(29.09.09 13:56)Mohnblume schrieb: Die Aufarbeitung der WK- Verbrechen in Deutschland ist vergleichsweise gut gegangen (Hier darfst du dich gerne mal bei den entsprechenden jüdischen Vereinigungen erkundigen).
Da bin ich anderer Meinung. Vor allem wenn ich bedenke, dass so viele Filme (auch jüngst mal wieder) immer als Bösewichte vorzugweise Nazis wählen kotz mich an (entschuldigung für die Wortwahl!)^^" Das beiweist doch nur, dass viele diesen
Teil der Geschichte bist heute nicht "verarbeitet haben" und da es immer wieder thematisiert wird, kann es auch gar nicht dazu kommen.
Zitat:Daß man nicht "dabei" war, tut doch nichts zur Sache. (Ich kannte Friedrich den Großen auch nicht persönlich und lese doch über ihn ...)
"Das man nicht dabei war", damit meinte ich, dass ich doch recht viele Deutsche kennengelernt habe die sehr unwohl mit dem Thema sind und sich eben immer dafür entschuldigen. Da sie selber nie dabei waren und diese Verbrechen selbst nicht ausgeübt haben, finde ich das fehl am Platz.
Zitat:Im Gegensatz zu dir, habe ich (LEIDER) einen Vater, einen Großvater und andere männliche Verwandte, die sehr wohl an den Geschehnissen direkt (...) beteiligt waren. Und, glaube mir, ich weiß, was Tabuisierungen in Menschen/ in Familien auslöst.
War das jetzt an Teskal oder an mich gerichtet? Wie ich gesagt habe: meine Oma war sehr wohl in der ganzen Geschichte verwickelt. Mein Opa ist damals (2WK) auf deutsche Seite zwangsrekrutiert worden und an der Russischen Grenze geschickt worden. Vielen Franzosen die in Elsaß gelebt haben ist es damals so ergangen. Aber wie gesagt: auch meiner Oma ist es irgendwann gelungen zu "verzeihen". Solange man seine fehler einsieht...
Zitat:Mit dauerndem Entschuldigen hat das nichts zu tun - aber du bringst heute jedem Kindergarten- Kind bei, daß es sich entschuldigen muß, wenn es etwas getan hat, was nicht richtig ist. Und Staaten sollten dies genauso tun. Danach (Frag´ mal im Kindergarten nach) muß ein Ausgleich für den angerichteten Schaden geleistet werden. Und vielleicht hängt ja genau hier "der Hammer".
Wie gesagt es ging bei mir um persönliche erfahrung mit dem Thema. Du bist anders, das ist sehr gut. Man MUSS mit diesem Thema offen umgehen, das ist wichtig. Eben damit wir daraus lernen. Und auch ich bringe natürlich meinem Kind bei, dass sie nicht alles darf was sie will und das sie andere respektieren muss. Du würdest dich aber manchmal wundern wie Kinder sein können, obwohl du alles dafür tust, dass sie zu guten Menschen heranwachsen...
Zitat:Mir ging es darum, mehr zu erfahren, gerade von Leuten, die vielleicht Zugang zu Primärquellen haben. Nicht darum, dieses Thema zu diskutieren.
Ok, mein Fehler! Da hast du recht, es ist sehr interessant bescheid zu wissen. Man darf sich nicht die Rosinnen rauspicken wenn man einen Land und eine Kultur vollständig verstehen will.