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München: Unterricht für Fortgeschrittene
Hallo Allerseits!
Seit geraumer Zeit beschäftigt mich das Problem, dass es in München und Umgebung keinerlei Möglichkeiten für fortgeschrittene, berufstätige Lerner gibt, ihre Fähigkeiten im Japanischen weiterzuentwickeln. Das Angebot der Volkshochschule reicht nicht über das Anfänger-Level hinaus und ein Besuch der Kurse der LMU resp. FFP sind nur für eingeschriebene Studenten möglich.
Alles was dazwischen liegt, hängt in der Luft und ist notgedrungen dazu verdonnert, in Eigenregie zu lernen, was auf die Dauer recht öde sein kann. Sicherlich ist der Grund des mangelnden Angebotes für die o.a. „Randgruppe“, das es einfach nicht genügend Japanisch-Lerner gibt, die sich in Ihrer Freizeit ein „Full-Power-Learning“ auf höherem Niveau antun wollen. Meist sind es eben doch „nur“ Studenten der Japanologie, die Zeit und Energie haben, sich in höhere Level zu schwingen ;-))
Aber es gibt eben auch Ausnahmen, zu denen ich z. B. gehöre und somit habe ich beschlossen, selbst mittels engagiertem und natürlich qualifiziertem Privatlehrer einen Unterricht zu organisieren. Zwar lerne ich persönlich sehr zielstrebig und habe für meinen Teil auch täglich haufenweise Japaner an der Hand, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber dennoch ist dies für mich nicht das Gleiche, als wenn ich einem geregeltem Unterricht nachgehe und endlich wieder jmd. habe, der so richtig „die Peitsche knallen lässt“. Sicherlich werde ich dieses Projekt auch allein in Angriff nehmen, wenn ich sehe, dass in der Tat mangelndes Interesse besteht, aber wie heisst es so schön: Fragen kostet nichts und mal abgesehen von der Teilung der Kosten wäre ich auch einfach froh, mit Gleichgesinnten zusammen einen Kurs zu bilden, weil es einfach auch lustiger ist und mehr motiviert.
Zu den Anforderungen:
Als Lehrer werde ich in jedem Fall einen Muttersprachler engagieren. Das mag wiederum für den ein oder anderen befremdlich sein (Stichwort: ein Muttersprachler kann unsere Probleme nicht so nachempfinden wie ein Deutscher), aber ich habe bisher damit sehr gute Erfahrungen gemacht. In diesem Unterricht ginge es mir nicht darum, jeden Satz in seine linguistischen Einzelteile zu zerlegen und grammatikalische Feinheiten bis ins kleinste Detail auszuarbeiten, sondern vielmehr die Konversation noch flüssiger und auf höherem Niveau zu gestalten. Ziel des Ganzen wäre für das Erste daneben natürlich auch ein Training auf die JLPT 2kyuu/1kkyuu. Damit meine ich allerdings keinen expliziten Intensivkurs auf dieselbigen (das trainieren auf diese Lückentexte kann man auch allein gestalten), sondern die permanente Anwendung des Erlernten in ebendiesem Unterricht. Die Schwerpunkte sollten m. E. in der Reihenfolge auf 1) Sprechen/Hörverständnis 2) Lesen/Leseverständnis und 3) Schreiben (in Form von Hausarbeiten) verteilt werden.
An die Teilnehmer hätte ich den Anspruch, dass sie sich ungefähr auf dem Niveau des JLPT 2 bewegen; und zwar nicht nur schriftlich, sondern auch sprachlich. Das soll natürlich nicht heissen, dass diese im Daily Japanese schon perfekt sein müssen (das bin ich auch nicht, aber wann ist man das schon ;-)), aber sie sollten in der Lage sein, sich einigermassen (bitte keine Angst vor Fehlern) flüssig unterhalten zu können und natürlich einem japanischen Unterricht mühelos folgen können. Ich formuliere das hier absichtlich so explizit, weil dies eben kein Kurs für Anfänger oder Selbstlerner werden soll, die rein passiv mit Japanisch herumexperimentieren und nun meinen, Fortgeschritten zu sein, nur weil sie vielleicht 1000 Kanji können, aber die Grammatik nicht sonderlich beherrschen, geschweige denn einen geraden Satz sprechen können. Ich möchte hier niemandem auf die Füsse treten, aber um das Feld von vorneherein abzugrenzen, finde ich es wichtig, auch solche Dinge zu erwähnen.
Vielmehr möchte ich Rückkehrern aus Japan, Leuten die evtl. schon in jap. Unternehmen arbeiten oder ihre Fähigkeiten auf verschlungenen Wegen (Selbstlernern mit intensivem Tandem-Partner-Austausch; VHS-Schülern die mehr wollen) errungen haben, eine Möglichkeiten bieten, weiter am Ball zu bleiben.
Wichtig wäre mir, dass die prospektiven Teilnehmer absolut hinter dieser Sache stehen und verlässlich sind, damit die Gruppe nicht nach kurzer Zeit wieder auseinanderbricht.
Alles weitere, Ablauf des Unterrichts, Kosten, Räumlichkeiten, würde ich bei Interesse bzw. dem Zustandekommen einer Gruppe dann weiter hier erläutern.
So, und jetzt ist Schluss mit dem Roman hier ... ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen Nerv treffen ;-))
Liebe Grüsse
Eure
AU
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