Beispiele? Ok.
Ich kann jetzt hier nicht die gesamte keigo erklären, aber ein paar Muster sollten ausreichen, zumal es wirklich nicht schwer ist.
sonkeigo
Situation A: Ich spreche mit meinem Prof und frage ihn, ob er morgen in die Uni kommen wird.
先生は明日大学にいらっしゃいますか。
Das Verb いらっしゃる ist sonkeigo (Ehrerbietigkeit) und muß verwendet werden, da es sich um eine mir höher gestellte Person handelt. Die masu-Form ist nötig, weil ich mit dieser Person direkt spreche.
Situation B: Ich spreche mit einem Kommilitonen über meinen Prof und frage ihn, ob er morgen kommen wird.
先生は明日大学にいらっしゃるのかな。
Das Verb いらっしゃる ist sonkeigo und muß verwendet werden, da es sich wiederum um eine mir höher gestellte Person handelt. Ich brauche die masu-Form nicht, weil ich mit einer mir vertrauten Person spreche.
kenjôgo
Situation A: Ich spreche mit meinem Chef, dem Herrn Fujiwara, der mich zu sich nach Hause einlädt. Ich sage zu.
Herr Fujiwara: 明後日うちに来てちょうだい。
Ich: 畏まりました。(明後日部長のお宅に)お伺いします。(Den in Klammern stehende Teil kann man auch weglassen)
Ich muß mich bescheiden geben, weil ICH derjenige bin, der zum Haus eines mir höher gestellten geht. „ukagau“ ist kenjôgo für 訪問する, besuchen. Das wird noch durch die zweite Bildungsvariante der kenjôgo (o+Verb in ren´yôkei + suru) verstärkt. Man kann dem noch eins draufsetzen und aus „suru“ noch ein „itasu“ machen, aber dann bewegen wir uns im Bereich des übertriebenen keigo, das dann wieder unhöflich wirkt.
Die masu-Form brauche ich, weil ich direkt mit der Person spreche, die mir höher gestellt ist.
Situation B: Ich spreche mit meiner Frau darüber, daß ich übermorgen zum Haus meines Chefs gehen werde.
あさってさ、うちの会社の藤原部長のお宅にお伺いしなっちゃいけないんでさ、飯を作んなくていいんだ。
Die Form der kenjôgo bleibt erhalten - ich als einfacher Angestellter begebe mich in das Haus eines mir höher gestellten - nur die masu-Form fällt untern Tisch. Genauso bleibt aber auch das „otaku“ (statt z.B. „ie“) erhalten.
Laß Dir das mal durch den Kopf gehen, Bitti-chan. Du kannst ja noch mal nachfragen.