Yamada-san,
danke für die interessanten Informationen und Bilder.
Das war auch der Hintergrund meiner ersten Übersetzungsfrage. Ich diskutierte
mit meiner Tandempartnerin über Feiertage, die abhängig vom 春分の日 sind:
Im christlichen Kontext 復活祭 und im buddhistischen Kontext 春のお彼岸.
..und wie Du schreibst gibt es 2 お彼岸: 春のお彼岸 und 秋のお彼岸.
Spannend finde ich, das お彼岸 von Sanskrit pāramitā abgeleitet ist,
[japanisch = 波羅蜜 (はらみつ)], was im übertragenen Sinne ,zum anderen Ufer hinübergehen" und damit, je nach Schule, "Buddhaschaft erlangen",
"das Reine Land erreichen" etc.. bedeutet.
到彼岸 (とうひがん) steht für "das andere Ufer erreichen", also von
"diesem Ufer" 此岸 (しがん), dem zyklischen Kreislauf von Leben und Tod,
durch den Fluß des Karmas, 中流, (ちゅうる), "wörtlich in der Mitte des Stromes"
zum "anderen Ufer", 彼岸 zu gelangen. Die traditionellen japanischen
Higan-Wochen im Frühjahr und Herbst sind von diesem buddhistischen
Konzept abgeleitet.
Ähnlich, wie im christlichen Osterfest alte Bräuche zur Tagundnachtgleiche,
wie die Frühlings- und Osterfeuer oder die Osterräder miteingeflossen sind,
ist dies auch im buddhischen Kulturkreis der Fall.
Ein Grundelement des Frühjahrsäquinoktium ist der Sieg des Frühlings über den
Winter.
In der Tagundnachtgleiche drückt sich zudem das temporäre Gleichgewicht
zwischen Licht und Schatten und dem fliessenden Übergang zwischen beiden aus.
..womit man zugleich auch noch beim 電影 (でんよう)-Bild vom Licht und
Schatten als Symbol der Unbeständigkeit angelangt wäre...