Ich bin auch der Meinung, dass du die Kanji sozusagen en passant mitnehmen solltest. Der Gewöhnungsprozess nach einiger Zeit ist nicht zu unterschätzen und du hast es später einfacher, dich an Kanji zu erinnern und sie zu schreiben, je öfter du sie gesehen hast - auch wenn du sie anfänglich vielleicht noch nicht lesen oder schreiben kannst oder willst.
Ich würde zusätzlich noch mindestens einen kleinen Beispielsatz zu den Vokabeln mit aufnehmen, um die Bedeutung und Verwendung der Vokabeln besser einordnen zu können. In meinen Anki-Decks arbeite ich zur Zeit gerne mit dem
Hint peeking plugin. Z. B. wird mir eine Vokabel angezeigt, so wie sie normalerweise geschrieben wird. Wenn ich nicht gleich darauf komme, kann ich mir einen Satz (oder mehrere) anzeigen lassen, in welchem die Vokabel vorkommt.
Übrigens - die wirklich geniale Handschriftenerkennung von IME kann man auch benutzen, um Schreiben zu lernen. Sicher, schön wird es nicht, aber man kann Anki so einstellen, dass es nach einer Antwort verlangt und dann mit dem IME-Pad die Kana oder Kanji hineinkritzeln.
Allerdings sollte man sich schon vorher mal mit der Schreibung beschäftigt haben, denn IME prüft z. B. keine Strichreihenfolge (damit auch Zeichen gefunden werden können, von denen man nicht genau weiß, wie sie geschrieben werden).
Zum Schreiben lernen finde ich auch den Nintendo DS ein recht praktisches Gerät, weil man es überall hin mitnehmen kann - ein herrlicher Zeitvertreib für Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln, Wartezeiten und Pausen
. Es gibt wirklich eine große Anzahl von japanischer Lernsoftware, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Für Anfänger wäre da besonders
Kanji Kakitori-kun - Kondo ha Kanken Taisaku da yo! und evtl.
KankenDS3 deluxe zu nennen, letzteres kann dich lange begleiten, für den Anfang reicht ersteres aber vollkommen aus und Kanken-Übungen sind dort ebenso enthalten. Und keine Angst, diese Lernsoftware-Produkte sehen am Anfang komplizierter aus, als sie tatsächlich sind.