Das ist ein Feature, natürlich. Und zwar ein eigentlich gut gemeintes. Die denken sich, dass man als Nicht-Japaner solche internationalisierten Domains nicht lesen kann. Also nicht nur nicht die Bedeutung versteht, sondern diese Zeichen gar nicht erst abschreiben kann. Dazu kommt dann noch, dass bei diesen internationalisierten Domains oft das Problem von gefälschten Webseiten auftauchen kann (Na, wer erkennt den Unterschied zwischen A und Α?). Deswegen soll dem wahrscheinlich Abhilfe geschafft werden. Nur eben mit dem negativen Effekt, dass der ganze Sinn der internationalisierten Domainnamen unter anderen Sprachen völlig ad absurdum geführt wird. Diese internationalen Domainnamen sollen ja gerade der Lesbarkeit zuträglich sein, aber wo ist denn jetzt xn--p8j9a0d9c9a.xn--q9jyb4c lesbarer als はじめよう.みんな?
Das ist ja auch keine Multibyte-URL (streng genommen: hat nicht jede URL mehrere Bytes?
) . Das Domain-System kann ja nur ASCII, also nur 7-Bit-Zeichen. Selbst 8-Bit-Zeichen gehen nicht, von Multibyte-Zeichenkodierungen gar nicht erst zu reden. Deswegen wurde ja Punycode entwickelt, um eben Unicode auch mit 7 Bit darstellen zu können (Es gäbe noch UTF-7, aber nun gut). Bei E-Mails nutzt man Quoted Printable.
Ich finde Punycode auch gar nicht schlecht. Man kann das nämlich
überall nutzen, eben weil es auf ASCII basiert. 20 Jahre altes Linux-Konsolen-Programm? No Problem. Für diese Programme ist es nur eine x-beliebige Domain. Wenn ein Programm allerdings Punycode richtig versteht, dann wird es das Punycode direkt in Unicode wandeln oder eben Unicode in Punycode wandeln. Das funktioniert bei aktuellen Browsern ja absolut unproblematisch und gut.
Edit: Interessant.
Hier ist das erklärt. Grob gesagt: Wenn man in den Spracheinstellungen Japanisch nicht als Sprache eingestellt hat, wird Punycode angezeigt. Das finde ich eigentlich sehr gut. Also doch kein Bug, lässt sich nämlich sehr einfach beheben
Das Feature gibt es übrigens auch unter der PC-Version von Chrome.