Nia
Beiträge: 3.793
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RE: Kinder in Japan
Das wollte ich wissen. Las sich zuerst so, wie es ja also auch wirklich ist, dass das Interesse an Shinto einfach nicht mehr so da ist und im anderen Post las es sich so, als wäre allein der Kindermangel schuld.
Drum hatte ich nochmal nachgefragt.
Danke.
“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
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26.09.14 21:32 |
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Nia
Beiträge: 3.793
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RE: Kinder in Japan
Das W muss groß, ja. Ist mir normal auch klar, aber ich bin was Rechtschreibung angeht, manchmal doch recht kreativ...
*geht editieren*
Danke für den Hinweis.
“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
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28.09.14 17:29 |
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nomin
Beiträge: 134
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RE: Kinder in Japan
(26.09.14 19:51)Yano schrieb: ...Ich weiß in D nur drei kinderreiche Familien (in J keine). ...
Hallo Yano,
was verstehst Du unter "kinderreich"?
3 und mehr Kinder? Oder mehr als 3?
Ich kenne in J eine Familie mit 4 Kindern, aber das "Jüngste" dürfte Mitte Zwanzig sein.
Ansonsten sind Familien mit 2 Kindern noch recht häufig anzutreffen.
nomin
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29.09.14 09:51 |
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Yano
Beiträge: 2.920
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RE: Kinder in Japan
Ich meinte die gängige Vorstellung, ein Elternhaus, in dem viele Kinder wohnen, die noch "Kinder" im landläufigen Sinne sind. Das ist, wenn Enkel ausbleiben, spätestens nach dem ersten berufsqualifizierendem Bildungsabschluß zuende. Wenn sich die Kinder eines nach dem anderen aus dem Haus und ins Berufsleben verabschieden, wie das in diesen Jahren heftig bei uns hier geschieht, dann wird es m.E. affig, von einer kinderreichen Familie in der Gegenwartsform zu sprechen.
Ich selber habe in D furchtbar viele Onkel und Tanten und in J furchtbar viele Schwiegeronkel und -tanten. Die sind allesamt mittendrin im Aussterben.
Die Generation ihrer Urenkel müßte jetzt im Bereich Windel bis Grundschule sein, aber sie findet einfach nicht statt, nicht in J, nicht in D, so schaut es doch aus. Auch besagtes Grundschulkind gehört noch zur Enkelgeneration, ist ein sehr spätes Nesthäkchen (normal sollte er längst schon Onkel sein).
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29.09.14 13:09 |
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Hachiko
Gast
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RE: Kinder in Japan
(29.09.14 13:09)Yano schrieb: . Auch besagtes Grundschulkind gehört noch zur Enkelgeneration, ist ein sehr spätes Nesthäkchen (normal sollte er längst schon Onkel sein).
Konnte mir schon immer gut vorstellen, dass dieses Buberl ein vielgeliebter Nachzüglicher ist, der deine geballte Zuwendung erhält , wo in puncto Fortpflanzung zwecks Erhalt der Sippe der familiäre und gesellschaftliche Druck nachgelassen hat.
Möchte hier gerne wissen, ob in Japan mehr den Älteren, den Jüngsten oder denen dazwischen die meiste Aufmerksamkeit geschenkt wird.
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29.09.14 15:49 |
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Yano
Beiträge: 2.920
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RE: Kinder in Japan
Da verstehe ich jetzt nicht ganz, was Du meinst. Ich sagte bereits, dieser Bub ist im Sinne von noch nicht mal pubertär das verdammt einzige Kind im weiten Umkreis! Er ist in die weitläufige Grundschule Matsusaki gegangen. Die hat einen weiten Sprengel, und in J geht die Grundschule bis zur 6. Klasse. Da sind jetzt noch bißchen was über hundert Kinder, Parallelklassen gibt es nicht mehr. Viele Klassenzimmer stehen leer.
