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Am Satzende klingt's immer gleich...
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Johanna


Beiträge: 6
Beitrag #1
Am Satzende klingt's immer gleich...
Ich hoffe, es gibt noch nicht zu viel zu dem Thema. Sollte es doch was geben, lösche ich den Thread gerne wieder (falls das geht?).
Mein Problem ist Folgendes:
Ich lerne nun seit einem Jahr Japanisch. Wenn ich mich bemühe, einen Text zu schreiben (das wurde im Unterricht leider immer vernachlässigt), nervt mich jedoch sehr, dass jeder Satz so ziemlich gleich endet.
Entweder mit: -masu, -ru / -u, -ta, oder -mashita.
Bei der wörtlichen Rede ist das ja nicht so problematisch, da man mehr Abwechslungen einbauen kann, aber ein Satz in einem Text endet doch immer auf das Verb und das Verb - je nachdem - fast immer auf die oben genannten Endungen, oder nicht? Nun habe ich auch mein Grammatikbuch gewälzt, aber bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen, klingt nun immernoch jedes Satzende gleich... Gibt's da Abhilfe?
15.06.07 13:09
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Datenshi


Beiträge: 819
Beitrag #2
RE: Am Satzende klingt's immer gleich...
Abhilfe? Nein. Es sei denn, du willst ständig mit Inversionen arbeiten, was nur inner Ugs. sinnvoll ist.

Aber wo ist das Problem? So ist das nunmal in SOV-Sprachen.

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15.06.07 13:43
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shinobi


Beiträge: 920
Beitrag #3
RE: Am Satzende klingt's immer gleich...
So ist das eben, wenn man erst seit einem Jahr lernt. Variationen kommen später. grins
Wenn du mal in eine Zeitung oder in ein Buch schaust, wirst du sehen, dass gar nicht so viele -ta und -u am Ende stehen.
15.06.07 14:16
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Johanna


Beiträge: 6
Beitrag #4
RE: Am Satzende klingt's immer gleich...
shinobi:
Daher ja die Frage, wie man diese Endungen umgehen kann...


Datenshi:
Das Problem besteht einfach darin, dass ich mir nicht denken kann, dass diese Sprache so unausgefeilt ist und es eben eher auf meine mangelnden Sprachkenntnisse schiebe. Klingt so, wie wenn jemand im Deutschen nach jedem Satz "ey" sagt - klingt einfach nicht schön.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.07 15:51 von Johanna.)
15.06.07 15:49
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Korosuke


Beiträge: 55
Beitrag #5
RE: Am Satzende klingt's immer gleich...
Also ich kann Datenshi nur zustimmen, dass die Endungen die Du gebrauchst völlig normal sind und es auch nicht merkwürdig klingt sie immer wieder zu verwenden. Wie gesagt, so ist es eben wenn in einer Sprache meistens ein Verb am Ende steht. Ein Beispiel aus dem Roman "OUT" von Kirino Natsuo den ich gerade zur Hand habe. Ich werde hier einfach mal die Worte aufschreiben, die auf der ersten Seite jeweils am Ende des Satzes stehen. Ich denke Du wirst Dir dann beim häufigen Gebrauch der Formen nicht mehr so komisch vorkommen...

...着いた
...包まれた
...感じられる
...見上げた
...はじめる
...漂っていた
...匂いだ
...浮かぶ
...わからなかった
...確かだ
...帰るというのか
...当惑させる
...続けなければならない


Also ich will es nicht übertreiben und belasse es mal bei den ersten drei Absätzen. Was können wir jetzt daraus erkennen:
Ab und zu wurde eine Passivform und auch der Kausativ am Ende verwendet, ein Substantiv (匂い) wurde auch einmal verwendet. Sonst bei Verben aber immer strickt die da-/dearu Form sei es nun in einer Vergangenheitsform oder in der III./ IV. Grundform.

