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So habe ich Japanisch gelernt
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chochajin


Beiträge: 365
Beitrag #1
So habe ich Japanisch gelernt
Hallo!~

Jetzt habe ich mir endlich mal die Mühe gemacht und darüber geschrieben, wie ich Japanisch gelernt habe.
Habe es mir vor allem selbst beigebracht. 7 Jahre lang hab ich in Japan gelebt und auch mal bei einem Sprachwettbewerb meiner damaligen Präfektur den 1. Platz gemacht.

Zu der Zeit, wo ich angefangen habe, gab es kaum gute Resourcen und es war wesentlich schwieriger, sich selbst Japanisch beizubringen als heute.

Als ich dann nach Japan gezogen bin und Anki erschien, ging es besser voran. zwinker

Ihr könnt hier alles darüber lesen, wie ich mir Japanisch beigebracht habe, was für mich funktioniert hat und was nicht.
Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen.

Leben und Reisen in Japan: https://zoomingjapan.com

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20.05.15 09:23
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moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #2
RE: So habe ich Japanisch gelernt
@chochajin
Ich denke dass dies die Einzige gute Moeglichkeit ist, Japanisch zu lernen.
Im Lande selbst. Und ueber Jahre hinweg.
Da ist man nicht so abgelenkt, wie hierzulande.
Man hoert es, sieht es und man kann sofort ausprobieren was man dazu gelernt hat.
In Wort und Bild sozusagen.

Aber dass ist vielen, welche die Sprache erlernen, nicht moeglich.
Vielleich mal den einen oder anderen Intensiv Kursus belegen im Japonicum (Bochum), oder im Ceran (Spa Belgien). Was jedoch kraeftig auf den Geldbeutel schlaegt.
Obwohl bei solchen Intensiv Kursen, man oft 10 Stunden am Tag, nur japanisch macht, ist man dennoch von den aeusseren Umstaenden abgelenkt.

Aber es ist immer interessant zu sehen, wie andere, ihre Sprache gelernt haben.
Danke fuer den Bericht.
20.05.15 10:11
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chochajin


Beiträge: 365
Beitrag #3
RE: So habe ich Japanisch gelernt
Das stimmt zwar, aber viele machen den Fehler zu denken, dass man automatisch Japanisch lernt, wenn man erstmal in Japan lebt.

Ich habe so viele Leute getroffen, auch Arbeitskollegen von mir, die mit einer Japanerin verheiratet waren, teilweise auch Kinder hatten, aber selbst kaum Japanisch konnten.

Man muss sich schon auch intensiv mit der Sprache befassen, wenn man in Japan lebt.
Aber wie du bereits gesagt hast, ist es einfacher, weil man ständig von Japanisch umgeben ist. Man muss diese Chance aber auch aktiv nutzen, sonst wird das nichts. zwinker

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20.05.15 10:58
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moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #4
RE: So habe ich Japanisch gelernt
Eines der Probleme ist es, dass womoeglich der Partner, sich umstellt und englisch spricht. Und andere tun das auch so.

Ein anderes Problem, sind immer noch die Kanji lernen. Ich denke und hab das schon des oefteren geschrieben, sind es die WB die einem das Leben nicht gerade leicht machen.
Wenn es nur um Konversation ginge, waere ein WB in Form von Romaji sehr hilfreich, zumal der Satz bzx. der Begriff, sofort verstaendlich vorhanden ist. Und man ihn nur so wiedergibt wie er dort steht. Ohne nachzudenken wie das wohl geschrieben werden muss.

Es gibt WB, welche das auch koennen und es gibt welche die auch in der Vergangenheit schon editiert wurden. Wer es aber speziell mit Kanji machen will, der sollte sich nicht wundern, dass ihm das nur in Sachen Lesen weiterhilft.

Was ich dann noch bemaengele, sind die vielen Ausfuehrungen zu einem Kanji bzw. einem Begriff die einfach nicht vermittelt werden. Die einfachsten Saetze kann man nicht bilden, da man die vielen Begriffe nicht kennt. Und diese in WB nachzuschauen, kostet viel Zeit. In der Aktiven Handlung aber, hat man diese Zeit nicht.

In der Handlung, versteht man vieles in seiner eigenen Sprache, doch man kann diese nicht in japanische Worte fassen. Umgekehrt ist es leider auch so.
20.05.15 20:19
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remikun


Beiträge: 201
Beitrag #5
RE: So habe ich Japanisch gelernt
Im Urlaub habe ich auch Ausländer kennengelernt, die in Japan leben und Familie haben.
Sie konnt sehr gut japanisch sprechen, aber hatten aufgrund von Arbeit keine Zeit Kanji zu lernen.
Daher würde ich auch sagen, dass man schon lernen sollte, bevor man nach Japan kommt.
...Heimweh... traurig

Mit freundlichen Grüßen
レミ君
21.05.15 08:37
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moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #6
RE: So habe ich Japanisch gelernt
Ich sehe es so.
Wer hat schon Zeit, (wegen Arbeit und Familie), sich intensiv mit Japanisch zu befassen?
Man benoetigt Jahre um die Kanji lesen zu koennen.
Und die Lehrbuecher vermitteln nur ganz wenig.
Im Grunde ist doch Konversation viel wichtiger als Literatur, oder bin ich da nicht richtig im Bilde? Ausser seinen Weg suchen bei der Bahn und am Flughafen, kommt man nur noch mit den Aufschriften der Laeden, mit der Schrift in Verbindung.
Der Rest wird muendlich vonstatten gehen.

