(20.12.17 01:33)torquato schrieb: Ohne jetzt zu googeln würde ich das als "Rachen-Hintergaumensegel/Hintergaumen Leicht-Reibelaut" übersetzen. Kommt das hin? Nein. Bestimmt nicht. Irgendwas habe ich da durcheinander gekriegt. Velum ist doch das Segel, wie jeder Lateiner weiß. Also ist das doch das Gaumensegel. Was auch immer das ist…
Kommt schon ganz gut hin
Dorsal bezieht sich hier auf die Beteiligung des Zungenrückens.
Für den Unterschied zwischen palatal und velar ist ein bisschen Anatomie erforderlich:
(Quelle:
https://en.wikipedia.org/wiki/Place_of_articulation)
Das Palatum ist der sog. harte Gaumen, also der vordere Teil des Gaumens.
Das Velum ist der sog. weiche Gaumen (auch "Gaumensegel / velum palatinum" genannt), also der hintere Teil.
Das Lenis-Fortis-Konzept ist etwas, das mich selbst immer noch verwirrt. Deine Übersetzung stimmt aber natürlich.
Grob gesagt (im Deutschen):
Fortis-Laute: aspiriert, gespannt, stimmlos
Lenis-Laute: nicht aspiriert, ungespannt, stimmhaft
(gespannt / ungespannt bezieht sich auf die Spannung der beteiligten Muskeln)
Zitat:Und ich glaube, das war auch richtig, weil ich denke, daß das nur ein kleiner Vertipper bei ihr war, und wir beide diesen Fehler schon richtig raus-weggelesen haben…
Aber, wenn das wirklich "cold" sein sollte, wo ist dann das L in "kout"? Ich bin ja für vieles offen, was Orthographie-Aussprache-Interfaces angeht, aber ein L kann ich da beim besten Willen nicht rauslesen...
Zitat:Eigentlich geht es um das g == ch. Das ist der Auslaut aller Wochentage: Montach, Dienstach, Mittwoch…
Das Phänomen "g --> ch" heißt "Spirantisierung". Davon spricht man, wenn ein Plosiv (Stopp-Laut) zu einem Frikativ (Reibelaut) wird.
Das mit dem Auslaut aller Wochentage muss ich mir merken
Da mich meine Recherchen ja gestern eher verwirrt haben, habe ich mich nochmal bei Anderen erkundigt.
Meine ehemalige Phonetik-Dozentin meint, bei dem R in "nirgend" handele es sich um einen uvularen Approximanten. Ein Approximant (im Deutschen J und L) ist ein Zwischending zwischen einem Frikativ und einem Vokal. Die Zunge nähert sich der Artikulationsstelle zwar an, aber nicht so weit, dass (wie beim Frikativ) der Luftstrom verwirbelt wird (was den Typischen Zischlaut von Frikativen erzeugt).
Das passt gut zu dem, was wir bisher haben: Ein Zwischending zwischen dem vokalisierten Lehr
er-R und dem frikativischen Reibe-R.
Dann habe ich noch einen deutschlernenden Japaner gefragt, ob er eher ニルゲント oder ニアゲント für "nirgend" schreiben würde und er hat sich für ニアゲント entschieden.