Ich glaube, man muss beim Lernen zuerst grundsätzlich 2 Typen unterscheiden:
Typ 1:
Japanologie-Student oder muss aus anderen Gründen zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Kiste voll Zeichen können.
Inwieweit die Strategie "Mut zur Lücke" sinnvoll ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist dann die sture Büffelei à la bikkuri wirklich das beste ...... wenn auch nicht für jeden besonders funny...............
Typ 2:
Lernt aus Spaß, entweder weil er Japan toll findet, er in Roppongi die Frau seines Lebens aufgegabelt hat........
oder warum auch immer.
Falls man (wie so viele) nicht über die Freizeit eines "normalen" Studenten verfügt, halte ich die Methode des Lernens nach Häufigkeit (siehe)
showthread.php?tid=4553Für gar nicht so dumm.
Und mal ehrlich (bezogen auf Typ 2):
Warum soll man sich die Lesungen von Zeichen wie z.B. 唆, 虞,
謁 etc. reinziehen, wenn sie nur alle Schaltjahre mal vorkommen?
Und falls sie wirklich in liebgewonnener Literatur häufiger vorkommen sollte, lernt man sie schlichtweg durchs nachschaun........
Der Punkt ist einfach, sich schon in 25% der Zeit ca. 80% Text und in 50% ca. 95% Text zu ermöglichen inkl. je einer ON- und einer kun-Lesung.
Ich versuche (!) Momentan pro Tag ein Kanji plus 4-5 Vokabeln zu lernen. Klappt ganz gut, weil ein Schwung Komposita einem auch das Verständnis des Kanji automatisch näherbringt........
Das wären pro Jahr ca. 1200 Vokabeln plus 300 Zeichen.
Bis Ende 2008 habe ich mir das Ziel "1000" gesetzt.
Mit den Zeichen, die man automatisch "passiv" mitlernt, ist das, denke ich, zu machen.
Ich möchte an dieser Stelle allerdings zu bedenken geben, dass das Thema "Wie gut beherrsche ich die Sprache" mit der Anzahl der wiedererkannten Kanji beileibe nicht abgehakt ist:
- schriftlich gesehen sind es noch irrsinnig viele Wörter, die entweder in Hiragana oder Katakana zu lesen sind (selbst wenn es dafür Kanji gibt).
- Mündlich ("wie verstehe ich eine Diskussion zweier Japaner") ist ein völlig anderes Thema ................
Um beim Schriftlichen zu bleiben: Man sollte, möglichst täglich, irgendeine japanische Literatur lesen und / oder übersetzen, je nach Fortschrittsgrad. Auch wenn's nicht so viel ist aus Zeitgründen.
Ich denke, für diejenigen, die nicht soviel Zeit haben, muss die Devise lauten "so schnell es geht sprechen, lesen, hören und schreiben" auch wenn's hakelig ist................