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Übe ich zu wenig?
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icelinx


Beiträge: 716
Beitrag #11
RE: Übe ich zu wenig?
Die Gemeinde möge mir nicht böse sein, wenn ich sage, dass ich mit dem Kopf schüttle, wenn ich so lese, wie ihr an eine Sprache herangeht......

"Ich habe das Gefühl, dass ich nicht besser werde!"
Kein Wunder, bei den Methoden!
Kanji pauken, Grammatik pauken, Vokabeln pauken.
Wie soll das den auch funktionieren, wenn man eine Sprache mit künstlichen Klimmzügen entwertet?

Wie wäre es denn mal damit, die Sprache zu benutzen, statt zu zerteilen (Vokabeln) und zu analysieren (Grammatik, Kanji) ?

Sprechen: Habt ihr irgendjemanden, mit dem ihr sprechen könnt? Tandem, Skype, Freunde?
Hörverständnis: DVD holen, auf dem jeweils deutscher/japanischer Ton / Untertitel ist, 2 x deutsche Version und mind. 5x (!) die japanische Version hören 1x mit deutschen, dann mit japanischen UT.
Lesen / Hören: Texte im Internet mit Audio (z.B. Lieder).
Schreiben: Schreibt ein Tagebuch auf Japanisch.

Das sind nur ein paar Beispiele.
Die herkömmlichen Paukmethoden funktionieren begrenzt. Ab Mittelstufe (B2) ist in den meisten Fällen Ende, wenn man mit der Sprache den "Lerntisch" nicht verlässt.
22.05.11 23:25
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konchikuwa


Beiträge: 951
Beitrag #12
RE: Übe ich zu wenig?
Sehe ich im Großen und Ganzen so wie du, Icelinx, aber um das leidige Thema Kanji-Pauken kommt man eben nicht rum. :/ Tagebuchschreiben hilft da nicht wirklich weiter. Da braucht es schon ein System.

Einzelne Vokabeln zu lernen halte ich auch für sehr ineffizient, aber da kann man ja auf Sätze umsteigen. Das Lernen mit einem SRS ist auch kein Ersatz für die Anwendung der Sprache, sondern soll vielmehr eine Basis darstellen, d.h., die einmal gelesenen/gehörten und für wichtig erachteten Sätze sollen in das SRS aufgenommen und so vor dem Vergessen bewahrt werden. Dafür ist es wirklich ausgesprochen nützlich.

Sonst, auf jeden Fall. Hören, hören, hören, wenn möglich, auch sprechen.

Ansonsten gibt es ja auch die heiß diskutierte "Qinghua-Methode", die Nora hier einmal vorgestellt hat. Dass die verhältnismäßig wenig Freunde finden wird, dürfte nicht verwundern, aber wirksam ist sie mit Sicherheit.

Zitat:Die herkömmlichen Paukmethoden funktionieren begrenzt. Ab Mittelstufe (B2) ist in den meisten Fällen Ende, wenn man mit der Sprache den "Lerntisch" nicht verlässt.

Wenn man überhaupt soweit kommt... B2 ist eigentlich schon gar nicht so schlecht für Deutsche/Europäer, die Japanisch lernen. Ein höheres Niveau haben die meisten Japanologieabsolventen in D. nicht erreicht. Dass das traditionelle Grammatik- und Vokabelpauken kaum etwas bringt, sie man ja auch an den "hervorragenden" Ergebnissen unserer Schüler, die Latein oder Griechisch hatten. Die allermeisten sind absolut nicht imstande, einen fehlerfreien Satz zu formulieren und nach dem Abitur ist schlagartig alles vergessen.

Herrje, jetzt habe ich wieder so viel zum Thema geschrieben... dabei denke ich immer, dass man es eher machen sollte, anstatt so viel darüber zu diskutieren. Aber vor einigen Jahren hätte ich auch gerne mehr über geeignete(re) Lernmethoden erfahren. Denn die ist eben nicht so egal, wie einige meinen.
23.05.11 06:12
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Shino
Ex-Moderator

Beiträge: 2.329
Beitrag #13
RE: Übe ich zu wenig?
(22.05.11 23:25)icelinx schrieb:  Schreiben: Schreibt ein Tagebuch auf Japanisch.

(23.05.11 06:12)konchikuwa schrieb:  Tagebuchschreiben hilft da nicht wirklich weiter.

Gerade ein Tagebuch kann sehr dabei helfen, sich mit der Sprache vertraut zu machen. Es ging Icelinx, wie ich vermute, dabei nicht um Kanji oder die Verbesserung der Handschrift, sondern vielmehr darum, die Sprache, das Gelernte aktiv zu benutzen und umzusetzen. Ob man das nun handschriftlich oder auf dem Computer geschieht, ist dabei egal. Sogar ein kleiner Japanisch-Lern-Tagebuch-Blog wäre denkbar (allerdings auch mutig zwinker ).

Man könnte die Sätze im Idealfall dann noch durch einen Japaner/Tandempartner oder Japanischlehrer überprüfen lassen, aber vor Allem kommt es darauf an, die Sprache zu benutzen.

Und wie bei einem "richtigen" Tagebuch, werden mit der Zeit die Sätze länger, komplizierter und (hoffentlich) aussagekräftiger, ohne dass man es merkt. Schön dabei ist, dass man nach Monaten oder gar Jahren eine Art Dokumentation über die eigene Entwicklung hat.

