Die Unterzeichnung soll wohl bei Abes Besuch in Brüssel in zwei Wochen stattfinden. Inkrafttreten dann Anfang 2019.
Frohlocket, die Zölle für Sake fallen weg! Gibt's jetzt Wan-Koppu-Ozeki auch beim Rewe an der Kasse? Und wird die eh schon marode japanische Landwirtschaft mit dem langsamen Abbau der Zölle für Produkte aus der EU jetzt vollends ruiniert? Drei Euro für 120 g Butter dürften jedenfalls nicht zu halten sein.
Allerdings gibt es da jetzt diese Petition von Campact gegen die mögliche Privatisierung von Wasser- und Abwasserversorgung:
https://aktion.campact.de/wasser-jefta/a...teilnehmen
Ich habe da jetzt mal ein bisschen nachgelesen, die momentane Regierungskoalition aus LDP und Komei hat im letzten Jahr das japanische "Wasserleitungsgesetz" geändert um eine Privatisierung der Wasserversorgungsunternehmen (WVU, sind in Japan wie in Deutschland in kommunaler Hand) zu ermöglichen. Allerdings ist da seitdem nicht viel passiert, man ist immer noch dabei in irgendwelchen Ausschüssen zu beraten wie man dabei am besten vorgeht (gestern war dazu ein aktueller Artikel in der Akahata:
https://www.jcp.or.jp/akahata/aik18/2018..._05_1.html ). Privatisierung heißt: Das kommunale Unternehmen wird in eine Aktiengesellschaft überführt, deren Anteile verbleiben aber vorerst bei der Kommune (wie z.B. bei der Ubahn in Tokio oder Osaka).
Grundsätzlich hat man in Japan vier Probleme: Bevölkerungsrückgang, daraus ergibt sich eine überdimensionierte Netzstruktur die außerhalb der Ballungsräume aber trotzdem instand gehalten werden muss (was besonders in der japanischen Pampas ein Riesenproblem ist), ein massiver Instandhaltungsrückstau, Probleme bei der Erdbebenvorsorge (nur ein Drittel des Netzes ist erdbebensicher) und Probleme beim Nachwuchs, die Angestellten in den WVUs werden immer älter und der durch den Bevölkerungsrückgang entstanden Mangel an Arbeitskräften schlägt sich auch auf den öffentlichen Dienst durch. Bei einer Privatisierung würden diverse Beschränkungen gelockert.
Bei der Abwasserversorgung erhofft man sich durch Investitionen den Bau neuer und effizienterer Kläranlagen, wodurch die alten Klärwerke in zentralen Lagen für Neubauprojekte frei würden.
Das alles ist aber noch nicht so wirklich in den japanischen Medien präsent und ich gehe stark davon aus dass das dann noch ein großes Trara gibt. Vielleicht wirft man etwaigen Investoren aber auch einen Haufen Knüppel zwischen die Beine...
Generell sind die Vorschriften für Trinkwasserversorgung in Japan aber auch nicht larifari. Wenn der Herr Tanaka unser gemeindliches Wasserwerk kauft hätte ich keine Bedenken, da wird sich der Herr Tanaka dann eher mit den Nitratwerten herumärgern dürfen