Ich entsinne mich gerade an meine Berufsschulzeit als unsere ambitionierte Englischlehrerin mit dem Thema kam, dass es 'bald' so wenig Arbeit gibt, dass jeder nur noch ein paar Stunden arbeitet. Es sollte dann darum gehen was man mit all der Freizeit anfängt...
Sie war damit aber bei uns an der komplett falschen Stelle. Denn in unserer Branche hatten wir Azubis bereits die Situation von Mehrarbeit bzw. sahen doch die Ausgelernten, die massenhaft Überstunden keulten.
Für uns war das vorgezeigte Szenario auch aufgrund von Fortschritt für uns nicht vorstellbar.
Sie hatte sehr große Augen, als wir ihr dann Beispiele aus unserem Arbeitsalltag berichteten.
Sicherlich. Der Fortschritt ist da und es wird auch noch weitergehen. Auf lange Sicht. Aber nicht heute, morgen oder übermorgen. Es werden Arbeitsplätze wegfallen, aber ich denke auch das neue geschaffen werden. Berufe die es heute noch gar nicht gibt, Verstärkter Bedarf in anderen Bereichen als heute.
Bevölkerungsrückgang und Alterung der Gesellschaft bedeutet aber auch, dass immer weniger da sein werden, die die Arbeit die da ist, ausführen können.
Somit frage ich mich, von was für einem Zeitrahmen wir hier überhaupt sprechen.
Der Threadeinstieg klang für mich nach jetzt und gleich.
Später sprach man von 200 Jahren.
Wer weiß, was in zweihundert Jahren ist? Welche Länder sind dann Katastrophen, Kriegen, Krankheiten geschröpft? Können wir aus heutiger, unwissender Sicht der Dinge die in ein paar Generationen alles entwickelt werden oder in einem Land passieren, darüber diskutieren was im Jahre 2200 Sinn macht??
Kürzlich habe ich gelesen, es gibt einen Politiker der fordert arabisch als Pflichtsprache an Schulen einzuführen.
Heute kann man die Frage diskutieren oder es lassen, weiß aber warum überhaupt solch eine Aussage getroffen wird.
Hätte man vor 30 Jahren die Teenager gebeten über diese Frage zu diskutieren, hätte es wohl noch mehr Rätsel in den Augen gegeben...
Vor 30 Jahren hatten wir sogar noch eine Mauer!!
Somit können wir hier wohl, wenn überhaupt nur über einen näheren Zeitraum von max. 30 Jahren diskutieren.
Sicher, wäre es toll ein Grundeinkommen geschenkt zu bekommen. Ich würde dann sicherlich auch viel weniger arbeiten als heute. Aber da ich auch weiß, wie zu viel Arbeit einem das Leben klauen kann (Und ich Gott lob Besserung erlebe), würde ich ganz bestimmt runterschrauben.
Ich arbeite um zu Leben und lebe nicht um zu arbeiten...
Und so werden wohl viele denken.
Es wäre natürlich toll, wenn man sich durch Zuarbeit einen besseren Lebenstandard, einfacher erwirtschaften kann und unerreichbare Träume dann eher möglich wären, oder auch so einfach eine bessere Lebensqualität besteht, als Belohnung für den Fleiß.
Aber ob dann ein so ausgewogenes System geschaffen werden könnte, dass tatsächlich immer genügend Arbeitskräfte vorhanden sind, die Fleissigen das Gefühl haben entsprechend entlohnt zu werden und man die Möglichkeit hätte einen superidealen Mittelweg zu finden...
Ehrlich gesagt, wenn ich mich hier so umgucke, wage ich zu bezweifeln das so etwas auch nur ansatzweise so aufgestellt werden könnte, dass es auch funktioniert.
Zweite Frage wäre, wer soll das alles bezahlen?
Wie das selbe in Japan aussieht, machbar wäre, unvorstellbar wäre; kann ich absolut nicht beurteilen...
@Firith:
Zitat:Eigentlich glaube ich mich zu erinnern, das wir uns geeinigt hatten, auf politische Themen weitgehend zu verzichten um des lieben Friedens willen.
Jepp, genau das war es was wir weiter oben meinten.