Übrigens, wer sich auf diesen Weg begeben möchte, dem könnte diese Publikation helfen:

日本語日記ノート (Nihongo Nikki Noto)

人生に迷うときもあるけど笑っていれば大丈夫
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.11 00:16 von Shino.)
23.05.11 14:50
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yamaneko


Beiträge: 3.745
Beitrag #14
RE: Übe ich zu wenig?
zum Lernen eine Mitteilung von
Von: "Assimil Sprachverlag" <Kontakt@assimil.com>
Betreff: Assimil Sprachverlag : Tschechisch ohne Mühe -

Wir bedauern, dass Sie mit dem Tschechischkurs nicht zufrieden sind, finden es aber auch schade, dass die Kritik hauptsächlich auf das Fehlen des Wörterverzeichnisses abstellt, während
der Kurs an sich von den Texten und der Didaktik her sehr gelobt wird und grundsätzlich sehr gut angenommenwird. Wir bekommen immer wieder sehr positive Rückmeldungen von Lernern.

Einge (vor allem ältere) Assimil-Kurse haben kein Wörterverzeichnis.
Nach unserer Erfahrung verleitet ein Wörterverzeichnis leider schnell zum Auswendiglernen der Wörter, ein absolutes Tabu bei Assimil! .....

Und dieses Tabu habe ich auch erlebt bei meinem Englischlehrer: er war dagegen, Vokabeln
nachzuschauen, die sollten sich aus dem Zusammenhang ergeben. Nachschauen nur, wenn man sich sonst nicht auskennt. Am Anfang nur Lektüre, die nicht besonders wichtig ist (keine Fachliteratur, sondern Kriminalromane lesen).
Er war ein Anhänger der Methode Mertner (http://www.fremdsprachenweb.net/lernmethoden/mertner), nach der ich gerade Tschechisch lerne. Assimil verwende ich aber als Ergänzung, weil es mir bei Japanisch viel Freude gemacht(!) Aber weil das Wörterverzeichnis fehlt, habe ich dem Verlag geschrieben - (weil ich den Wortschatz zu zählen pflege).
Zusammenfassung: Kanjilernen wenn man sie im Lehrbuch bei den Lektionen stehen hat. Dabei handelt es sich bei Minna no nihongo I und II um 526 Kanji und bei dem an der Uni Wien 1988 noch verwendeten LEARN JAPANESE University Press of Hawaii (Honolulu) das war der Stoff von zwei Semestern mit ebenfalls 500 Kanji. Das war genug für die ersten beiden Semester. Natürlich mußten die restlichen Kanji gelernt werden (1945 waren es damals) das geschah dann doch mit Lernkartei.
Japanisch: da bringe ich das Lesen ohne Rücksicht auf Verluste nicht zusammen und beim Filme anschauen habe ich noch immer Schwierigkeiten - daher die Pause mit Tschechisch, um wieder einmal Erfolgserlebnisse zu haben.hoho
yamaneko
Edit: Link Methode Mertner eingefügt
Edit 2 der Link funktioniert nicht. Es genügt mit "Methode Mertner" zu googeln

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.05.11 23:48 von yamaneko.)
23.05.11 15:51
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yamaneko


Beiträge: 3.745
Beitrag #15
RE: Übe ich zu wenig?
(21.05.11 12:22)Nephilim schrieb:  Vielen dank für alle Beiträge, ich vermute, dass ich wieder zuviel von mir Verlange. Die grossen Erfolgserlebnisse kommen wohl erst nach Jahren.

genau das wollte ich mit meinen Lernerfahrungen erklären. Damit rechnen, daß es bei Japanisch länger dauert als in anderen Sprachen. 500 Kanji in einem Jahr, allerdings mit nur einer ON- und Kunlesung mit Übersetzung im Zusammenhang mit einem Lehrbuch würde ich empfehlen.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.05.11 23:45 von yamaneko.)
25.05.11 23:45
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Tepi
Gast

 
Beitrag #16
RE: Übe ich zu wenig?
(22.05.11 23:25)icelinx schrieb:  .... ich sage, dass ich mit dem Kopf schüttle, wenn ich so lese, wie ihr an eine Sprache herangeht......

Wie wäre es denn mal damit, die Sprache zu benutzen, statt zu zerteilen (Vokabeln) und zu analysieren (Grammatik, Kanji) ?

Die herkömmlichen Paukmethoden funktionieren begrenzt. Ab Mittelstufe (B2) ist in den meisten Fällen Ende, wenn man mit der Sprache den "Lerntisch" nicht verlässt.

Ich habe eine ganz andere Meinung. Insbesondere in der japanischen Sprache sind "stures Auswendiglernen" und "Bueffeln alleine" sehr wichtig.

Es gibt Auslaender hier in Japan, die bereits 20 Jahre unter Japanern leben, sich jedoch immer noch wie Bobby anhoeren. Intelligenter Wortschatz laesst sich nur ueber "Bueffeln" erwerben.

Selbstverstaendlich hilft das Umfeld extrem und Anwedung verfestigt, jedoch einfach zu sagen: "Sprich, dann wird was draus" funktioniert bei Englisch sehr gut, bei Japanisch nicht.

Es gibt keinen Auslaender, der auf Native-Niveau spricht, der nicht hart gelernt hat und (oft) noch lernt.
03.06.11 09:20
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Übe ich zu wenig?
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