Schöne Diskussionen zu dem Thema findest Du unter "Wer kann mir helfen??".
Um vielleicht kurzt zusammenzufassen und auch meine eigene Meinung zu geben: Für "wa" und "ga" gibt es viele Erklärungsversuche und diverse (germanistisch geprägte) Regelwerke. Leider sind diese aber alle fast falsch. Ich will sagen, daß die Verwendung von "wa" und "ga" vom Sprachgefühl abhängt. Denn für jede Regel, die finden wirst, gibt es in irgendeiner Situation mindestens eine Ausnahme.
Ein paar Grundregeln, die relativ häufig funktionieren:
"wa" markiert das Thema des Satzes. Das Thema kann im Japanischen auch das Objekt in der deutschen Übersetzung sein. "wa" ist also nicht das Subjekt, wie gerne geschrieben wird. So etwas gibt es nämlich nicht.
"ga" kann nun sein:
eine Betonung Wenn normalerweise das Thema mit "wa" stünde, man aber "ga" verwendet, ergibt dies eine Betonung.
Untereinheit Erkläre ich vielleicht an einem Beispiel: ソウは鼻が長い sou ha hana ga nagai. Elefanten haben eine lange Nase. Will man das mit den Partikeln nachmachen kommt man auf "Was Elefanten betrifft, so ist ihre Nase lang". "hana" ist ein kleinerer Teil dessen, worüber wir reden (nämlich über "sou"), daher steht hana mit ga. Weiteres Beispiel. 私は頭が痛い watashi ha atama ga itai. Ich habe Kopfweh. Was mich betrifft "watashi
ha" so ist mein Kopf "atama
ga" schmerzhaft.
Thema/Objekt bei intransitiven Verben 日本語が話せる nihongo ga hanseru. Japanisch sprechen können.
Passive und ähnliche Formulierungen
先生は私が論文を書かせる
288;senseiha watashi ga ronbun wo kakeru. Der Professor läßt mich (watashi ga) einen Aufsatz schreiben.
私が先生に論文を書かれる Ich muß wegen des Professors einen Aufsatz schreiben. Eine etwas eigenartige passive Formulierung für etwas, das einem aufoktrojiert wird.
論文が私に書かれる Der Aufsatz wird durch mich geschrieben.
Themawechsel Die Regel funktioniert leider nicht immer, aber doch recht häufig. Wechselt in einem Text der Akteur, so wird dieser neuer Akteur als neues Thema mit "ga" eingeführt.
Aber trotzdem.... lies mal in dem anderen Thema. Dann weißt Du, worum ich denke, daß es nicht wirklich verlässliche Regeln gibt.