(25.01.11 16:05)Hellstorm schrieb: In der Schule lernt man doch nicht wirklich, wie die Buchstaben aussehen sollten, oder? Man lernt in der 2. Klasse, wie man in Schreibschrift schreibt, aber danach ist man der eigenen Entwicklung überlassen.
Ich weiß nicht, wie heute in den Schulen Schreiben gelehrt wird, aber früher, zu meiner Zeit, war das anders: Wir bekamen sogar bis zur vierten Klasse Noten in Schönschrift (und ich hatte immer eine 5 oder 6
)
(25.01.11 16:05)Hellstorm schrieb: Und Japaner schreiben doch im Grunde fast komplett Druckschrift
Das sehe ich
nicht so. Allerdings hat auch nicht jeder Japaner gleich eine wunderschöne Kalligraphie-Handschrift (siehe vorigen Link). Mancher könnte selbst mal solch ein Buch gebrauchen...und wie man an dem oben zitierten Blog sieht, gibt es auch Japaner, die ihre Handschrift verbessern wollen.
(25.01.11 16:05)Hellstorm schrieb: Das, worauf ich mich bei Kanji eher konzentrieren würde, ist, natürliche Proportionen hinzubekommen.
Genau darum geht´s ja in diesen Büchern - du bekommst ja Hinweise auf die richtigen Proportionen (wie beim
Bimoji-Training), und zwar nicht nur für Kanji, sondern auch für die Kana (das wird oft versäumt). Die Frage ist nur, was einem besser gefällt: das Nachahmen eines Computerfonts oder das Nachahmen eines Handschriftenstils mit Erläuterungen? Was ist an den Proportionen der Zeichen auf den Beispielseiten
der Bücher z. B. falsch? Im Gegenteil, ich finde diese Art zu schreiben viel schöner und es eher wert zu üben, als diese "Square-Stil". Ok, das ist sicher Geschmackssache. In diesen Büchern wird man zudem auf genau die kleinen Dinge hingewiesen, die ich teilweise schon durch Japaner erfahren habe, die mich auf
einige Verbesserungen hingewiesen hatten. Vergleiche auch das さ auf der zweiten Beispielseite
des ersten Buches - in den Schulbüchern der Kinder einer Bekannten wurden diese Zeichen genau so vorgestellt, wie in dem Übungsbuch und nicht so, wie sie in den meisten Standard-Computerfonts dargestellt werden.
(25.01.11 16:05)Hellstorm schrieb: Diesen „Wasserfallstil“ benutzt man im Grunde doch nur noch in der Kalligraphie, oder?
So sieht´s wohl aus. Wenn du handgeschriebene Briefe von älteren Japanern erhälst, dann kannst du diesen Stil noch sehen. Jüngere Japaner legen darauf scheinbar kaum mehr wert bzw. er spielt eben keine Rolle mehr, habe ich gehört. Wobei "jung" dehnbar ist. Ich kenne Japaner um die Mitte 30, die diesen Schriftstil zwar lesen, nach eigenen Aussagen jedoch nicht mehr wirklich schreiben können (kann aber auch einfach nur wiedermal unterstatement gewesen sein...). Aber das ist mir eigentlich egal - es ist eben mein Interesse, das ganze Japanisch-Lernen ist für mich "nur" ein Hobby, also warum nicht? Andere malen Bilder oder spielen Fußball - ich möchte gerne schöne Zeichen zu Papier bringen...