(11.02.15 22:04)torquato schrieb: Peter Barakan (?) macht, wie ich finde, einen tollen sympathischen und vor allem unaufgeregten Job in der Reihe. Daß man vom Auslandssender eines Staatlichen Rundfunks nicht unbedingt die gewünschten kritischen Stimmen bekommt, die man vielleicht gerne gehabt hätte, ist doch eigentlich klar. Das ist bei der Deutschen Welle im Prinzip auch nicht anders als bei Radio Vatikan oder Russia Today. Dafür ist diese Sendereihe auch eigentlich nicht gedacht. Trotzdem finden sich hier oder da durchaus mal kritische Untertöne...
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Danke für die herzliche Aufnahme! Es freut mich übrigens, dass viele etwas mit meinen Playlists anfangen können, auch wenn sie vermutlich nur temporär verfügbar sein werden
Das stimmt wohl, keiner würde mit dem Finger auf sich selbst zeigen, ich war allerdings vom Titel der Sendung so weit irritiert, dass mich die Tatsache der fehlenden Worte über Atomkraftwerke, etc.. stutzig gemacht hat. Was die positiven Aspekte angeht, kann ich mich meinen Vorgängern nur anschließen! Es hat mich auch sehr auf den Geschmack gebracht.
Ich habe noch nicht alle Episoden gesehen, aber einige waren dabei, die mir wirklich gut getan haben,
so zum Beispiel:
S1E11: Abacus - Multiply Your Intelligence
http://youtu.be/zMhcr--d6bw?list=PLU2Je8...6HZyUMB4er
Es ist bestimmt anderen genauso wie mir im Mathematik-Unterricht ergangen: Schlichtweg kein Plan was da wirklich vor sich geht. Als ich dann die Episode mit dem Soroban entdeckt habe, war ich fast schon sowas wie berührt. Diese Logik dahinter war für mich einfach etwas komplett Neues.
In der dargestellten Statistik (24:05-24:44) wird deutlich, wie sehr die mathematischen Fähigkeiten und Interessen im Zeitraum von 2000 - 2006 zurückgegangen sind. Und tatsächlich - so wird es in der Episode erwähnt - hat sich die japanische Regierung Gedanken darüber gemacht, inwiefern man den Unterricht und dessen Gestaltung ändern sollte, um diesem Rückgang entgegenzuwirken - es wurde das Soroban-Programm entwickelt. Wie weit und umfangreich dieses Projekt heute noch genutzt wird, weiß ich nicht, dennoch finde ich den Schritt, der getan wurde, äußerst wichtig.
Die Art, wie sie an ein solches Problem herangegangen sind (und es auch als solches erkannt haben) - oft im Alten das Neue finden - erstaunt mich immer wieder, besonders wenn es um solche grundlegenden Gebiete wie die Mathematik geht.
Diese in den "Genen" gelagerte mathematische Begabung, die in vielen westlichen Gruppen der Bevölkerung des (Ost-)asiatischen Raumes "unterstellt" wird, wird hier eigentlich - zumindest was Japan (und auch China zu gewissem Grade) angeht - verworfen. Es zeigt, wie man Mathematik in seinen Grundzügen angehen kann, ohne in absolut abstrakte Schemata zu verfallen. Und auf dieser Basis bauen sie ihr Wissen auf. Für mich hat diese Episode große Einsicht in die japanische Kultur und ihren bemerkenswerten Aspekten geliefert.
Eine Sendung, für die ich NHK World wirklich dankbar bin!