(15.10.20 14:14)Hachiko schrieb: Mein Name ist Elfriede Kötter, ich bin Lehrerin und mit meinem Leben rundum zufrieden, denn ich habe den ganzen Vormittag recht und den
ganzen Nachmittag frei.
Der ist gut.
Was mir auffällt ist, die Lehrer, die ich als Erwachsener näher kennen durfte, erzählten sehr wenig von ihrer Berufstätigkeit.
Bleiben wir bei den Japanern: von dem Lehrer (meinem Schwager), dessen Lebensziel war, Busfahrer zu werden, habe ich wohl schon erzählt. Mit einem jungen Gymnasiallehrer war ich mal befreundet, wir haben uns gegenseitig besucht, sind auf Ausflüge gefahren und haben in meiner Datsche übernachtet. Der hat immer über Überlastung geklagt und hat sich letztlich von mir abgewendet, weil er wegen dieses Freizeitverhaltens (ich hatte halt viel mehr Freizeit und viel mehr Geld und ihn gerne dabei) nach einem schönen Tag im Gebirge, wo Kanto im Norden aufhört, ordentlich einen Rüffel erhalten hat.
Aber ich weiß auch, daß es in Japan Lehrer gibt, die eine verdammt ruhige Kugel schieben, so z.B. an der Fachoberschule. Wenn es als eine Art Universität eingestuft ist, kriegst du auch ein (winziges) Einzelzimmer, wo du so eine Pritsche zum Schlafen aufstellen kannst oder gleich in der Dienstzeit mal eben zum "Joggen" gehen, ja das gibt es.
Gab es, ist vielleicht veraltet.
Edith
Soseki Natsume hat sich als so ein fauler Lehrer geoutet, erzählt aus der Perspektive einer Katze, die sich für adelig hält ("吾輩は猫である") und ohne Namen bleibt. Eigentlich eine weltberühmte Geschichte. Souseki hat noch etliche Fortsetzungen geschrieben, ich habe nur die erste Folge gelesen. "Gelesen?", eigentlich "durchgearbeitet", denn das Japanisch, was der schreibt, hat es ziemlich in sich.
Ich habe vernommen, es seien sogar deutsche Übersetzungen verfügbar, gar in norddeutschem Dialekt, jo mir gangst.