Hallo,
ich stehe gerade vor folgendem Problem: Ich habe eine Menge Meiji und Edotexte, hauptsächlich Kuzushibun, die ich möglichst effizient transkribieren möchte. Das große Problem ist hier nicht die Sprache oder das Lesen selbst, sondern die Form, in die ich das Ganze bringe. Ich könnte unter Word ein Dokument anlegen, in welches ich nach dem Entziffern zuerst einmal die Kana eintrage und dann überlege, wie ich das dann weiterverwende. Optimal wäre eine komplette Reproduktion des Originaltextes mitsamt alten Kanji und Furigana, also wie in japanischen Gendaiban. Dafür scheint mir Word allerdings nicht gerade optimal. Ersteinmal ist dort die Furigana-Funktion extrem instabil und relativ umständlich in der Benutzung. Latex ist für Japanisch auch nicht gerade optimal. Ich bräuchte also einen Software Tip.
Zudem müsste ich von irgendwoher die alten Kanji bzw auch seltene Ateji bekommen. Ich bin mir sicher einmal ein tolles System online gefunden zu haben, welches das Einfügen von Kanjivarianten per Unicode ermöglicht.
Ich weiß, ich müßte hier am besten zuerst bei meinem Betreuuer nachfragen aber vielleicht hat hier ja jemand einen klugen Arbeitsablauf, den er bereit ist ein wenig vorzustellen. Es geht mir eigentlich hauptsächlich darum, die Arbeit etwas zu streamlinen, so daß ich auch größere Textmengen verarbeiten und archivieren kann, ohne das Risiko später alles noch einmal machen zu müssen.
Cheers
V.
edit: Ich habe mir mittlerweile einige Fragen selbst beantworten können. Latex funktioniert definitiv, obwohl die Einrichtung ein echter Albtraum ist. Jetzt funktioniert es und Furigana sind auch kein Problem mehr (außer das Zentrieren). Alte Kanji sind super in der Unihan-Datenbank zu finden:
http://www.unicode.org/charts/unihan.html oder, ein wenig schneller über das IME-Pad unter Windows. Eigentlich unfassbar wie schlecht die Furigana-Implementierung unter MSWord wirklich ist. Selbst in der 2007er gibt es das Ganze nur als Makro, zwar mit Knopf, implementiert. Bei Änderungen der Originalfont geht alles sofort kaputt. Eine echte Katastrophe. Bei Latex hat man immerhin die Gewißheit seine Daten nicht zu verlieren, da exportfähig.
An dieser Stelle würde mich wirklich interessieren, wie hier in Japan die Bücher und Zeitschriften gesetzt werden. Also mit welcher Software und auf welche Weise.