Beitrag #11

Jup, das kann ich bestätigen: Das ist so bekannt, dass es überall verstanden wird. Außerdem versteht man sicher auch das "ne" und das "wa" überall, da die Bedeutung ja hier sowieso weniger im Wort, als in der Hebung der Stimme transportiert wird...

In Thüringen gibts das "gell" übrigens auch.
Max (der das immer von seiner thüringischen Tante zu hören bekommt)

Beitrag #12

Dennoch, würde ich dir dringend davon abraten "gell" zu benutzen und beim Hochdeutsch zu bleiben, wie Zongoku schon erwähnt hat, besteht sehr hohe Gefahr sich in den meisten Teilen Deutschlands lächerlich zu machen.

Gruß

Beitrag #13

Dass man das Wort nicht unbedingt gegenueber dem Vorgesetzten benutzt, stimmt. Doch unter Freunden, Kollegen, Familie macht man sich damit ganz gewiss nicht laecherlich.

Es koennte auch etwas Noergelndes haben, z.B. "Du bringst nachher noch den Muell raus, gell?"

Beitrag #14

Uhm...also in der Gegend, in der ich zur Zeit wohne (und in denen, die ich bisher bewohnt habe), klänge das auch eher....sagen wir mal...ungewöhnlich - wenn jemand nicht gerade eh in einem Dialekt spricht. Um ehrlich zu sein, fände ich es auch komisch, wenn jemand, der nicht im Berliner Dialekt redet, ständig "wa" oder "icke" sagen würde. "Gell" wird in den Gegenden, in denen ich bisher gewohnt habe, definitiv nicht verwendet und klingt etwas "fremd".

Auch wenn diese "Anhängsel" oder Modalpartikel meist verstanden werden heißt das nicht, dass sie auch jeder verwenden kann/sollte. Ich sehe es auch so, dass es lächerlich klingen kann, wenn sie von jemandem verwendet werden, der sie normalerweise nicht einsetzt bzw. der in einer Mundart redet, zu der z. B. "Gell" einfach nicht passt. Ich verwende "falsche" Redewendungen und Modalpartikel z. B. gerne, um etwas zu betonen oder mich über etwas lustig zu machen (was sicherlich so nur von Leuten verstanden wird, die diese Wendungen normalerweise auch nicht verwenden) und ich vermute, dass Menschen, die z. B. "Gell" normalerweise verwenden, es wiederum befremdlich finden, wenn ich es verwende.

Was ich viel interessanter fände, wäre die Frage, ob es auch in den japanischen Dialekten unterschiedliche Modalpartikel gibt, die z. B. im "Hochjapanisch" oder Standard-Japanisch bzw. in den jeweiligen anderen japanischen Dialekten normalerweise nicht verwendet werden).

Beitrag #15

(25.02.11 15:31)Shino schrieb:  Was ich viel interessanter fände, wäre die Frage, ob es auch in den japanischen Dialekten unterschiedliche Modalpartikel gibt, die z. B. im "Hochjapanisch" oder Standard-Japanisch bzw. in den jeweiligen anderen japanischen Dialekten normalerweise nicht verwendet werden).

Was für Partikel genau meinst du denn?
Ich weiß z.B. von "to" als Fragepartikel im Hakata-ben und es gibt ja auch einige Dialekte, in denen Männer auch ihre Sätze mit "wa" beenden, obwohl das im Hochjapanischen ja eher ein Frauenwort ist.
Und in manchen Dialekten (siehe hier) beendet man Sätze wohl mit "be", was außerhalb dieser wohl gar nicht benutzt wird?
Wo sind die Japaner, die sich auskennen?