier zeigt sich schon ein Nachteil der Bücher: man braucht mehrere davon.
Ich habe die meisten bei amazon.jp bestellt, das ist viel billiger, als die Bücher
in Deutschland zu kaufen, trotz Versandkosten.
Zur Kritik:
Das Lehrbuch selbst und alle Begleithefte (außer dem Beiheft) sind rein
japanisch (siehe vorherige Diskussion). Auch die Erläuterungen dessen,
was man in der jeweiligen Aufgabe zu machen hat, sind auf japanisch.
Ich finde das Lehrbuch gut, die Übungen sind sinnvoll und abwechslungsreich.
Allerdings sind es fast zu viele Vokabeln pro neuer Lektion, und ich habe den
Eindruck, daß viele Vokabeln aus früheren Übungen nicht mehr verwendet
werden. Die grammatikalischen Beispiele und Erläuterungen sind verständlich,
hier finde ich den Umfang der neuen Lerninhalte pro Lektion angemessen.
Allerdings finde ich, daß die alleinige Verwendung von Lehrbuch und Beiheft zu
wenig Übungsmöglichkeiten bietet.
Die Begleit-CDs zum Lehrbuch sind sehr gut gemacht, wenn auch etwas
durcheinander (ich habe mir die Texte in der richtigen Reihenfolge auf dem
mp3-Player zusammengestellt). Für die meisten Übungen sind die Antworten
hinten in einem Extra-Heft enthalten. Meiner Meinung nach sind sie, zumindest
für das Selbststudium, absolut unverzichtbar.
Das Hörverständnisbuch bringt auch nochmal zwei CDs mit. Bisher fand ich
die gesprochenen Texte anspruchsvoll, abwechslungsreich und gut gemacht.
Sämtliche gesprochenen Texte sind im Buch abgedruckt, so daß man im
Zweifelsfall auch mal nachlesen kann. Die richtigen Antworten sind ebenfalls
im Buch enthalten.
Das Leseverständnis-Buch ist auch schön gemacht, pro Lektion gibt es
hier noch ein paar zusätzliche neue Vokabeln (erläutert auf Englisch,
Chinesisch, Thailändisch und Indonesisch :-) ). Auch hier sind die richtigen
Antworten im Buch hinten abgesdruckt.
Das Grundarbeitsheft enthält nochmal zusätzliche Übungen, die auch hier
sehr abwechslungsreich und intelligent gemacht sind. Die Antworten sind
auch hier in einem Extraheft enthalten.
Das Satzmuster-Arbeitsheft ist fürs Selbststudium nicht ganz so geeignet,
da für jede Lektion nur die richtigen Antworten der Übungen der letzten
Seite enthalten sind. Man kann also was üben, weiß aber nicht, ob es richtig
war... Außerdem werden hier viele Wörter, die man im Lehrbuch mit Kanji
schreibt, in Hiragana geschrieben, keine Ahnung, warum. Man könnte es
auch weglassen.
Mit den Kanji-Lehrbüchern kann ich nichts anfangen, da die Lektionen
keinen direkten Bezug zum Lehrbuch haben. Ich lerne die Kanji halt zusammen
mit den Vokabeln aus dem Begleitheft. (Dabei verwende ich zusätzlich das
Langenscheidt-Kanji-Buch Band 1, Foerster/Tamura und Heisig).
Alles in allem finde ich minna no nihongo sehr gelungen, wenn man sich
aus dem gesamten Angebot die Komonenten herauszieht, die man fürs
Lernen braucht. Die Übungen sind abwechlsungsreich, systematisch,
aufgelockert mit lustigen Bildchen. Die größte Schwäche ist die, daß Vokabeln
in späteren Lektionen kaum noch auftauchen. Daher läuft man Gefahr, die
gelernten Inhalte leichter wieder zu vergessen. Man muß also sein Wissen
zusätzlich zum Lehrbuch immer wieder auffrischen (z.B. mit Hilfe von
Karteikärtchen mit Vokabeln oder Beispielsätzen).
So, jetzt muß ich mal wieder schauen, ob Kotooshu in Tokyo sein
kachi-koshi schafft... :-)
Grüße
oojika }:-)