Ich will damit eigentlich nur sagen, dass Du die Grammatik die Du bisher gelernt hast weiter verwenden und vertiefen solltest. Später kann man mit den vielen Adverbien die es gibt, Prädikatserweiterungen und Nebensatzkonstruktionen seinen Ausdruck vielfältig gestalten und verbessern. Das würde bei jemandem der die Sprache erst 1 Jahr lernt aber wesentlich zu weit gehen.

Also nicht entmutigen lassen und kräftig weiter lernen. Das wird schon. (Ich lerne mittlerweile im 5. Jahr und ein Ende ist nicht wirklich abzusehen... man will eben immer noch etwas draufsetzen zwinker )
15.06.07 16:18
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Datenshi


Beiträge: 819
Beitrag #6
RE: Am Satzende klingt's immer gleich...
<<EDIT: @Johanna; hatte Koros Beitrag noch nicht gesehen>>
Naja, du kannst nicht so einfach deine Vorstellungen aus dem Dt. übertragen. Das gilt nicht nur fürs J., sondern für jede andere Sprache.

Nur weil monotone Satzendungen im Dt. eher verpönt sind, muß das nicht auf der ganzen Welt überall auch so sein. Und zumindest in Japan ist es ganz bestimmt nicht so. Gleiches gilt überhaupt für (Wort-)Wiederholungen. Da ist das J. auch viel viel toleranter als das Dt.

Mit "unausgefeilt" hat das nichts zu tun, das ist eine natürliche Folge der syntaktischen Grundregel des J. und aller anderen SOV-Sprachen (wobei wir Mischtypen mal unterm Teppich verschwinden lassen wollen).

Verben: -Ru, -Ta, seltener auch -Yoo und Imperativformen
Adjektive: -i (adjektivalisierte Verben wie tabe.na.i miteingeschlossen), -kat:ta
Nomen, Nominaladjektive: =da, =dat:ta, =dar.oo (bzw. die höflicheren Entsprechungen) oder einfach das Teil "nackt"

Das ist so der häufigste Kram am Satzende. Vor allem in der gesprochenen Sprache wird das Ganze durch verschiedene Interjektionspartikeln und die bereits erwähnte Inversion (nani, kore?) aufgelockert, aber im schriftlichen J. hat man nicht soooo viel Variationsmöglichkeit, wenn man bestimmte Sachen sagen will. Auch nach 10 Jahren des Lernens nicht. zwinker

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.07 16:21 von Datenshi.)
15.06.07 16:18
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Korosuke


Beiträge: 55
Beitrag #7
RE: Am Satzende klingt's immer gleich...
@Datenshi: Da haben wir wohl in der gleichen Minute im Prinzip die selbe Aussage gepostet hoho
15.06.07 16:20
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Johanna


Beiträge: 6
Beitrag #8
RE: Am Satzende klingt's immer gleich...
Naja, dass man als Anfänger noch viel zu "Deutsch" denkt, ist wohl tatsächlich das Hauptproblem. :/
Irgendwie ist - was die Denkweise anbelangt - die japanische Sprache schon ziemlich fremd.
Danke für eure Antworten.
Vermutlich wird sich durch das Schreiben (und Lesen), also das kreative Arbeiten mit der Sprache -, die japanische Denkweise bezüglich der Sprache selbst am ehesten irgendwann ein wenig einfinden.
Problem der Unterrichtsweise unserer Dozenten ist, dass wir viel zu abstrakt lernen: Vokabeln, Grammatik, Kanji - die praktische Anwendung wird stark vernachlässigt. Da bringt es (sogar bei einem Kinderbuch) nichts, wenn man über 1200 Vokabeln und über 500 Kanji kennt. :/
15.06.07 16:44
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Hellwalker


Beiträge: 492
Beitrag #9
RE: Am Satzende klingt's immer gleich...
(15.06.07 20:09)Johanna schrieb:Nun habe ich auch mein Grammatikbuch gewälzt, aber bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen, klingt nun immernoch jedes Satzende gleich...

Also richtig schockiert hat mich eigentlich erst der Wetterbericht.
Relativ kurze Sätze mit "...deshou (...deshou, ...deshou, ...deshou)."

習うより慣れろ
15.06.07 17:40
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Am Satzende klingt's immer gleich...
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