Das waer die Logik.

Also benoetigt man Text, der einfach zu lesen ist.
(na ja Kanji fuer jene die das gerne wollen). Aber fuer die Konversation benoetigt man keine Kanji.

Ich hab mir mal diese Seite angesehen.
Da werden schon etliche Beispiele zB. mit 手 angegeben.
http://eow.alc.co.jp/search?q=%E6%89%8B

Der Englische Text ist verstaendlich. Nur gibt es weder Furigana, noch eine Phonetische Hilfe, wie diese Begriffe ausgesprochen werden.

Eine weitere Webseite.
http://jp.wordmind.com/ecmaster-cgi/Jsea...nd&word=im
Das kaeme der Sache schon naeher.
Kanji, Lesung, Uebersetzung ins Englische. Aber die Lesungen sind nicht immer vorhanden.

Die folgende Webseite gibt auch Beispielsaetze feil. Doch wieder ist das Dilemma mit den Kani-Lesungen, auch hier vorhanden.
http://ejje.weblio.jp/content/%E6%89%8B

So denn, aber fuer den anderen Weg oder besser gesagt fuer jene die von der Deutschen Sprache aus nach Beispielsaetzen suchen, koennen sich im Internet mit Wadoku.de oder Wadoku.eu behelfen.

http://www.wadoku.de/
http://www.wadoku.eu/

Beim letzteren Link, kann man auch japanisch mit Romaji Schrift suchen.
Und hier sind dann viele Hilfe vorhanden.
Lesung mit Furigana, Uebersetzung mit Deutsch.
Auch von Deutsch hin nach Japanisch ist die Suche einfacher.

Sucht man zB. "mit der Hand", "auf der Hand", "etwas anfassen", etc. dann bekommt man keine Begriffe.

Die Suche mit wadoku.de muss so erfolgen, wie der Datensatz in der Datenbank vorhanden ist.
"zum Bahnhof" = 0 Ergebnisse.
"zum Bahnhof hin" = 0
"zum Bahnhof gehen" = 1

Die alltaeglichsten Floskeln, werden benoetigt.
Nur woher nehmen?
21.05.15 10:44
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #7
RE: So habe ich Japanisch gelernt
(21.05.15 10:44)moustique schrieb:  Im Grunde ist doch Konversation viel wichtiger als Literatur, oder bin ich da nicht richtig im Bilde? Ausser seinen Weg suchen bei der Bahn und am Flughafen, kommt man nur noch mit den Aufschriften der Laeden, mit der Schrift in Verbindung.
Der Rest wird muendlich vonstatten gehen.

Ich finde auch dass Konversation am wichtigsten ist, aber als Analphabet ist es auch nicht gut. Literatur ist wieder was anderes, aber wo braucht man denn mal keine Schrift? Man muss sich ja nur mal vorstellen dass man da praktisch wie ein Bauer vor 300 Jahren lebt (Gut, man kann ja immerhin seine eigene Sprache lesen).

Das fängt bei den von dir genannten Aufschriften der Läden, der Bahnhöfe usw. an, aber geht weiter zu Rechnungen (Wurde mir die Leistung jetzt richtig berechnet?), über Verträge unterschreiben (Was unterschreibe ich hier überhaupt?) bis hin zur ganz normalen Arbeit (Dokumente lesen und schreiben, neue Fachliteratur lesen usw).

Ohne Kenntnisse der Schrift bist du hoffnungslos immer auf andere Personen angewiesen. Da muss man schon anderweitig sehr gut sein, um das kompensieren zu können.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
21.05.15 12:07
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yamaneko


Beiträge: 3.761
Beitrag #8
RE: So habe ich Japanisch gelernt
(20.05.15 09:23)chochajin schrieb:  Hallo!~

Jetzt habe ich mir endlich mal die Mühe gemacht und darüber geschrieben, wie ich Japanisch gelernt habe.
Habe es mir vor allem selbst beigebracht. 7 Jahre lang hab ich in Japan gelebt und auch mal bei einem Sprachwettbewerb meiner damaligen Präfektur den 1. Platz gemacht.

Zu der Zeit, wo ich angefangen habe, gab es kaum gute Resourcen und es war wesentlich schwieriger, sich selbst Japanisch beizubringen als heute.

Als ich dann nach Japan gezogen bin und Anki erschien, ging es besser voran. zwinker

Ihr könnt hier alles darüber lesen, wie ich mir Japanisch beigebracht habe, was für mich funktioniert hat und was nicht.
Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen.