Zur eigentlichen Frage: Nein, alle Kinder erfahren Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Liebe, ist wie in D (in guten Familien). Was ein bißchen ungünstig ist, ist nach traditioneller Denkungsart wenn man keinen Sohn hat. Dann braucht man für eine der Töchter einen Mann, der wie eine Braut einheiratet und sich unterordnet, ein Muko. Aber das ist schon wieder eine thematische Ausweitung.
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29.09.14 19:53 |
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Nia
Beiträge: 3.793
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RE: Kinder in Japan
Zitat:Dann braucht man für eine der Töchter einen Mann, der wie eine Braut einheiratet und sich unterordnet, ein Muko. Aber das ist schon wieder eine thematische Ausweitung
Ja, man sollte ja meinen, sowas gibt es bei uns nicht. Allerdings habe ich eine gute Bekannte, die nur Schwestern hat. Sie wollte partout nicht, dass ihr Familienname 'ausstirbt' (Muss wohl dazu sagen, dass dieser Name in dieser Gegend gar nicht so selten ist, gibt da wohl mehrere 'Linien', die 'unabhängig' von einander sind).
Sie hat ihren Mann damals überzeugt, dass es nicht in Frage kommt, dass sie ihren Nachnamen ändert und er ja nen Doppelnamen nehmen kann.
Finde ich schon nicht ganz unähnlich...
“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.09.14 20:02 von Nia.)
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29.09.14 20:01 |
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Yano
Beiträge: 2.920
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RE: Kinder in Japan
In D gibt es das seit bald 40 Jahren. In J ist es traditionell. Von Doppelnamen in J habe ich noch nie was gehört. Das Übernehmen des Familiennamens der Braut ist für den Bräutigam nicht nur Formsache, sondern er wird zum Kind der Schwiegereltern, er wird weisungsgebunden aber auch erbberechtigt. In J geht die Braut, männlich oder weiblich, in der Familie auf, in die eingeheiratet wurde, die eigenen Eltern treten sehr in den Hintergrund; das ist in anderen Kulturen anders.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.09.14 21:16 von Yano.)
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29.09.14 20:56 |
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Hachiko
Gast
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RE: Kinder in Japan
Herrgottsakkra Yano, ich habe immer geglaubt, dass dieser Bub, der mir auf Grund deiner Erzählungen so etwas wie ans Herz gewachsen ist, mitten in Bayern zur Schule gegangen ist, da wo diese noch
neben der Gemeindekirche steht und soweit ich mich daran erinnern kann im Umkreis einen Judokurs und in der Klenzestrasse die Samstags-
Schule besucht hat, wenn mich nicht alle sieben Geister verlassen haben sollten und jetzt verwandelst du ihn in einen japanischen Muster-
生徒。
Bei so viel Kopflastigkeit bräuchte ich jetzt wirklich eine kräftige Maß von der Wiesn, leider gibts hier nur Pils.
Nichtsdestotrotz ein herzliches Prost auf die bayrisch-japanische Gemütlichkeit.
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29.09.14 21:04 |
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Yano
Beiträge: 2.920
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RE: Kinder in Japan
Der geht nur ausnahmsweise mal ein paar Monate in J in die Schule. Heuer halt mal bissi viel. Ab jetzt geht aber nix mehr, vielleicht in der 8. Klasse wieder und ganz besonders in der 11. Klasse. Aber mit großem Aufwand halten wir ihn auf einem Lernniveau, wo er in eine beliebige japanischen Grundschule gebeamt einigermaßen mithalten könnte. Das machen wir nicht zum erstenmal.
Von unseren Kinder haben sich die einen für D, die anderen für J entschieden, und das schon im Vorschulalter, dieses Nesthäkchen ist wieder ein Japaner.
P.S.
Vielleicht ergänze ich noch einen Aspekt:
Besagtes Bubi ist ein klein wenig schwerhörig. Es gibt Anzeichen und Berichte dafür, daß die japanische Sprache, weil phonetisch viel ärmer als Deutsch oder gar Bairisch, für schwerhörige Kinder (und womöglich auch für Legastheniker) leichter ist.
Den Faden könnte man weiterspinnen...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.09.14 21:38 von Yano.)
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29.09.14 22:12 |
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