Beitrag #2
RE: keyoushi, keiyoudoushi und rentaishi
Also ich versuche es mal. Hoffentlich kann ich mich verständlich ausdrücken...
Die Frage "Wann ist ein Adjektiv ein Rentaishi?" ist nicht zu beantworten, weil "Adjektiv" und "Rentaishi" zwei völlig verschiedene Kategorien sind. (Die Frage ist also ähnlich, als würde ich fragen: "Wann ist ein Apfel eine Birne?" - Die Antwort ist: niemals, denn das sind zwei verschiedene Dinge).
ADJEKTIVE sind im Japanischen FLEKTIERBARE Wörter (d. h. man kann von ihnen eine perfektive Form bilden, man kann eine negative Form bilden usw.). Zu der Gruppe der "Adjektive" zählt man die Keiyôshi (oder "i-Adjektive", z. B. atarashi-i, oishi-i, ôki-i, chiisa-i, okashi-i [das also KEIN Rentaishi ist!] etc.) und die Keiyôdôshi (oder "na-Adjektive", z. B. kirei, shizuka, benri, fuben etc.).
Man kann beide Sorten Adjektive im Satz entweder als Attribute (= nähere Erläuterung eines Meishi/Nomens) oder als Prädikate einsetzen.
1. Im Falle des Einsatzes als Attribut nehmen die Adjektive ihre Attributivform (Rentaikei) ein; bei den Keiyôshi ist das die Grundform (z. B. ôkii mori), bei den Keiyôdôshi tritt zwischen Stamm des Adjektivs und Meishi ein "na" (z. B. kirei na mori).
2. Im Falle des Einsatzes als Prädikat stehen die entsprechend nötigen Formen - je nach Höflichkeitsstufe, Tempus, negativ/positiv usw.
Als RENTAISHI dagegen bezeichnet man eine der NICHT-FLEKTIERBAREN Wortarten des Japanischen, die aber gleichwohl als Attribute (und NUR als Attribute!) verwendet werden kann. Da Rentaishi nicht zur Flexion fähig sind, können sie keinen Unterschied zwischen perfektiv/nicht-perfektiv, negativ/positiv usw. ausdrücken und sind somit als Prädikate ungeeignet und nicht einsetzbar.
Zu den Rentaishi gehören eine ganze Reihe Wörter, die aber alle die oben genannten Merkmale gemein haben: sie sind NICHT flektierbar und NUR als Attribute (= nähere Erläuterung zu einem Meishi/Nomen) einsetzbar.
Beispiele sind:
kono, sono, ano, dono, arayuro (alle möglichen...), konna, sonna, anna, donna;
iwayuru (sogenannter...), ôkina, chiisana, ...
Das Problem, das manche nun damit haben, ist oftmals, daß sie denken, ôkina und chiisana seien Keiyôdôshi (na-Adjektive), weil sie eben auch (wie Keiyôdôshi im Einsatz als Attribut) vor Meishi stehen und ein "na" aufweisen. Aber sie SIND eben doch KEINE Keiyôdôshi, weil man sie weder verneinen, noch in die Vergangenheit setzen usw. - mit einem Wort: Weil man sie nicht flektieren kann. Deswegen sind sie auch (anders als Keiyôdôshi) nicht als Prädikate verwendbar.
Fazit:
Adjektive (= Keiyôshi und Keiyôdôshi) können ihre Form verändern (= sind flektierbar) und können als Attribut oder als Prädikat verwendet werden.
Rentaishi sind in der Form unveränderlich (= nicht flektierbar) und können ausschließlich als Attribut verwendet werden.
Ich hoffe, ich konnte die Sache etwas erhellen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.07.04 20:32 von Botchan.)
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