Erstmal vielen Dank für die Links. In der Zwischenzeit habe ich noch einiges herausfinden können. In
Folge 24 wird beschrieben, daß alle 7 Jahre ein 7-jähriges Kind dem Berggott geopfert wird. Dazu auch
Folge 25 und
Folge 26. Hier sieht man die Statuen, die ich meine.
Die Statuen im Anime befinden sich in einem Tempel, der während der "Azuchi-Momoyama"-Zeit erbaut wurde. Diese Statuen sollen die Seelen, der Menschenopfer besänftigen.
@Gyoza: Das scheint plausibel zu sein. Zumal Enma Ai wiederaufersteht und aus Rache das Dorf niederbrennt. Daraufhin wird sie vom Höllenfürst mit der Bürde auferlegt, die Rachegelüste der Menschen zu stillen - ihre "Strafe" wenn man so will.
@Richard: Als historische Quelle sehe ich es auch nicht an. Aber zumindest scheint es eine Art
Anlehnung zu sein.
@Shino: Ich habe schon mal etwas reingelesen und die ersten Seiten zumindest grob überflogen. Bin aber noch dabei. Es ist ja auch viel Material. Werde mir das Buch einfach mal zulegen.
Bis auf diesen Ritus sind meine Fragen damit erledigt.
Es kam ja nun schon die Frage auf, inwiefern man Anime als Grundlage für Geschichte/Kultur heranziehen kann. Gerade in diesem Anime sind die Geschichten "real". Real in dem Sinne, daß man sich damit irgendwo identifizieren kann. Denn die Geschichten sind aus dem realen Leben gegriffen. Ich denke, es hatte jeder schon einmal den Drang, jemanden in die Hölle schicken zu wollen.
Wie es aber mit dem Zusammenhang Geschichte<->Geschichte aus?? Anime sind nicht unbedingt
DIE Geschichtsquelle. Aber gerade in der heutigen und modernen Zeit ist es vielleicht eine Möglichkeit, dadurch die Jugend zu bewegen, sich etwas mehr mit der Geschichte oder Kultur zu befassen. Die Frage ist ja letztendlich wie groß ist denn (im Vergleich zu zB vor 20 oder 30 Jahren) das Interesse noch? Eine große Rolle spielt ja auch, wie wird es den Schülern beigebracht.
Es ist ja nun auch in Japan so, daß viele traditionelle Handwerke am Aussterben sind. Teils spielt der enorme technische Fortschritt, mit der verbunden Arbeitserleichterung, eine Rolle, andererseits aber auch einfach nur das kaum/nicht mehr vorhandende Interesse dafür. Die Zeiten ändern sich nunmal.
Zudem sind einfach viele Informationen im Internet zu jeder Zeit abrufbar. So scheint es, daß der Gang zum Tempel überflüssig wird. Und auch die Interessen der heutigen Jugend sind andere als bei unseren Eltern oder Großeltern. Ich nehme mich da auch nicht mit aus.
Vielleicht ist da ja eine Möglichkeit der modernen Jugend bestimmte geschichtliche Dinge näher zu bringen oder einfach nur das Interesse daran zu wecken. Warum sollte man in dieser Richtung nicht auch mit der Zeit gehen?
Was haltet ihr davon?
Gruß Micha