Beitrag #41

und heute habe ich wieder gesucht nach dem Thema Selbstmord und Depression, und da sind mir zwei Links aufgefallen, die mit Japan zu tun haben:

https://www.welt.de/vermischtes/article7...ionen.html

https://www.welt.de/politik/ausland/arti...Geist.html

Beitrag #42

Gestern hat sich die 35jährige Schauspielerin und Sängerin Kanda Sayaka aus dem Fenster ihres Hotels in Sapporo in den Tod gestürzt. Sie sollte als Eliza in My Fair Lady auftreten, sagte aber aus gesundheitlichen Gründen ab, für sie sprang die ehemalige Takarazuka-Sängerin Asaka Manato ein.

Später hat man sie auf dem Vordach des Hotels gefunden. Sie verstarb im Krankenhaus. Ihre bekannteste Rolle war die der Prinzessin Anna in Disneys "Eiskönigin", in Japan ja besonders erfolgreich.

Sayaka war die einzige Tochter des Schauspielers Kanda Masaki und der Sängerin Matsuda Seiko. Die beiden traten immer mal wieder zusammen auf. Ihren Vornamen hat angeblich Ishihara Yûjirô ausgesucht, welcher im Jahr nach ihrer Geburt verstarb. Auch deswegen schlägt der Suizid ziemlich hohe Wellen. Bei Sayakas Geburt gab es damals vor dem Krankenhaus einen Riesenaufruhr, ab 2:20:





Wie schon Takeuchi Yûkos Suizid im letzten Jahr lässt mich dieser Freitod etwas ratlos zurück.

Beitrag #43

Ja natürlich, ratlos.
Ich kann mich gut an Matsuda Seikochan erinnern. Die gab im Fernsehen immer das Reichstrutscherl, sieht man ja auch in dem Videoclip, ihre Spezialität war das echte Weinen vor der Kamera. Da steckte wohl einiges an Training dahinter.

Beitrag #44

Die Dokumentation ihrer Heirat ist schon etwas absurd, diesen Aufruhr gibt's bei einer kaiserlichen Hochzeit nicht. Grußworte von Ishihara Yūjiro und Mifune Toshirō. Zudem eine echte katholische Trauung.

https://youtu.be/qqU9sWIPVYw

Beitrag #45

Ja, und heute ein kurzer aber perfekt inszenierter Pressetermin.
Ein paar tiefe Verbeugungen, Danksagung an Presse und Publikum, und Herr Kanda sagte, jetzt sei nicht die Zeit, viele Worte zu sagen. Was müssen die beiden wohl Valium intus haben.

Beitrag #46

Auf die Wochenzeitschrift Shūkan Bunshun ist Verlass, die berichtet wie folgt: Kanda war mit dem Schauspieler Maeyama Takehisa zusammen, dieser hatte aber noch Kontakt zu seiner Exfreundin, es kam zum Streit. Kanda war schon länger in psychiatrischer Behandlung.

Zudem hatte sie seit sieben Jahren nur noch via Rechtsanwalt Kontakt zu ihrer Mutter.

Beitrag #47

(22.12.21 21:07)Kikunosuke schrieb:  Zudem hatte sie seit sieben Jahren nur noch via Rechtsanwalt Kontakt zu ihrer Mutter.

Ja, habe ich gesehen. Allerdings bin ich mit Infos aus solchen 週刊雑誌 (damals "Focus") auch schon mal ziemlich aufgelaufen.

Beitrag #48

Bunshun ist eigentlich schon verlässlich, heißt ja nicht umsonst auch 文春砲. Wer die Infos wie z.B. den Inhalt der hinterlassenen Briefe zugespielt hat ist wieder ganz eine andere Frage.

Beitrag #49

Ja, die Berichte wohl durchaus; ich meinte jedoch die Wörter:
"Focus" hat damals immer wieder Ausdrücke aus dem Gangstermilieu zitiert, die mich interessiert haben. Das allerdings ist erfolglos geblieben. Mit diesem "Kundenschall" oder "Rotwelsch" bin ich in Japan stabil auf Unverständnis gestoßen. Dabei gibt es natürlich eine Grauzone, die sich aber verengt. Mag z.B. "たれつける" für "verpfeifen" noch verstanden werden, im Wadoku steht es nicht, und auch im Duden steht "Gwore" ("Mut") nicht. Manche Sachen findet man noch im Lexikon aber abnehmend im Sprachgebrauch.
Anderes Beispiel: heute (morgen) im ANN: ein windiger Gebrauchtwagenhändler hübscht seine Schrottkarren auf um sie teuer zu verkaufen. Da wurden anscheinend Kilometerstände manipuliert und Unfallschäden übertüncht. Solche als Gebrauchtwagen wertlose Leichen nannte der "Focus" "おごしぐるま", hab ich mir gemerkt, und habe das Wort nicht ein einziges mal gegenüber einem Japaner anbringen können. Vielleicht ist da ein kreativer Relotius am Werk gewesen...
Es gibt auch wortliebende Japaner, die Wörter machen、Familiensprache.