Hallo 'chochajin' ,Dein Lernen kommt später dran, jetzt schreibe ich kurz über einen Türken in meiner Klasse auf der Uni einst. Es war in der Übung, in der ich als ordentliche Hörerin in Pension viel Zeit hatte für Japanisch, weil ich keinen zweiten Gegenstand inskribiert hatte, nicht Latein oder Griechisch zusätzlich lernen musste und nur ehrgeizig war, den Anschluss an die Jugend nicht zu verlieren. Und weil ich auch gefragt worden war, als niemand mehr vorbereitet war und noch Zeit war, bin ich dran gekommen und habe halt gelesen und übersetzt, bis dass ein junger Student recht unschön festgestellt hat, dass die "alte Streberin"...Darauf wurde ich so eingeschätzt, dass ich immer alle Aufgaben hätte, alle Kanji mitgelernt habe und daher wollte man von mir ausborgen oder abschreiben.. Ein besonders wenig an Aufgaben interessierter junge Ausländer war nie vorbereitet, hatte nie Aufgaben, dem habe ich gesagt, dass man selber schreiben müsse, sonst lerne man nichts. Er war der Klassenschlechteste und verschwand. Nach einem Jahr kam er zurück: er war ein Jahr in Japan gewesen, hat als Kellner gearbeitet und konnte fließend reden. Er war dann für die nächsten Semester der Klassenbeste. Ich konnte die Kanji "sehr gut", was im Zeugnis über die Prüfung der Joujookanji zu lesen war. Romane habe ich nie gelesen, nur die verschiedensten Lehrbücher zusätzlich gelernt und das Matthäusevangelium habe ich sogar in japanischer Blindenschrift buchstabiert und mit einem normalen Text verglichen.
Und wenn moustique meint, dass man Japanisch nur richtig lernen könnte, wenn man im Land ist, dann wird ihm das mein Professor von EINST bestätigen, denn unsere Dissertanten waren alle für einige Zeit in Japan. Wie das in der Gegenwart ist, weiß ich nicht. Ich habe die Änderungen der letzten Jahre nicht mehr mitbekommen.
Ein Gruß aus Wien, eine Stadt die voll sein soll, weil gerade ein Songcontest istkratz

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.05.15 12:37 von yamaneko.)
21.05.15 12:32
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vdrummer


Beiträge: 1.450
Beitrag #9
RE: So habe ich Japanisch gelernt
(21.05.15 10:44)moustique schrieb:  Die Suche mit wadoku.de muss so erfolgen, wie der Datensatz in der Datenbank vorhanden ist.
"zum Bahnhof" = 0 Ergebnisse.
"zum Bahnhof hin" = 0
"zum Bahnhof gehen" = 1

Die wadoku-Diskussion ist zwar off-topic, aber ich möchte das trotzdem nicht so stehen lassen hoho
Normalerweise werden alle Datensätze angezeigt, die mit dem Suchwort beginnen. Dieses Verhalten kann man aber auch ändern.
Eine Suche nach "zum Bahnhof" führt also auch zu 駅に行く (genau so wie "zum Bahn" oder "zum Bahnhof geh").


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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.05.15 14:07 von vdrummer.)
21.05.15 14:05
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #10
RE: So habe ich Japanisch gelernt
Auch ich habe in J (in T) Leute getroffen, die nach zehn Jahren Aufenthalt so gut wie nichts können, weil sie sich ausschließlich im deutsch-englischen Sprachraum bewegen - und für jegliche Berührung mit dem japanischen -ihre Lakaien haben.
Und dann gibt es Leute, die kommen völlig unbeleckt nach J, wissen aber nach einigen Wochen immer besser, wie der Hase läuft und kommen mit ihrem fürchterlichen Kauderwelsch letztlich erstaunlich gut zurecht. Mit Kanjistudium haben solche Leute dermaßen überhaupt nix am Hut, können aber schließlich doch die wichtigsten Angaben z.B. im Fischgeschäft lesen oder die relevanten Ortsnamen.
Der Variante Erst-bis-auf-ordentliches-Niveau-Lernen-dann-Reise bin ich kaum je begegnet. Wohl aber habe ich Leute getroffen, die man zum Studieren nach J geschickt hatte; die haben in den ersten Monaten Sprachunterricht genommen, dessen Gebühren wohl den Etat des Gemeinderats daheim z.B. in der indischen Diaspora überstiegen; jedenfalls waren die hochmotiviert und von allen Sorgen freigestellt (keinesfalls Luxusleben, die damalige Billigklasse an Studentenbude wäre heutzutage in D selbst für Asylbewerber eine Zumutung), machten Tag und Nacht nichts anderes und waren schon unterfordert von diesem elitären Kursus an einer der Ober-Universitäten, dem ich zwei, drei Trimester hinterherhechelte, bis die Kohle alle war.
Nunmehr war ich weder von den Eltern abhängiger Jugendlicher, noch wehrpflichtiger Soldat und auch nicht mehr Student an einer Uni mit strengem Reglement. Im japanischen Sprachraum habe ich - yochi-yochi - meine ersten Schritte als freier Erwachsener gemacht.
Eine solche Vorgehensweise ist sicherlich gut für den Spracherwerb, aber so freischwebend kann man sich leicht mal eine blutige Nase holen.
21.05.15 21:08
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So habe ich Japanisch gelernt
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